Burkhard VII. Münch († 29.08.1444 vor Basel) erlangte zweifelhaften Ruhm in der patriotisch gerfärbten Geschichtsschreibung der Schweiz.
Leben
Als Spross der Münch zu Landskron, einer habsburgtreuen Linie des Basler Rittergeschlechtes Münch zu Münchenberg, zu unbekanntem Datum geboren heiratete Burkhard VII. Münch zuerst Susanna von Hattstatt, ehe er später den Bund mit Johanna von Thierstein einging. Beide Ehen blieben kinderlos. Ein Lehensmann des Markgrafen von Hachberg herrschte er auf dem 1313 von seinem Vorfahren Burkhard I. erworbenen Schloss Landskron in der heutigen französischen Gemeinde Leymen im Oberelsass, wo er sich gemäss der Tradition seiner Vorfahren von der politischen Linie der Stammfamilie Münch von Münchenberg entfernte und eine pro-habsburgische, eidgenossenfeindliche Linie fuhr. Den Baslern zufolge gehörte er dazumal zu den erbittersten Feinden der "Zerstörerin des Adels", wie man die von Zünften dominierte Stadt am Rheinknie auch nannte.
Seine Treue zu Habsburg und sein Hass auf Basel führten dazu, dass er sich in den Ausläufern des Alten Zürichkrieges dem Zug der Armagnaken gegen Basel 1444 unter dem Dauphin Ludwig XI. als ortskundiger Führer und Dolmetscher anschloss. Von den Franzosen Bourgeamoine genannt gemäss dem österreichischen Schreiber Schamdocher den Rang eines "Hauptmanns des Delfins" bekleidend kommandierte er zuerst die Eroberung, Plünderung und Verwüstung des Birsecks ehe er an der Schlacht bei St. Jakob an der Birs teilnahm. Dort wurde er, nachdem sich die geschlagenen Eidgenossen im Siechenhaus von St. Jakob bei der Birs verschanzt hatten, als der Landessprache Kundiger als Unterhändler geschickt: Die Armagnaken waren des verlustreichen Kampfes müde und wollten den Eidgenossen freien Abzug gewähren. Von diesen gehasst und - wie alle seine Verwandten - von hochtrabendem Gemüte erlangte Burhard VII. Münch traurigen Ruhm, als er angesichts der vielen Toten und Verwundeten das Visier hochklappte und den in der Schweiz berühmt gewordenen Kommentar "Ich siche in ein rossegarten, den min fordren geret hand vor hunderd jar"[1] tätigte. Diese Zurschaustellung arroganter Überlegenheit veranlasste einen verwundeten Eidgenossen dazu, dem Ritter einen Stein in das offene Visier zu schleudern, mit dem ebenso bekannten Kommentar "Friss eine deiner Rosen!". Schwer verwundet stürzte der Ritter und wurde vermutlich von seinem Pferd vom Schlachtfeld geschleift. Das damit einhergehende Scheitern der Unterhandlungen läutete den Sturm auf das Siechenhaus ein, in dessen Verlauf die Eidgenossen nahezu restlos niedergemacht wurden.
Drei Tage nach der Schlacht erlag Burkhard VII. Münch den durch den Steinwurf verursachten Verletzungen. Sein Erbbegräbnis in Basel wurde ihm verweigert, weswegen man ihn in Neuenburg am Rhein beisetzte. Sein trauriges Ende ist in der Chronik des Benedicht Tschachtlan von 1470 bildlich dargestellt: Burkhard VII. Münch wird als vorderster Armagnake dargestellt, mit einem Stein im Gesicht vom Pferd stürzend.
Sein Tod bedeutete das Ende der Münch zu Landskron, die mit seinem Bruder Johann Münch 1461 erlosch.
Einzelnachweise
- ↑ Altdeutsch für "Ich blicke in einen Rosengarten, den meine Vorfahren vor hundert Jahren gepflanzt haben"; historisch belegter Ausspruch laut 122. Neujahrsblatt der Gesellschaft zur Förderung des Guten und Gemeinnützigen, Thema "Die Schlacht bei St. Jakob an der Birs", herausgegeben 1944 in Basel
Literatur:
122. Neujahrsblatt der Gesellschaft zur Beförderung des Guten und Gemeinnützigen, "Die Schlacht bei St. Jakob an der Birs", herausgegeben 1944 in Basel.