Urständ (von Althochdeutsch urstenti) ist ein im modernen Deutsch phraseologisch isoliertes Wort, und wird nur gebraucht im Ausdruck "fröhliche Urständ feiern" (oder Abwandlungen davon). Der Ausdruck bezieht sich, mit einem herablassenden oder ironischen Unterton, auf ein Wiederaufkommen von etwas vergessen, vergangen oder überstanden geglaubten.
Das Wort bedeutet "Auferstehung" und ist im 17. Jh. noch lebendig, etwa in Friedrich Spees "Die ganze Welt, Herr Jesu Christ" (1623):
- Die ganze Welt, Herr Jesu Christ, Halleluja, Halleluja,
- in deiner Urständ fröhlich ist. Halleluja, Halleluja.
Bereits in diesem Lied ist das Wort mit "fröhlich" verbunden (hier allerdings prädikativ zu "Welt"), weshalb es als Ursprung der modernen Redensart in Frage kommt. Das isolierte "fröhliche Urständ" wird von heutigen Sprechern oft als Plural empfunden, ist aber ein femininer Singular.
1896 hat G. Rippel in "Die Schönheit der katholischen Kirche in ihren heiligen Zermonien und äußeren Gebräuchen während des Kirchenjahres", zum Namen Ostern (falsch) gemeint, "Der kommt wahrscheinlich von dem altdeutschen Worte Urständ, d.h. Auferstehung."