Altmarkkreis Salzwedel

Landkreis in Sachsen-Anhalt
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Mai 2008 um 23:37 Uhr durch Schiwago (Diskussion | Beiträge) (Änderung 46049548 von 195.14.244.52 (Diskussion) wurde rückgängig gemacht. Bitte Quelle angeben.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Der Altmarkkreis Salzwedel ist ein Landkreis im Nordwesten des Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Nachbarkreise sind im Norden der niedersächsische Landkreis Lüchow-Dannenberg, im Osten der Landkreis Stendal, im Süden der Landkreis Börde, im Westen der niedersächsische Landkreis Gifhorn und im Nordwesten der ebenfalls niedersächsische Landkreis Uelzen.

Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten
p1
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Verwaltungssitz: Salzwedel
Fläche: 2.292,52 km2
Einwohner: 94.545 (31. Dez. 2006)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 41 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: SAW
Kreisschlüssel: 15 0 81Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Kreisgliederung: 119 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Karl-Marx-Straße 32
29410 Salzwedel
Website: altmarkkreis-salzwedel
Landrat: Hans-Jürgen Ostermann (SPD)
Lage des Altmarkkreises Salzwedel in Sachsen-Anhalt
KarteAltmarkkreis SalzwedelLandkreis StendalLandkreis BördeMagdeburgLandkreis Jerichower LandLandkreis HarzSalzlandkreisLandkreis Anhalt-BitterfeldDessau-RoßlauLandkreis WittenbergSaalekreisHalle (Saale)BurgenlandkreisLandkreis Mansfeld-SüdharzBerlinSachsenThüringenNiedersachsenBrandenburg
Karte

Geographie

Der Altmarkkreis Salzwedel umfasst den Westen der Landschaft Altmark und liegt im Nordwesten Sachsen-Anhalts als Teil der Norddeutschen Tiefebene. Wichtige Gewässer sind die Flüsse Jeetze und Milde sowie der Arendsee. Im Südosten hat der Kreis einen Anteil an der Colbitz-Letzlinger Heide.

Die Landschaft ist überwiegend in der vorletzten, der Saaleeiszeit entstanden und gehört damit zum Altmoränenland. Weite Teile des Kreises werden von flachen bis flachwelligen Grundmoränenflächen dominiert. Große Teile der tief liegenden Grundmoränen wurden von Urstromtalungen verschüttet und bilden nahezu tischebene Gebiete, die heute meist vermoort sind. Die heutigen eher kleinen Flüsse füllen die ausgedehnten Niederungen nur unvollkommen aus. Höhere Bereiche der alten Grundmoränen ragen als inselförmige Platten aus den Niederungen hervor (z.B. Kalbescher Werder). Von der Colbitz-Letzlinger Heide ausgehend zieht sich weiter in nordnordwestlicher Richtung ein Endmoränenzug. Dort befinden sich die höchsten Erhebungen des Landkreises. Die Hellberge bei Zichtau erreichen über 160 m, der „Pistolsche Berg“ bei Bonese 121 m ü. NN. Die Landnutzung ist abwechslungsreich und besteht zu jeweils etwa einem Drittel aus Wald, Wiesen und Ackerflächen.

Insgesamt ist der Altmarkkreis einer der am dünnsten besiedelten Kreise in Deutschland.

Wirtschaft

Der Altmarkkreis Salzwedel gehört zu den strukturschwächeren Landkreisen in Sachsen-Anhalt. Er ist hauptsächlich geprägt von Landwirtschaft. Rund um den Arendsee gibt es Fremdenverkehr (v.a. Camping). Im Bereich der Kreisstadt existieren daneben mehrere mittelständische Betriebe und Dienstleistungsgewerbe.

Politik

Landrat

Landrat des Altmarkkreises Salzwedel ist Hans-Jürgen Ostermann (SPD).

Kreistag

Die 42 Sitze im Kreistag verteilen sich folgendermaßen auf die einzelnen Parteien:

Partei
Sitze
CDU
19
SPD
9
Die Linke
8
FDP
4
Bündnis 90/Die Grünen
1
Freie Liste
1

Verkehr

Straße

Bundesstraßen sind in Nord-Südrichtung die B 71 und die B 248, in Ost-Westrichtung die B 188 und die B 190. Geplant ist der Bau einer Altmark-Autobahn (A14) von Magdeburg nach Schwerin über Stendal und Osterburg (Altmark), die direkt östlich der Kreisgrenze verlaufen soll, und der Ausbau der Bundesstraße 190 zur Bundesstraße 190n.

Schiene

Diese Gegend erhielt erst recht spät Eisenbahnverbindungen. Die Magdeburg-Halberstädter Eisenbahngesellschaft erreichte 1870 von Stendal her die heutige Kreisstadt, von der es 1873 in Richtung Uelzen weiterging. Inzwischen war im Jahre 1871 auch Gardelegen an die Strecke Stendal–Hannover angeschlossen worden.

Um die Wende zum zwanzigsten Jahrhundert entwickelte sich Salzwedel zu einem wichtigen Bahnknoten. Eine Nord-Süd-Strecke der Preußischen Staatsbahn, die Dannenberg mit Oebisfelde verband, kreuzte hier die Fernbahn Berlin–Bremen; der Südteil über Beetzendorf–Klötze nach Oebisfelde wurde 1889 eröffnet, der Nordteil über Lüchow nach Dannenberg folgte 1891.

Auch zwei schmalspurige Kleinbahnen gingen von Salzwedel Neustadt aus. Die Züge der Salzwedeler Kleinbahnen GmbH fuhren seit 1900-1902 nach Diesdorf und die der Salzwedeler Kleinbahn-Gesellschaft Südost GmbH nach Winterfeld. Nach ihrer Vereinigung im Jahre 1921 folgte fünf Jahre später der Umbau auf Normalspur.

In Winterfeld fand diese Kleinbahn Anschluss an die 1899 eröffnete, von Ost nach West führende Strecke der Kleinbahn AG Bismark-Calbe-Beetzendorf. Nach ihrer Verlängerung bis Diesdorf im Jahre 1903 war auch dort der Endpunkt einer Salzwedeler Schmalspurbahn erreicht. Die Linie führte ab 1909 bis Wittingen weiter und erhielt 1911 eine Abzweigung von Rohrberg nach Zasenbeck, beide Endpunkte in der Provinz Hannover gelegen.

Der Name des Unternehmens war mehrfach geändert worden und lautete nach Fusion mit der 1904 eröffneten Kleinbahn AG Gardelegen-Calbe seit 1908 Kleinbahn AG Bismark-Gardelegen-Wittingen.

Die älteste Kleinbahn im Kreis war die Altmärkische Kleinbahn-GmbH die zwischen 1897 und 1901 von Klötze über Groß Engersen–Lindstedt in Richtung Vinzelberg an der Hauptbahn Magdeburg–Oebisfelde gebaut wurde.

Sie besaß bis 1921/22 die Spurweite 750 mm, wurde dann zur Hälfte umgespurt, jedoch östlich Groß Engersen stillgelegt. 1927 kam es zur Vereinigung mit der Kleinbahn AG Bismark-Gardelegen-Wittingen, die fortan als Altmärkische Kleinbahn AG firmierte.

Weitere Teilstrecken von Kleinbahnen erreichten das Kreisgebiet:

Die Eröffnung der Strecke Salzwedel–Arendsee–Wittenberge durch die Deutsche Reichsbahn bildete 1922 das Ende des Bahnbaus im Kreis. Zu dieser Zeit fanden auch schon erste Stilllegungen statt. Trotzdem erreichte das Eisenbahnnetz einen Höchststand von über 400 km Strecken. Davon wurden rund drei Viertel inzwischen eingestellt:

1921 Faulenhorst–Groß Engersen–Vinzelberg 30 km (Spurweite 750 mm)
1926 Jeggeleben–Winterfeld 4 km (Spurweite 1000 mm)
1945 Salzwedel–Bürgerholz–Wustrow 6 km
Diesdorf–Waddekath-Rade–Wittingen 6 km
Hanum–Zasenbeck 1 km
1951 Letzlingen–Roxförde–Haldensleben 6 km
1961 Rohrberg–Hanum 14 km
1967 Wernstedt–Groß Engersen–Gardelegen 17 km
1968 Kleinau–Deutsch Pretzier 17 km
1970 Kalbe–Wernstedt 4 km
Wernstedt–Faulenhorst–Klötze 18 km
1971 Gardelegen–Letzlingen 13 km
1973 Beetzendorf–Diesdorf 17 km
1975 Osterburg–Kleinau 22 km
1978 Stendal–Neulingen–Arendsee 7 km
1980 Salzwedel Altperver Tor–Jeggeleben–Badel 18 km
1991 Kalbe–Badel–Winterfeld–Beetzendorf 27 km
1993 Dähre–Bonese–Diesdorf 14 km
1995 Salzwedel–Dähre 22 km
2001 Hohenwulsch–Neuendorf-Karritz–Kalbe (Milde) 16 km
2002 Oebisfelde–Kunrau–Beetzendorf–Salzwedel 46 km

Wichtige Eisenbahnstrecken sind heute:

Geschichte

Der Altmarkkreis Salzwedel ist bei der Kreisreform 1994 hervorgegangen aus den ehemaligen Landkreisen Salzwedel, Klötze und Gardelegen und eines Teils des Landkreises Osterburg. Er blieb bei der Kreisreform 2007 unverändert.

In Salzwedel befindet sich Johann Friedrich Danneil Museum, benannt nach dem ersten Altertumsforscher der Altmark. Eine Außenstelle des Museums ist die Langobardenwerkstatt in Zethlingen. Zusammen mit dem Freilichtmuseum Diesdorf im Westen des Altmarkkreises bilden diese die Gemeinschaft Museen im Altmarkkreis Salzwedel.

Wappen

Blasonierung: "Gespalten vorn in Silber ein roter goldbewehrter Adler am Spalt und hinten geteilt oben in Gold ein aufgerichteter blauer Löwe mit roter Zunge und Bewehrung, hinten unten in Blau ein goldener vorheraldischer ankerkreuzförmiger Beschlag."

Genehmigung des Wappens am 24. November 1994

Der rote brandenburgische Adler symbolisiert die jahrhundertealte Zugehörigkeit der Altmark zur Mark Brandenburg, von der sie 1807 durch Zuordnung zum Königreiche Westphalen und 1816 zur neugebildeten preußischen Provinz Sachsen abgetrennt wurde. Der Lüneburger Löwe in Gold weist auf die ehemalige Zugehörigkeit des Amtes Klötze zu Braunschweig-Lüneburg hin. 1815 wurde das Amt an Preußen abgetreten und der Provinz Sachsen zugeordnet. Der vorheraldische ankerkreuzförmige Beschlag wurde dem von Albrecht dem Bären in seinen Siegeln verwandten Schild entnommen; er soll an die Bedeutung Albrechts für die Altmark erinnern.

Farben des Landkreises: Blau/Gelb

Zu den einzelnen Wappen der Gemeinden im Landkreis siehe: Liste der Wappen im Altmarkkreis Salzwedel.

Städte und Gemeinden

 
Gemeinden im Altmarkkreis Salzwedel

(Einwohner am 31. Dezember 2006)

Einheitsgemeinden


Verwaltungsgemeinschaften mit ihren Mitgliedsgemeinden
* = Sitz der Verwaltungsgemeinschaft

  1. Altmersleben (294)
  2. Arendsee (Altmark), Stadt * (2.848)
  3. Brunau (638)
  4. Engersen (548)
  5. Güssefeld (185)
  6. Höwisch (134)
  7. Jeetze (389)
  8. Kahrstedt (275)
  9. Kakerbeck (921)
  10. Kalbe (Milde), Stadt (2.781)
  11. Kläden (228)
  12. Kleinau (610)
  13. Leppin (401)
  14. Neuendorf am Damm (240)
  15. Neulingen (86)
  16. Packebusch (395)
  17. Sanne-Kerkuhn (305)
  18. Schrampe (313)
  19. Thielbeer (174)
  20. Vienau (399)
  21. Wernstedt (218)
  22. Winkelstedt (320)
  23. Ziemendorf (209)
  1. Ahlum (494)
  2. Apenburg, Flecken (881)
  3. Bandau (511)
  4. Beetzendorf * (1.966)
  5. Bierstedt (164)
  6. Bonese (275)
  7. Bornsen (350)
  8. Dähre (921)
  9. Diesdorf, Flecken (2.108)
  10. Ellenberg (428)
  11. Gieseritz (158)
  12. Hanum (188)
  13. Hohentramm (253)
  14. Jeeben (268)
  15. Jübar (662)
  16. Lagendorf (490)
  17. Langenapel (252)
  18. Lüdelsen (276)
  19. Mehmke (290)
  20. Mellin (202)
  21. Nettgau (340)
  22. Neuekrug (192)
  23. Rohrberg (581)
  24. Tangeln (387)
  25. Winterfeld (606)
  1. Berge (726)
  2. Gardelegen, Stadt * (11.491)
  3. Hemstedt (294)
  4. Kloster Neuendorf (510)
  1. Dönitz (138)
  2. Immekath (618)
  3. Jahrstedt (811)
  4. Klötze, Stadt * (5.243)
  5. Kunrau (920)
  6. Kusey (1.081)
  7. Neuendorf (609)
  8. Neuferchau (422)
  9. Ristedt (241)
  10. Schwiesau (369)
  11. Steimke (432)
  12. Wenze (569)
  1. Altensalzwedel (376)
  2. Badel (460)
  3. Benkendorf (196)
  4. Binde (371)
  5. Chüden (482)
  6. Fleetmark (803)
  7. Henningen (703)
  8. Jeggeleben (397)
  9. Kaulitz (207)
  10. Kerkau (225)
  11. Klein Gartz (170)
  12. Kuhfelde (529)
  13. Liesten (306)
  14. Mechau (279)
  15. Osterwohle (496)
  16. Pretzier (1.275)
  17. Püggen (47)
  18. Rademin (233)
  19. Riebau (305)
  20. Seebenau (658)
  21. Siedenlangenbeck (466)
  22. Steinitz (455)
  23. Tylsen (132)
  24. Valfitz (151)
  25. Vissum (252)
  26. Wallstawe (462)
  27. Wieblitz-Eversdorf (290)
  28. Zethlingen (325)
  1. Algenstedt (216)
  2. Breitenfeld (159)
  3. Dannefeld (393)
  4. Estedt (398)
  5. Hottendorf (288)
  6. Jävenitz (1.216)
  7. Jeggau (231)
  8. Jerchel (320)
  9. Jeseritz (287)
  10. Kassieck (200)
  11. Köckte (448)
  12. Letzlingen (1.558)
  13. Lindstedt (589)
  14. Mieste (2.276)
  15. Miesterhorst (721)
  16. Peckfitz (166)
  17. Potzehne (275)
  18. Roxförde (222)
  19. Sachau (154)
  20. Schenkenhorst (180)
  21. Seethen (166)
  22. Sichau (254)
  23. Solpke (589)
  24. Wannefeld (287)
  25. Wiepke (224)
  26. Zichtau (272)

Sonstiges

Im Kreisgebiet wird gelegentlich noch ostniederdeutsches Platt gesprochen.

Von der Kreisreform Sachsen-Anhalt 2007 blieb der Landkreis unberührt.

Literatur

  • Hartmut Bock, Ingelore Fischer, Peter Fischer, Folker Rattey: Die nordwestliche Altmark – eine Kulturlandschaft. Sparkasse, Gifhorn-Wolfsburg 1991.
Commons: Altmarkkreis Salzwedel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien