|
Ken Park ist ein Spielfilm der beiden US-amerikanischen Regisseure Larry Clark und Edward Lachman aus dem Jahr 2002 über das Leben pubertierender Jugendlicher in einer kalifornischen Kleinstadt. Der Film kreist um die Themen Missbrauch, Gewalt und Entfremdung.
Handlung
Ken Park ist in der kalifornischen Kleinstadt Visalia angesiedelt und schildert das Leben mehrerer Teenager, die von den ihnen nahestehenden Erwachsenen auf verschiedene Arten missbraucht werden. Claude wird ständig von seinem angetrunkenen Vater verhöhnt, Tate wird von seinen Großeltern behütet wie ein Kleinkind, und Shawn wird von der Mutter seiner Freundin dazu benutzt, ihre sexuellen Phantasien zu befriedigen. Ausbruch aus dieser Lage ist für die Jugendlichen kaum möglich - außer beim Sex oder durch Flucht in die Gewalt.
Kritiken
Ken Park sorgte wegen der freizügigen Darstellung einiger Sexszenen und einer Gewaltszene für kontroverse Schlagzeilen. In den USA fand der Film nach seiner Premiere auf dem Telluride Film Festival keinen Verleih und gelangte deshalb nur in wenige Kinos. In Australien wurde der Film auf den Index gesetzt. Um gegen diese Zensur zu protestieren, wurde der Film illegal aufgeführt, bis die Polizei einschritt. In Deutschland lief der Film mit zwei Jahren Verspätung im Juli 2004 mit einer Altersfreigabe von 18 Jahren an. Dazu meinte Regisseur Clark: "Ich hatte mich dazu entschlossen, die Kamera nicht auszublenden, die Türen zu schließen oder die Schauspieler nur von der Hüfte aufwärts zu zeigen."
- Die Berliner taz lobte die schauspielerische Qualität der Laiendarsteller und auch den Regisseur: "Sex und Gewalt, seit seinen frühen Fotobänden "Tulsa" und "Teenage Lust" die Lieblingsthemen Clarks, bestimmen auch in "Ken Park" das Zusammenspiel der Menschen. Aber eine neue Sanftheit macht sich unter den desolaten Bildern bemerkbar. Der Ton klingt versöhnlicher, als man es bei Clark gewohnt war."
- Filmstarts.de bewertet den Film gleichfalls als sehenswert: "In einer Szene masturbiert James Ransone vor laufender Kamera während Anna Kurnikowa im TV auf dem Tennisplatz stöhnt. Er stranguliert sich in Michael-Hutchence-Manier mit einem Gürtel am Türgriff und ejakuliert final in Großaufnahme. Selbst im freizügigen europäischen Kino gab es solche Bilder in dieser Form selten zu sehen. Nicht einmal im umstrittenen und ähnlich offenen Berlinale-Gewinner „Intimacy“. Die Szene steht jedoch im Dienste des Films und muss sich nicht den Vorwurf des Voyerismus gefallen lassen. Gleiches gilt für die anderen Nacktaufnahmen, die noch weitere erigierte Geschlechtsteile zu Tage fördern."