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Mal Sondock

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Mal Sondock (* 4. Juli 1934 in Houston, Texas) ist ein bekannter Diskjockey, Hörfunkmoderator, Musikproduzent und Sänger, der lange Jahre im WDR stilbildend für Musikmoderation wirkte.

Leben und Karriere

Bereits mit 17 Jahren war er in Oklahoma City als DJ tätig geworden und arbeitete als College-Student für mehrere kleine Radiosender und für eine Schallplattenfirma. Nach dem Einzug in die Armee kam er zu AFN, wo er als GI in Deutschland, in Frankfurt, Bremerhaven und München, seinen Dienst versah. Er besserte seinen Sold als Diskjockey nun auch dort auf: Er organisierte Tanzveranstaltungen in denen nicht, wie sonst bis dahin in Deutschland üblich, eine Tanzkapelle spielte, sondern Platten aufgelegt wurden. Dies gilt als Erfindung der ersten Diskotheken in Deutschland. Danach bewarb er sich bei ARD-Anstalten als Diskjockey und kam so zum WDR. Dort war er als Urlaubsvertretung für Chris Howland im Einsatz. Er moderierte zunächst die Montagnachmittagsmelodie und ab 1968/69 die Diskothek im WDR (DIW), die in den 60er- und 70er-Jahren zur populärsten Musiksendung des WDR für junge Leute wurde. Die Sendung wurde vor jugendlichem Publikum live gesendet bzw. aufgezeichnet. Eine aus dem Publikum rekrutierte Jury tippte jeweils auf „Hit oder Niete“! Die Hörer wählten dann per Postkarte ihre Top-Twenty. Die DIW lief bis Ende 1980 und wurde dann Anfang 1981 durch die kürzere Studiosendung Mal Sondocks Hitparade ersetzt. Die Hörer konnten darin per Telefon auf Hit oder Niete tippen. Ende 1984 wurde auch diese Sendung, angeblich wegen zu niedriger Einschaltquoten, abgesetzt. Mal Sondocks Zeit beim WDR war vorbei, was zu Hörerprotesten und sogar im Dezember 1984 zu einer Demonstration auf der Kölner Domplatte führte.

Seit den 70er-Jahren war Sondock auch beim NDR, SDR und Radio Bremen zu hören, später auch beim BRF. Er war auch als Musikproduzent tätig (er entdeckte Michael Holm und produzierte dessen erste Singles) und besang in den 60er-Jahren selbst einige deutschsprachige Schlagerplatten. 1966 moderierte er die ersten sechs Folgen der Sendung „Beat, Beat, Beat“ des Hessischen Rundfunks. Neben seiner Tätigkeit beim Hörfunk gab er 1961 im Film „Stadt ohne Mitleid“ sein Schauspieldebüt mit einer kleinen Nebenrolle.

Sondock hatte mit seinem unverhüllten amerikanischen Akzent einen deutlichen Einfluss auf die Moderationsweise im Rundfunk allgemein und die Karrieren mancher Interpreten. So war er es, der Nena nach dem ersten vergeblichen Start mit „Nur geträumt“, dank neuem Singlecover (Zitat: „Sieht nett aus, geben wir eine zweite Chance“) den sprichwörtlichen Weg zum Erfolg ebnete. Er sprach den vier ABBA vor ihrem Grand Prix-Auftritt im Jahre 1974 Mut zu und sah ihren großen Erfolg schon zu diesem Zeitpunkt voraus. Seine freundschaftlichen Kontakte zu vielen Bands und Einzelinterpreten waren bekannt in der Branche.

Mit einer mobilen Discoveranstaltung tingelte er mit Unterstützung einiger Kreditinstitute - für die er übrigens auch die ersten labelübergreifenden Hitsampler in Deutschland produzierte - während der 1970er- und 1980er-Jahre durch viele deutsche Städte. Später betätigte er sich bei Produktionen zur Auswahl und Moderation des Musikprogrammes bei verschiedenen Fluglinien und der Deutsche Bahn AG.

Heute ist Mal Sondock als Unternehmer in der Marketing- und Multimedia-Branche tätig.

Radiosendungen (Auswahl)

  • 1968–1980 Diskothek im WDR
  • 1981–1984 Mal Sondocks Hitparade

Film und Fernsehen

  • 1961: Kinofilm: Stadt ohne Mitleid (A Town Without Pity)
  • 1966: Musiksendung: Beat, Beat, Beat

Singles

  • Hey, Annabella Susann 1962
  • Das Mädchen mit dem traurigen Blick 1964
  • Texas Cowboy und Mexican Girl 1964
  • Ich mach mir Sorgen um dich 1965
  • Juanita Banana 1966
  • Ich hab' kein Geld
  • Laß die Sonne nicht seh'n, daß Du weinst
  • Das find' ich nicht schön von dir