Capilla abierta

Architektonische Bauform offener Kapellen
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Der spanische Begriff „Capilla abierta“ beschreibt die architektonische Bauform „offener“ Kapellen, wie sie in Neuspanien im 16. Jahrhundert bei den Bettelmönchen dienten, um nach der spanischen Eroberung Mexikos die vielzähligen Angehörigen der indigenen Völker missionieren zu können.

Capilla abierta im ehemaligen „San Nicolás de Tolentino“-Kloster
Actopan, Hidalgo
Glockenturm und Capilla abierta im ehemaligen „Francisco de Asís“-Kloster
Tlaxcala

Anstelle eines Kirchenschiffs, befand sich vor der Capilla abierta eine offene Freifläche, auf der eine große Kirchengemeinde den Gottesdiensten beiwohnen konnte. Durch den Bau solcher Kapellen anstelle großer Tempelanlagen war zum einen eine rasche Fertigstellung gegeben, zum anderen konnte durch die Durchführung der Gottesdienste unter freiem Himmel an die Bräuche der indogenen Ureinwohner angeknüpft werden. Die Bauform wurde aufgrund ihrer Zweckmäßigkeit letztendlich von allen Klostergemeinden anerkannt, wobei verschiedene stilistische Bauvariationen umgesetzt wurden.

Literatur

  • Juan Benito Artigas: Capillas abiertas aisladas de México (spanisch), Mexiko, UNAM, 1982.
  • George Kubler: Arquitectura mexicana del siglo XVI (spanisch), Mexiko, FCE, 1982.