Straßenbahn Aachen

ehemaliges Straßenbahnsystem der Stadt Aachen
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Die Aachener Straßenbahn (1880-1974) bediente als ÖPNV das Stadtgebiet Aachen und das gesamte Umland, zeitweise auch grenzüberschreitend Orte in Belgien und den Niederlanden.

Pferdebahn

Die Geschichte der Aachener Straßenbahn beginnt am 26. Dezember 1880 mit der Einrichtung einer regelspurigen (1435 mm) Pferdebahn als Aachener und Burtscheider Pferde-Eisenbahn-Gesellschaft auf einer Streckenlänge von 4,4 Kilometern. Wegen starker Steigungen im Stadtgebiet werden die Waggons nicht wie sonst üblich von einem, sondern von zwei Pferden gezogen.

Natronbahn

1884-1885 wird nach der Anschaffung von zwei feuerlosen Natron-Lokomotiven ein kurzer Probebetrieb damit durchgeführt. Dies senkt zwar die Betriebskosten, aber die Befürchtung, die verwendete Natronlauge zerfräße auf Dauer den Dampfkessel, veranlasst die Betreiber, die Versuche wieder aufzugeben. Außerdem erweist sich der Schienenunterbau als zu schwach für die schweren Lokomotiven.

Elektrobahn

Zehn Jahre später (1894-1895) werden alle Strecken elektrifiziert und auf Meterspur (1000 mm) umgestellt. Die Betreiberin heißt jetzt Aachener Kleinbahn-Gesellschaft (ab 1942 Aachener Straßenbahn- und Energieversorgungs-Aktiengesellschaft, kurz: ASEAG). In den Jahren bis zum Ersten Weltkrieg wächst das Netz rasch und erreicht eine Streckenlänge von 181,4 Kilometern. Durch die Nähe zur Grenze gibt es direkten Kontakt zu den Betrieben in den Niederlanden und in Belgien. Eine Strecke fährt sogar in die Niederlande (Vaals), eine andere in das damals noch deutsche Eupen. Nach 1920 liegen infolge der Gebietsabtrennungen nach dem Ersten Weltkrieg einige Strecken außerhalb Deutschlands und werden stillgelegt oder von belgischen Betrieben übernommen.

Aber auch das verbleibende Streckennetz gilt als vorbildlich: Neben Naumburg gibt es auch in Aachen zusätzlich zu den ins Umland strahlenförmig auseinander laufenden Strecken eine geschlossene Ringbahnlinie (Line R), die es dem Fahrgast ermöglicht, sein Fahrziel an der Peripherie der Innenstadt schnell zu erreichen, ohne diese durchfahren zu müssen.

Abbau

Die Umstellung der Straßenbahn auf Buslinien beginnt am 26. August 1951 und endet am 29. September 1974 mit der Einstellung der letzten Linie. An diesem Tag wird auch die zur Aachener Straßenbahn gehörende O-Bus-Linie nach Baesweiler, mit 19 Kilometern die längste Deutschlands, eingestellt.

Zukunft

Seit dem Jahr 2000 reaktiviert die Euregiobahn kontinuierlich stillgelegte Eisenbahnstrecken im Großraum Aachen. Seit Dezember 2004 bestehen wieder direkte Verbindungen von mehreren Bahnstationen im Stadtgebiet Aachens zu Zielen im Großraum (Stolberg, Herzogenrath, Eschweiler) und in den benachbarten Niederlanden (Heerlen). Der weitere Ausbau sieht auch eine erneute Streckenführung bis in das Stadtzentrum von Aachen und die Anbindung von Alsdorf, Würselen und Heinsberg vor.

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Siehe auch: Liste der ehemaligen Straßenbahnen