Die Opazität (engl. opacity) ist ein Maß für die Lichtundurchlässigkeit (Trübung) von Stoffen. Das zugehörige Adjektiv lautet opak (lat. opacus; engl. opaque). Er hängt mit dem Transmissionsgrad T folgendermaßen zusammen:
Beide Parameter, Opazität O und Transmissionsgrad T, beschreiben dieselbe Materialeigenschaft. Dabei gilt zwangsläufig der Zusammenhang, dass ein Stoff der Opazität 1 einen Transmissionsgrad von 0 hat. Ein vollständig durchlässiger Stoff hat eine Opazität von 0, weil der Transmissionsgrad eines nicht lichtverstärkenden Materials maximal 1 sein kann.
mit - einfallende Strahlung und - transmittierte Strahlung.
Wahrnehmungsgerecht logarithmisch formuliert wird die Opazität Extinktion genannt:
In feindispersen Medien ergibt sich ein Übergang von der Opaleszenz zur Opazität je nach der Größe der streuenden Partikel. Sind die Streuer kleiner als die Wellenlänge, kommt es zur wellenlängenabhängigen Rayleigh-Streuung. Dabei wird dann das gestreute Licht bläulich, das transmittierte Licht dagegen rötlich. Auf Grund dieser Farbigkeit spricht man von Opaleszenz. Sie lässt sich beispielsweise am Himmelsblau und am Rot eines Sonnenuntergangs beobachten. Wenn die Partikel größer als die Wellenlänge des Lichts werden, tritt stattdessen die wellenlängenunabhängige Mie-Streuung auf; das Streulicht ist weiß, wie man beispielsweise an den Wolken beobachten kann. Hier spricht man dann von Opazität.
Die Opazität ist unter anderem ein wichtiges Beschreibungsmerkmal von Mineralen oder Papier sowie für Farbanstriche, wobei zwischen Nass- und Trockenopazität unterschieden wird. In der Astronomie wird der Begriff auch auf die Atmosphären von Sternen, Planeten und Monden angewandt.
Die englische Bezeichnung opacity wird häufig auch im grafischen Informatikbereich gebraucht, dabei allerdings als Wert auf einer linearen Skala von 0 bis meist 255. 0 bedeutet dabei völlige Transparenz, 255 vollkommene Undurchlässigkeit.