Philosophenweg (Heidelberg)

Innerortsstraße
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Der Philosophenweg ist ein vor allem zu Beginn sehr steiler Weg, der vom Heidelberger Stadtteil Neuenheim auf den Heiligenberg führt. Er liegt damit dem Schloss auf dem Königstuhl direkt gegenüber und ist eine der wichtigsten touristischen Landmarken Heidelbergs.

Verlauf des Weges

 
Foto des Philosophenwegs

Der Eingang zum Weg ist, obwohl beschildert, relativ unscheinbar und für Ortsfremde schwer zu finden. Die untere Hälfte führt steil und gewunden durch eine der teuersten Wohngegenden Heidelbergs. Im ersten Knick liegt das zu Beginn des 20. Jahrhunderts wegen der vor Erschütterungen geschützten Lage dort erbaute Physikalische Institut (Philosophenweg 12) der Universität Heidelberg. In seiner Umgebung liegen weitere Gebäude der Fakultät für Physik, darunter auch zwei weitere Gebäude des Philosophenwegs: Die Hausnummer 16 beherbergt die Fakultätsbibliothek und das Institut für theoretische Hochenergiephysik; in Nummer 19 hat das Institut für theoretische Physik seinen Sitz. Beide Gebäude waren zu Beginn der 30er Jahre in jüdischem Besitz, wurden während der Zeit des Dritten Reiches konfisziert und an die Fakultät verschenkt.

 
Blick vom Philosophenweg auf die Altstadt. Die drei Kirchen im Bild sind: Die Heiliggeistkirche (links), die Jesuitenkriche (mitte) und die Peterskirche (rechts hinten). Im Vordergrund ist der Neckar zu sehen.

Mit der Hausnummer 21 endet der bebaute Teil des Philosophenweges und geht über in das Philosophengärtchen. Von hier aus hat der Besucher den besten Blick über den Neckar auf die Heidelberger Altstadt, den Königstuhl und das Schloß, aber auch hinaus in die Rheinebene. Auf einer Plattform im Gärtchen steht eine Büste Joseph von Eichendorffs, in deren Sockel ein Gedicht des berühmten Romantikers eingraviert ist. Im Gegensatz zu Eichendorfs regelmäßigen Spaziergängen über den Weg sind Besuche anderer berühmter Dichter und Denker (etwa Goethes) nicht belegt, wenn auch durchaus nicht unwahrscheinlich.

 
Das Heidelberger Schloss und die Heiliggeistkirche vom Philosophenweg aus gesehen

Ursprung des Namens

Seinen Namen verdankt der Weg allerdings vermutlich nicht diesen Persönlichkeiten sondern den Heidelberger Studenten, die den Weg wohl schon früh als idealen Ort für romantische Spaziergänge und ungestörte Zweisamkeiten entdeckten. (Die synonyme Verwendung der Worte Student und Philosoph stammt aus Zeiten, in denen jeder Studierende vor Beginn des Fachsstudiums zunächst Philosophie - die sogenannten sieben freien Künste - studieren musste).

Literatur