Sadismus

im allgemeinen Sprachgebrauch für Personen verwendet, die sich am Leid anderer erfreuen
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Sadismus (nach Donatien-Alphonse-François de Sade) im allgemeinen Sinne ist ein menschliches Verhalten, bei dem Menschen oder Tiere geärgert oder gequält werden. Der Schmerz anderer verursacht dabei Freude, teils auch sexuelle Erregung. Sadismus wird von den meisten Menschen ethisch abgelehnt, da er dem ethischen Grundprinzip: "Du sollst keine anderen Menschen oder Tiere quälen" widerspricht. Von der Medizin und Psychologie wird er als eine psychische Störung klassifiziert. Dies ist nur dann relevant, wenn sadistische Phantasien subjektiv als krankhaft, belastend oder persönlichkeitsfremd erlebt werden oder wenn sie sich in realem Verhalten ausdrücken, welches andere Menschen schädigt und verletzt. In der Extremform innerseelisch über Jahre zunehmender sadistischer Fixierungen kann Sadismus in seltenen Einzelfällen zu schwersten Sexualstraftaten und Tötungen führen. Umgangssprachlich wird der Begriff "sadistisch" auch auf Formen der Gewaltausübung ausgedehnt, bei denen es nicht erkennbar um sexuelle Befriedigung, sondern eher um reale Macht und Grausamkeit geht. Beispiele dafür finden sich unter extremen Beding ungen im Kriege oder in totalitären Systemen, zum Beispiel in Gefangenenlagern (historisch: Konzentrationslager im Nationalsozialismus).


Im Kontext des partnerschaftlich gelebten subkulturell organisierten Sadomasochismus ist Sadismus eine bestimmte Rolle und Form der Sexualität,bei der die sexuelle Befriedigung durch Zufügung von Schmerzen erreicht bzw. gesteigert wird. Entsprechend dem in den sadomasochistischen Subkulturen geltenden Grundprinzip SSC (Safe, Sane and Consensual) achtet ein sadomasochistischer Sadist auf Gesundheit und Wohlergehen seines masochistischen Partners. Im sadomasochistischen Sadismus wird das obenstehende ethische Grundprinzip um den Zusatz "... es sei denn, es ist einvernehmlich" ergänzt. Dies bedeutet, dass es nicht ohne Einvernehmen des Partners geschieht, wodurch hier eine Linie zwischen einer psychologischen Störung (z.B. Freude am quälen von Tieren) und jenem Wunsch in der SM-Subkultur (BDSM), den Partner zur sexuellen Erregung als auch Steigerung zu dominieren bzw. zu quälen, gezogen werden kann. Daraus hervorgehend sind Sadisten mit einer psychologischen Störung in der SM-Subkultur nur selten anzutreffen.

Der Sadismus ist benannt nach Donatien Alphonse François Marquis de Sade, dessen Romane pornographische Inhalte mit Gewaltfantasien mischten.

Mit dem Sadismus eng verwandt ist der Masochismus.

Siehe auch

Literatur

  • Das SM-Handbuch von Matthias T.J. Grimme, ISBN 3931406016
  • Die Wahl der Qual von Kathrin Passig und Ira Strübel, ISBN 3499609444
  • Sadomasochisten und ihre Subkulturen. A.Spengler, Campus-Verlag, Frankfurt 1979

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