War of Jenkins’ Ear
War of Jenkins Ear, englisch-spanischer Handels- und Kolonialkrieg (1739 - 1742).
Vorgeschichte
Schon bald nach dem Frieden von Utrecht (1713) hatten die Engländer begonnen, den Asiento, in dem Spanien der englischen "South Sea Company" das ausschließliche Recht zum Import von Sklaven in die südamerikanischen Provinzen Spaniens zugesichert hatte, auch zum ausgedehnten Schmuggel zu nutzen. Der Versuch der Spanier, diesen Schmuggelhandel zu unterbinden und englische Schiffe durch spanische Küstenwachbote ("guarda-costas") auf See anzuhalten, um sie nach Konterbande zu durchsuchen, führte zu Spannungen zwischen Spanien und England. Als der englische Handelskapitän Robert Jenkins schließlich im Jahr 1738 sein in Schnaps eingelegtes Ohr vor dem britischen Parlament präsentierte und angab, daß ihm dieses 1731 von einer spanischen Küstenpatrouille abgeschnitten worden war, heizte sich die ohnehin latente anti-spanische Stimmung in England weiter auf. Obwohl ein vom britischen Premierminister Robert Walpole und dem spanischen Botschafter ausgearbeitetes Abkommen, nach dem sich Spanien zur Zahlung einer hohen Entschädigungssumme für widerrechtlich beschlagnahmte englische Schiffsladungen verpflichtete, im Januar 1739 ratifiziert wurde (Konvention von El Pardo), kam es nach einer englischen Flottendemonstration vor der spanischen Küste (Admiral Haddock) zur Aufkündigung des Asiento durch die spanische Regierung und im Oktober 1739 zu Kriegserklärungen zwischen den beiden Staaten.
Verlauf, Folgen
Durch die enge Verbindung Spaniens mit Frankreich (Bourbonischer Familienpakt) wurde auch Frankreich in den Konflikt hineingezogen; auf die Entsendung englischer Flotten nach Mittel- und Südamerika reagierte Kardinal Fleury mit der seinerseitigen Entsendung einer französischen Flotte unter Admiral d'Antin nach Westindien, die allerdings – nachdem sie lange vor Saint Domingue gelegen hatte, um sich mit der spanischen Flotte zu vereinigen – durch Seuchen und Nachschubschwierigkeiten gezwungen wurde, kampflos nach Frankreich zurückzukehren. In der Folge kam es zu keiner weiteren Unterstützung Spaniens durch Frankreich und damit zu einem de facto Waffenstillstand Englands mit Frankreichs zur See, der von 1741 bis 1744 anhielt. Nach der Einnahme des spanischen Puerto Bello durch den englischen Admiral Vernon im November 1739 fanden auch zwischen Spanien und England keine größeren Kampfhandlungen mehr statt. Großbritannen begann in der Folge einen großangelegten Kaperkrieg und unterband damit die großen Edelmetall-Transporte aus den spanischen Kolonien ins Mutterland nahezu vollständig, während der englische und der niederländische Schmuggelhandel aufblühten.