Überwachungsstaat

Staat, der seine Bürger in großem Stil überwacht
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Der Überwachungsstaat überwacht seine Bürger mindestens mit allen zur Verfügung stehenden legalen Mitteln. So sollen Gesetzesverstösse besser und schneller erkannt und verfolgt werden können. Befürworter führen die Verhinderung von Sexualstraftaten, organisierter Kriminalität und Terrorismus als Notwendigkeit für die Etablierung einer umfassenden Überwachung der Bürger an. Kritiker halten einen Überwachungsstaat hingegen für nur schwer oder gar nicht mit einer freiheitlichen Demokratie zu vereinbaren. Außerdem weisen sie auf die katastrophal schlechte Erfolgsquote hin bei Mitteln wie Rasterfahndung, lex-RAF usw.

Überwachungsstaat ist dabei ein negativer, zumeist polemisch gebrauchter Begriff der Gegner von Überwachungsmaßnahmen.

Im Überwachungsstaat werden die Erkenntnisse aus der allgegenwärtigen Überwachung hauptsächlich zur nachträglichen Ahndung von Gesetzesverstössen und zur Gewinnung von geheimdienstlichen Informationen über die einzelnen Individuen und Bevölkerungsgruppen genutzt. Eine Nutzung der Überwachungsinformationen zur Prävention von Straftaten und anderen unliebsamen Verhaltensweisen der Bürger tritt im Überwachungsstaat noch nicht verstärkt auf.

Der Überwachungsstaat zeichnet sich auch durch die Minimierung des Datenschutzes, der Privatsphäre und der informationellen Selbstbestimmung aus. So gesehen ist die informationelle Selbstbestimmung ein direkter Gegenspieler des Überwachungsstaats. Als Beispiele für typische Maßnahmen des Überwachungsstaates seien Rasterfahndungen, Überwachung öffentlicher Plätze, die routinemässige Erstellung von Bewegungsprofilen, Gendatenbanken, biometrische Datenbanken, umfassende Kommunikationsüberwachung, sowie die Schleier- und Schleppnetzfahndungen genannt.

Im Präventionsstaat werden im Gegensatz zum Überwachungsstaat die Informationen aus den Überwachungsmaßnahmen des Staates bereits sehr verstärkt genutzt, um Gesetzesverstösse oder unliebsames Verhalten von vornherein zu verhindern.

Eine genaue Abgrenzung zwischen Überwachungsstaat und Präventionsstaat ist schwierig, da das Eine in das Andere übergeht.

verwandte Bezeichnungen

Literatur

Technologien / Methoden zur Überwachung

Folgende Technologien oder Methoden können zur Überwachung eingesetzt werden:

Schritte zum Überwachungsstaat

Folgende Schritte sind bereits in der Umsetzung:

Folgende Schritte sind denkbar und werden in ihrer Umsetzbarkeit geprüft:

Schritte zum Präventionsstaat

Folgende Schritte sind bereits in der Umsetzung:

Folgende Schritte sind denkbar und werden in ihrer Umsetzbarkeit geprüft:

Geschichte

Bereits mit den Karlsbader Beschlüssen gab es Bestrebungen zu einem Überwachungs- und Präventivstaat.

Zukunftsszenarien

Mit Hilfe modernster Technologie ist es bereits heute möglich, Menschen rund um die Uhr zu überwachen und die Bürger perfekt zu schützen. Ein Sender müsste hierzu jedoch so platziert werden, dass er nicht einfach entfernt werden kann. Geeignete Orte wären der Oberschenkelknochen oder der Herzbeutel. Zur Technologie vgl. http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,323145,00.html