Lörrach

südbadische Große Kreisstadt am Oberrhein, in Baden-Württemberg, Deutschland
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Wappen Karte
Deutschlandkarte, Position von Lörrach hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Kreis: Lörrach
Fläche: 39,43 km²
Einwohner: 46.754 (31.12.2004)
Bevölkerungsdichte: 1.189 Einwohner/km²
Höhe: 364 m ü. NN
Postleitzahlen: 79501-79541
Vorwahlen: 07621
Geografische Lage: 47° 37' n. Br.
07° 40' ö. L.
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 08 3 36 050
Stadtgliederung: 6 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Luisenstr. 16
79539 Lörrach
Website: www.loerrach.de
E-Mail-Adresse: stadt@loerrach.de
Politik
Oberbürgermeisterin: Gudrun Heute-Blum (CDU)
Regierende Partei: CDU

Lörrach ist eine Stadt im südlichen Baden-Württemberg. Sie ist die Kreisstadt des Landkreises Lörrach. In der näheren Umgebung liegen der Schwarzwald, die Vogesen, das Rheintal sowie die Städte Weil am Rhein und Basel.
Lörrach liegt weniger als 5 km vom Dreiländereck zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz entfernt. Der trinationale Ballungsraum wird, da er sich um das Rheinknie gebildet hat, auch Regio TriRhena genannt. Dieser Lebens- und Wirtschaftsraum umfaßt Südbaden, die Nordwestschweiz sowie das Oberelsass und zählt etwa 2,3 Millionen Einwohner und über 1 Million Erwerbstätige (Stand 2001).

Der Großraum Lörrach - Basel


Die Grenzsituation war und ist ein dominierender Lagefaktor Lörrachs. Diese äußere Lage in der Bundesrepublik bringt gleichsam Vorteile wie Nachteile mit sich. Im zusammenwachsenden EU-Raum gewinnt die Region an zusätzlicher Bedeutung und nimmt durch die sich kreuzenden Nord-Süd und Ost-West Verkehrsverbindungen eine zentrale Lage ein.

Geografie

Lörrach liegt im südlichsten Abschnitt des Oberrheingrabens. Die durch tektonische Bewegungen entstandene Senke ist eine der erbebengefährdetsten Regionen Deutschlands und wird oft mehrmals im Jahr von kleineren bis mittleren Erdbeben heimgesucht.
Die Stadt selbst breitet sich auf einem Talboden aus der Quartärzeit aus. Beidseitig wird Lörrach von Abhängen umgeben, welche den südlichen Teil des Wiesentals bilden. Der gleichnamige Fluss aus dem Schwarzwald bahnt sich seinen Weg bis zu den weiten Schotterflächen der Rheinebene, wo er in Basel auch mündet.

  • Geografische Daten der Stadtgemarkung Lörrach:
Tiefster Punkt: 272 m ü. NN (Wiese an der Landesgrenze zur Schweiz)
Höchster Punkt: 570 m ü. NN (Hochstand im Röttler Wald)

Wappen

Das Wappen von Lörrach ist eine goldene Lerche auf rotem Feld. Urkundlich belegt ist dieses Wappen aus der Stadtrechtsurkunde aus dem Jahre 1756, wobei vermutet wird dass dieses Motiv vermutlich schon 1682 als Wappen verwendet wurde. Seit dieser Zeit wurde das Wappentier gestalterisch mehrfach verändert. 1965 genemigte das Generalarchiv in Karlsruhe das Wappen, welches als stilisierte, aufsteigende Lerche gezeigt wird.

Lage

Lörrach liegt im äußersten Südwesten Deutschlands bei 47° 36' 48" nördlicher Breite und 7° 39' 43" (Lage des Rathaus in der Luisenstraße) östlicher Länge an den Ausläufern des südlichen Schwarzwaldes im Wiesental und an der Schweizer Grenze zu Riehen und Basel. Die von Titisee-Neustadt über Feldberg führende Bundesstraße B 317 ist die hauptverkehrsader der Stadt und folgt der Talachse.
Lörrach ist Hauptstadt des Markgräflerlandes und gehört zur trinationalen Agglomeration Regio TriRhena. Stuttgart liegt etwa 270 km von Lörrach entfernt, die schweizer Großstädte Bern und Zürich etwa eine Autostunde.

Lörrach wird von vielen bewaldeten Erhebungen (Schädelberg, Homburg, Röttler Wald und Tüllinger Berg) entlang des Wiesentals umringt, wovon der Tüllinger Berg mit 460 m ü. NN eine der höchsten Erhebung bildet. Von dort aus hat man die beste Aussicht auf die umliegenden Städte Weil am Rhein und Basel sowie das Rheinknie. Auf dem Tüllinger Berg ist ein 657 ha umfassendes Landschaftsschutzgebiet eingerichtet. Auf dem Südwesthang des Tüllinger Bergs wird auch Wein angebaut.


 
Blick auf die Grenzstadt Lörrach von der Burg Rötteln. Links auf dem Berg erkennt man in der Ferne den Fernsehturm St. Chrischona in der Schweiz

Geschichte

Zeittafel des geschichtlichen Werdegangs von Lörrach
Jahr Ereignis
1102 Erste Erwähnung Lörrachs als Siedlung Lorracho.
1403 Marktrecht für den Ort durch König Ruprecht III. von der Pfalz erhalten. (1452 durch Kaiser Friedrich III. bestätigt).
1678 Zerstörung von Burg Rötteln durch die Franzosen.
1682 Lörrach erhält das Stadtrecht durch Friedrich Magnus von Baden-Durlach.
1702 Schlacht am Käferholz gegen die Franzosen.
1756 Das Stadtrechts wird erneuert und das erste Rathaus bezogen.
1783 Johann Peter Hebel nimmt seine Arbeit als Lehrer am Pädagogium auf. Diese Stellung behält er bis 1791.
1803 Das bisher vorderösterreichische Stetten wird badisch.
1808 Beginn der Errichtung zahlreicher klassizistischer Bauwerke, darunter die Synagoge, die Stadtkirche und die Fridolinskirche.
1835 Das Land Baden tritt dem deutschen Zollverein ein.
1848 Gustav Struve ruft in Lörrach die Deutsche Republik aus.
1862 Die Wiesentalbahn zwischen Basel, Lörrach und Schopfheim wird eröffnet. Einen Bahnanschluss nach Weil und Säckingen erhielt Lörrach dann im Jahre 1890. Ein weiterer Ausbau des Nahverkehrs erfolgte 1919 mit der Einrichtung einer Straßenbahnlinie nach Basel, die bis 1967 in Betrieb war.
1863 Lörrach wird Kreishauptstadt.
1871 Die erste Volksschule (benannt nach Johann Peter Hebel) wird eröffnete.
1882 Die Schokoladenfabrik Suchard wird in Lörrach gegründet.
1908 Eingemeindung des Ortsteils Stetten, später folgen Tüllingen und Tumringen (1935), Haagen (freiwillig 1974), Brombach und Hauingen (1975).
1945 Fliegerangriff auf Brombach und Lörrach. Am 24. April besetzen französische Truppen die Stadt, die vom Krieg sonst weitgehend verschont geblieben war.
1963 Baubeginn im neu geplanten Stadtteil Salzert.
1983 Landesgartenschau im dafür neu entstandenen Parkgelände im Grütt.
1984 Das fertiggestellte Autobahn-Teilstück zwischen Hoch- und Oberrhein entlastet die Stadt vom Schwerverkehr.
1991 Einweihung der neuen Lörracher Fußgängerzone und der damit einhergehenden Umgestaltung des Zentrums.
2002 Lörrach feiert 900-jähriges Jubiläum.


Politik

 
Lörracher Rathaus

Der Lörracher Gemeinderat besteht aus 32 ehrenamtlichen Stadträtinnen und Stadträten, deren Vorsitzende die Oberbürgermeisterin ist. Die letzten Gemeinderatswahlen vom 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung im Lörracher Rathaus:

Partei Sitze
CDU 11
SPD 7
Freie Wähler 5
GRÜNE 5
FDP 2
KUL (1) 2
Gesamt 32

(1) Kommunale Unabhängige Liste


Staatliche Einrichtungen

Lörrach als Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises besitzt ein Landratsamt und eine Straßenmeisterei. Lörrach hat mehrere Schulen sämtlicher Schultypen (siehe Bildungseinrichtungen), eine Volkshochschule, eine Stadtbibliothek mit über 72.000 Medien, davon über 65.000 Bücher sowie einer Musikschule. Lörrach gehört zum Landgerichtsbezirk Freiburg im Breisgau und hat ein Amtsgericht.

Wirtschaft

Lörrach ist eine Industrie- und Dienstleitungsstandort. Etwa 30% aller Arbeitsplätze stellt das produzierende Gewerbe zur Verfügung, rund 22% der Handel und das Gastgewerbe und über 45% die Dienstleistungsbetriebe. Die große Kreisstadt bietet rund 18.300 Arbeitsplätze. Die Arbeitslosenquote lag im August 2004 bei 5,8% im Landkreis Lörrach. Außerdem zeichnet sich Lörrach durch eine große Zahl an Grenzgängern aus. Aus der Stadt Lörrach pendeln über 3.300 Berufstätige in die Schweiz, aus dem gesamten Landkreis sind es über 14.000 (Stand April 2002).

Einzelhändler haben im Jahr 2004 insgesamt einen Umsatz von 342,7 Mio Euro erwirtschaftet, rund ein Fünftel dieses Umsatzes wurde von schweizer Kunden generiert.

Verkehr

 
A 98 über das Wiesental

Mit der direkt durch Lörrach verlaufenden Autobahn A98 erhält man direkte Anbindung an die Rheintalautobahn A5,an die französische A 35 als auch an die A2 und A3 auf schweizer Seite. Der Autoreisezug nach Hamburg beginnt in Lörrach. Die Stadt ist mit den Bahnlinien S5 und S6 mit Weil am Rhein und Basel verbunden. Darüber hinaus verfügt Lörrach über einige lokale und regionale Busverbindungen. Sie gehört dem Regio Verkehrsverbund Lörrach an.

Der internationale Euro Airport liegt 14 km westlich von Lörrach.

Ansässige Unternehmen

Größtes Unternehmen am Ort ist der Schokoladenhersteller Kraft Foods Deutschland GmbH (u.a. Milka / Suchard). Hinzu kommt das Pharmaunternehmen GABA, das überwiegend Zahnpflegeprodukte herstellt wie z.B. die Marken Aronal und Elmex. Außerdem das traditionsreiche Textilveredelungsunternehmen KBC und der Tee-Hersteller Midro.

Bildungseinrichtungen

Berufsakademie

In Lörrach ist seit 1981 die Berufsakademie (BA) Lörrach beheimatet. Die BA Lörrach bietet neben den klassischen dreijährigen Studiengängen mit BA-Diplom und Bachelor-Abschluss auch trinationale Studiengänge mit Partnerhochschulen in Frankreich und der Schweiz an.

Studiengänge sind derzeit:

Studienbereich Wirtschaft

  • Wirtschaftsinformatik
  • Finanzdienstleistungen
  • Handel & Dienstleistungsmanagement mit den Vertiefungsschwerpunkten Internationaler Handel, Warenwirtschaft und Logistik sowie Tourismus
  • Betriebswirtschaft (Industrie) mit den Vertiefungsschwerpunkten International Business Administration und Informationsmanagement (E-Business)
  • Spedition Transport & Logistik
  • International Businessmanagement (Trinational und 4-jährig)

Studienbereich Technik

  • Elektrotechnik
  • Informationstechnik
  • Maschinenbau
  • Trinationale Ingenieurausbildung (3,5-jährig)

Schulen

Lörrach verfügt neben 2 Privatschulen, 12 Grundschulen, 6 Hauptschulen, 2 Realschulen, 7 Gymasien auch über spezielle Förderschulen und einer Schule für Kranke.

Städtepartnerschaften

Partnerstädte sind Sens (Frankreich), Senigallia (Italien, Adriaküste) und Meerane (Sachsen). Seit kurzem zählt auch Chester (England) zu den Partnerstädten.


Eingemeindungen

Seit 1935 gehören Tumringen und Tüllingen zur Stadt Lörrach, Stetten ist schon seit 1908 eingemeindet. Es folgten 1974 Haagen sowie 1975 Brombach und Hauingen. 1963 wurde die Satellitenstadt Salzert erschlossen, welche östlich von Stetten liegt.

Einwohnerentwicklung

Die Bevölkerungsentwicklung von Lörrach sind mit politischen und ökonomischen Entwicklungen eng verbunden. Während der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wächst die Einwohnerzahl stetig. Die beiden Weltkriege sowie die Wirtschaftskrisen bewirkten Stagnation. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Bevölkerung durch die Flüchtlinge und Heimatvertriebene wieder rasch an. Diese Entwicklung wurde davon gestützt, dass die Kriegsschäden in Lörrach relativ gering waren und Arbeitsplätze in der benachbarten Schweiz lockten. In den Jahren 1973 und 1974 vergrößerte sich die Bevölkerung durch die Eingemeindung der Vororte Haagen bzw. Brombach und Hauingen. Seit Mitte der 1970er Jahre nahm die Bevölkerung wiederum ab, weil sich die Hauptwachstumszonen der Agglomeration inzwischen in die umliegenden Gemeinden verlagert haben. Dieser Trend wurde nach dem Mauerfall wieder umgekehrt. Durch die bessere wirtschaftliche Situation und der damit niedrigeren Arbeitslosenquote folgte die Bevölkerungsmobilität dem bundesweit feststellbaren Nord-Süd-Trend.

 
Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1870 9.103 1974 36.231
1890 11.475 1975 44.179
1914 16.293 1981 40.064
1950 22.698 1990 42.500
1938 20.041 1992 43.976
1950 22.698 1996 44.756
1950 22.698 2000 45.679
1960 30.546 2001 46.272
1965 31.324 2002 46.741
1973 33.885 2004 46.754

Die Bevölkerungszahlen stammen vom Statistischen Landesamt Stuttgart aus dem Statistischen Jahresbericht der Stadt Lörrach.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

 
Alter Marktplatz

Lörrachs Stadtkern ist durch eine 1991 eröffnete Fußgängerzone geprägt. Das Zentrum bildet dabei der Alte Marktplatz. Von vier Seiten kann man auf den Alten Marktplatz gelangen, an dessen Kreuzungspunkt sich sich eine würfelförmige Skulptur befindet ( "Granit Rosa Porriño" von Ulrich Rückriem). Die Innenstadt ist außerdem geprägt durch viele Wohn- und Geschäftshäuser, die im Jugendstil Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut wurden.

Die Innenstadt bietet für kunstinteressierte den Lörracher Skulpturenweg. Zu Fuß kann man vom Zentrum aus verschiedene Brunnen und Plastiken erkunden. Neben der Pyramide am Burghof sei hier nur noch die Große Säulenfigur von Stephan Balkenhol auf dem Senser-Platz, nördlich vom Alten Marktplatz, exemplarisch genannt.
Wenige Meter vom Alten Marktplatz, findet sich das Alte Rathaus, in welchem sich heute die Volkshochschule befindet. Das aus dem Jahre 1870 stammende Gebäude enthält die alten Rathausglocken vom Vorgängerbau aus dem Jahr 1756. Auf dem Balkon dieses Gebäudes rief Gustav Struve am 21. September 1848 die Republik aus. Vier Tage lang war Lörrach Hauptort des Struve-Putsches und war gewissermaßen "Regierungssitz".

Burghof Lörrach

 
Burghof Lörrach

Am 6. November 1998 hat nach zweijähriger Bauzeit der Burghof Lörrach die alte Stadthalle in seiner Funktion abgelöst und als neues Kultur- und Veranstaltungszentrum in Lörrach eröffnet. Der Name Burghof erinnert daran, dass der Bau auf historischer Stätte errichtet wurde. Hier stand die im Jahr 1638 zerstörte Lörracher Burg.
Der Entwurf der Basler Architekten Katharina und Wilfried Steib wirkt wie ein schmales und hohes Schiff und ist eine Konstruktion, welche aus Beton, rötlichem Klinkerstein, Stahl und Glas besteht. Der Burghof mißt 87 m in der Länge, 30 m in der maximalen Breite und ist 19 m hoch. Der große und der kleine Saal, die Empore und die Seitengalerie können bis zu 885 bestuhlte Plätze bieten die je nach Veranstaltung verändert oder ganz herausgenommen werden können. Der Burghof wird multifunktional für Konferenzen, Theater-, Konzert- und Kulturveranstaltungen jeder Art verwendet. Im Burghof befindet sich auch das Lörracher Informationszentrum.

 

Auf dem Platz vor dem Burghof steht die 11,40 m in der Basislänge und 7,5 m in senkrechter Höhe messende Metalskulptur Truncated Pyramid Room von Bruce Nauman in Form eines offenen, begehbaren Pyramdienstumpfs. Die mit schwarzem Bitumen angestrichene Figur aus Stahlbeton wird abends von innen heraus mit einem gelben Scheinwerferlicht beleuchtet.

Museen

Museum am Burghof: Die einstige Tabakfabrik wurde 1759 als Pädagogium umgebaut. Im Barockbau an der Basler Straße wirkte Johann Peter Hebel als Lehrer. Später wurde die Schule in "Hebelgymnasium" umbenannt, bevor sie nach einer umfangreichen Renovation 1978 zum Museum am Burghof umgewandelt wurde. Über 100 Jahre alte Sammlungen umfassen mittelalterliche Holzbildwerke, ein Zinnoptikum sowie Ausstellungen zu verschiedenen Themen wie beispielsweise die Naturräume Rheinaue, Hügel- und Berglandschaft, Erdgeschichte und Erdbebengefahr, Siedlungsgeschichte von der Steinzeit bis zu den Alemannen.

Römischer Gutshof in Brombach: Auf dem Hügel Bühl im Stadtteil Brombach gelegen wurden 1981 die Grundmauern einer römischen Villa aus dem 2. Jahrhundert ausgegraben und restauriert.

Die im Stadtteil Brombach gelegene Bildhauer Rudolf Scheurer Stiftung ist ein 12 m hoher Skulpturenturm, der als Ausstellungsraum genutzt wird. Gezeigt werden Skulpturen, Reliefs und Grafiken aus der 40 jähriger Tätigkeit des Bildhauers Rudolf Scheurer.

Bauten

 
Kirchturm der Stadtkirche (links) und Museum am Burghof (rechts)

Einer der besten Ausblicke auf Lörrach, die umliegenden Gemeinden und die Stadt Basel erhält man von der Burg Rötteln, dem Wahrzeichen der Stadt.

Das im Lörracher Stadtteil Stetten gelegene Stettemer Schlössle ist der einzige Profanbau aus dem 17. Jahrhundert. Das damalige Herrenhaus mit dem markanten Treppenturm hat spätgotische Bauelemente.

Die erste Erwähnung des Brombacher Schlosses stammt aus dem Jahr 1294. Das kleine Schlösschen, deren Besitzer matthias Reich von Reichenstein war, galt mit seinen zwei Meter dicken Grundmauern als uneinnehmbar. Das Basler Erdbeben zerstörte das Bauwerk, welches dann jedoch wiederhergestellt wurde. Französische Truppen vernichteten 1676-1678 das Brombacher Schloss völlig. 1880 wurde das Ruienstück vom Industriellen Großmann wieder errichtet. Rings um das Schloss ist ein kleiner Park angeschlossen.


Zahlreiche Kirchen beider Konfessionen finden sich in Lörrach. Darunter die Evangelische Stadtkirche im klassizistischen Stil südlich vom Alten Marktplatz. Sie wurde 1815-1817 nach den Plänen von Wilhelm Frommel erbaut. Der Kirchturm stammt aus dem Jahr 1514. Die katholische Fridolinskirche in Stetten (1821-1823) ist ein herausragendes Beispiel klassizistischer Kirchenbaukunst im deutschen Südwesten. Sie wurde nach Plänen von Christoph Arnold errichtet. Die Frontfassade wird von zwei eher schlichten Kirchtürmen eingerahmt.
Die Kirche Rötteln wird 751 n. Chr. zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Markgraf Rudolf III. ließ die Kirche umbauen. Von ihm und seiner Frau Anna sind heute noch die Grabmäler in der Kapelle zu finden. Die Röttler Kirche wird abends, wie auch die Burg Rötteln, beleutet und strahlt dadurch weit sichtbar.


Das Lörracher Rathaus ("Langer Egon") mitten in der Stadt ist ein auffälliges 17 stöckiges Hochhaus, in welchem sich die Verwaltung befindet. Das dunkelgrüne Gebäude wurde 1976 fertiggestellt und ist höchstes Gebäude der Stadt.

Architektonisch eigenwillig ist das Gebäude der Lörracher Jugendherberge. Sie liegt am Steinenweg zwischen dem Stadtteil Stetten und der Siedlung Salzert unmittelbar am Waldrand. Von der einmaligen Lage des Gebäudes aus hat man einen herrlichen Blick auf Basel und die umliegenden Ortschaften. Die Einweihung der Jugendherberge erfolgte am 26. April 1982 durch den ehemaligen Bundespräsident Professor Karl Carstens.

Parkanlagen

Im Süden von Lörrach, westlich des Hünerbergs liegt der Rosenfels-Park am Fuße der Villa Rosenfels (1876 erbaut). In der schön angelegten Parkanlage, die erst seit 1925 für die Öffentlichkeit zugänglich ist, befindet sich ein kleiner Tierpark sowie eine Konzertmuschel.

 
Villa Aichele

In der Stadtmitte liegen der Hebelpark mit einer überlebensgroßen Statue des alemanischen Heimatdichters Johann Peter Hebel und der Park Villa Aichele. Die Villa Aichele ist ein Gebäude aus dem Jahr 1861 im Rokokostil, welches als Wohnhaus des Schweizer Textilfabrikanten Nicolas Koechlin diente. Die Erben von Koechlin haben die Villa 1901 an Maria Aichele verkauft, nach der die Villa benannt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging der Besitz an die Stadt über.

Anlässlich der Landesgartenschau 1983 ist der Landschaftspark Grütt entstanden. Diese größte Grünanlage Lörrachs hat einen kleinen See (Grütt-See) und einen Bach, der sich durch den ganzen Park zieht. Entlang des Promenadenweges findet sich ein Rosengarten.
Am Nordrand des Parks ist das Regio Freizeit- und Messezentrum gelegen. Hier finden sich zwei feste Hallen mit insgesamt 7.200 m² Ausstellungsfläche. Das Messegelände hat 2005 einen neuen Messeparkplatz erhalten, um den Messestandort auszubauen.

Persönlichkeiten

Mit Lörrach eng verbunden und "seelisch bereits eingemeidet" fühlte sich der erste Bundespräsident Theodor Heuss. Im Stadteil Tumringen lebte seit 1946 sein einziger Sohn Dr. Ernst Ludwig Heuss mit seiner Familie. Aufgrund dieses Umstands verbrachte Theodor Heuss oft seine Weihnachtsferien in Lörrach. In Erinnerung an den beliebten und volksnahen Bundespräsidenten wurden in Lörrach die Realschule und eine zentrale Straße in Tumringen nach Theodor Heuss benannt.

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten, die in Lörrach gewirkt haben

Literatur

  • Dr. Dr. Otto Wittmann / Team, Lörrach: Landschaft - Geschichte - Kultur, Hrsg. Stadt Lörrach (1983), ISBN 3-9800841-0-8

Sonstiges

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Stimmen-Festival
  • Stadtlauf
  • Strossefescht in Alt-Stetten, ein seit 1974 im ersten Wochenende im September stattfindendes und gleichzeitig größtes Straßenfest in Lörrach
  • Diverse Fasnachtsveranstaltungen, unter anderem das sogenannte Fasnachtsfeuer in verschiedenen Stadtteilen Lörrachs, Samstag bzw. Sonntag nach Fasnacht
  • Weindorf auf dem Alten Marktplatz, im Juni
  • Schlossgrabenfest in Brombach, Ende September
  • Weihnachtsmarkt Lörrach, ab Donnerstag vor dem 2. Advent auf dem Alten Marktplatz und Tumringerstraße
  • Regio-Messe Lörrach, jährlich im Frühjahr stattfindende Verbrauchermesse