Frauenlob (Schiff, 1903)

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Baudaten
Klasse Gazelle-Klasse
Schwesterschiffe SMS Gazelle, SMS Amazone, SMS Arcona, SMS Ariadne, SMS Medusa, SMS Niobe, SMS Nymphe, SMS Thetis, SMS Undine
Bauwerft A.G. Weser in Bremen, Bau-Nr. 132
Kiellegung 1901
Stapellauf 22. März 1902
Indienststellung 17. Februar 1903
Baukosten 4,6 Mio. Mark
Verbleib 31. Mai 1916, 23:35 Uhr Torpedotreffer von britischem Leichten Kreuzer HMS Southampton
Technische Daten
Wasserverdrängung Konstruktion: 2.706 t
Maximal: 3.158 t
Länge Wasserlinie: 105 m
über alles: 106,5 m
Breite 12,4 m
Tiefgang 5,6 m
Bewaffnung 10 Sk – 10,5 cm L/40
14 Mk – 3,7 cm
2 Torpedorohre Ø 45 cm
Panzerung Panzerdeck: 25 mm
Antriebsanlage 2 stehende 3-Zylinder-
Dreifachexpansions-Dampfmaschinen
9 kohlegefeuerte Dampfkessel
2 dreiflügelige Schrauben Ø 3,5 m
Maschinenleistung 8623 PSi
Brennstoffvorrat 700 t Kohle
Geschwindigkeit 21,5 Knoten
Fahrbereich 4.400 sm bei 12 kn
Besatzung 14 Offiziere und 256 Mann / 333 Mann im Krieg
Kommandanten
Korvettenkapitän/Fregattenkapitän Nickel Februar 1903 - September 1904
Fregattenkapitän Cäsar September 1904 - September 1905
Fregattenkapitän Mischke Oktober 1905 - September 1907
Korvettenkapitän/Fregattenkapitän Friedrich Boedicker Oktober 1907 - Januar 1908
Fregattenkapitän Konrad Mommsen August 1914 - Januar 1915
Fregattenkapitän Hoffmann Januar 1915 - Oktober 1915
Kapitänleutnant d. Res. Wagner (i.V.) Oktober 1915 - Dezember 1915
Fregattenkapitän Hoffmann Dezember 1915 - Mai 1916

Die SMS Frauenlob war ein Kleiner Kreuzer der Kaiserlichen Marine. Das Schiff gehörte zur Gazelle-Klasse und kam im Ersten Weltkrieg zum Einsatz.
Benannt wurde es nach dem ehemaligen preußischen Kriegsschoner Frauenlob, der am 2. September 1860 in einem Taifun vor Yokohama sank. Dessen Bau war durch Spenden deutscher Frauen finanziert worden.

Zur Gazelle-Klasse gehörten folgende Schiffe: SMS Amazone, SMS Arcona, SMS Ariadne, SMS Gazelle, SMS Medusa, SMS Niobe, SMS Nymphe, SMS Thetis und SMS Undine.

Seegefecht bei Helgoland

Zu Beginn des Kriegs gehörte die SMS Frauenlob mit zur Sicherung der deutschen Patrouillen vor Helgoland. Am Morgen des 28. August 1914 griffen überlegene britische Verbände die deutschen Schiffe an (Seegefecht bei Helgoland). Die Frauenlob war um 08.00 Uhr morgens als eines der ersten Schiffe zur Stelle. Mit dem Kleinen Kreuzer SMS Stettin griff sie das von Commodore Reginald Tyrwhitt geführte Harwich-Geschwader an. Dieses bestand aus zwei Leichten Kreuzern und 33 Zerstörern. Dabei wurde das britische Flaggschiff, HMS Arethusa, so schwer beschädigt, dass es kampfunfähig war. Der britische Kreuzer war der veralteten SMS Frauenlob zwar technisch in allen Belangen überlegen, jedoch erst kurz vorher in Dienst gestellt worden. Die Engländer drehten ab, und die Frauenlob gab gegen 8:30 Uhr die Verfolgung des angeschlagenen Gegners auf. Sie selbst hatte fünf Treffer erhalten und zog in den Schutz der Helgoländer Batterien zurück. Glücklicherweise traf die Frauenlob dabei nicht auf die weit überlegenen britischen Verbände, die zur Unterstützung Tyrwhitts heraneilten. Die Kleinen Kreuzer SMS Cöln, SMS Mainz und SMS Ariadne und auch das Torpedoboot V 187 wurden von ihnen im Laufe des Tages versenkt.

Skagerrakschlacht

 
Die Schiffsglocke der Frauenlob

In der Skagerrakschlacht am 31. Mai 1916 gehörte die Frauenlob zur IV. Aufklärungsgruppe unter Kapitän z.S. Ludwig von Reuter. Während der unübersichtlichen Nachtgefechte traf diese Gruppe gegen 22.00 Uhr auf das britische 2. Leichte Kreuzergeschwader, welches von Commodore William Goodenough befehligt wurde. Es entbrannte ein heftiger Kampf auf kürzeste Distanz. Die britischen Kreuzer HMS Southampton und HMS Dublin wurden dabei schwer beschädigt. Doch dann erhielt die Frauenlob einen Torpedotreffer von der Southampton. Zugleich setzte ein Artillerietreffer im Achterschiff die Bereitschaftsmunition in Brand. Die SMS Frauenlob bekam Schlagseite nach Backbord und begann zu sinken. Teile der Besatzung kämpften weiter, bis das Schiff gegen 23.35 Uhr sank. Nur acht der 329 Mann umfassenden Besatzung überlebten[1].

Wrack

Das Wrack wurde im Jahr 2000 von dänischen Tauchern lokalisiert. Der Schiffsrumpf ist weitgehend intakt. 2001 wurde die Schiffsglocke entdeckt, geborgen und dem Marineehrenmal in Laboe übergeben.

Vorlage:Absatz-L

Anmerkungen

  1. Gemäß Autor des Buches aus dem Jahr 1929 „Die letzten Acht von S.M.S. Frauenlob“. Der Autor und Fähnrich z. See Walter Stolzmann gehörte zu den Überlebenden. Die acht Überlebenden sind in diesem Buch namentlich und mit Dienstgrad genannt.