Holstein

Südteil des Bundeslandes Schleswig-Holstein, deutsches Territorium seit 811
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Holstein (dän. und niederdt.: Holsten, lat.: holsatia) ist der Landesteil von Schleswig-Holstein südlich der Eider, war bis 1474 Grafschaft und anschließend bis 1864 Herzogtum Holstein.

Der historische Hauptort ist Kiel an seiner nördlichen Grenze, größte Stadt war bis 1937 Altona, bevor es als Folge des Groß-Hamburg-Gesetzes nach Hamburg eingemeindet wurde.

Geschichte

Die wohl erste schriftliche Erwähnung der namengebenden Holsteiner findet sich bei Adam von Bremen anno 1076: Transalbianorum Saxonum populi sunt tres primi ad occeanum sunt Tedmarsgoi, et eorum ecclesia mater in Melindorp, secundi Holcetae dicti a silvis quas accolunt; eos Sturia flumen interluit, ecclesia Scanafeld, übersetzt: Der nordelbischen Völker der Sachsen sind drei, als erste am Ozean sind die Dithmarscher, und ihre Mutterkirche ist in Meldorf, als zweite die Holsteiner, benannt nach den Wäldern, die sie bewohnen; zwischen ihnen fließt der Fluss Stör, (ihre) Kirche ist in Schenefeld.

Das ursprüngliche Holstein umfasste also ungefähr die heutigen Kreise Segeberg, Steinburg, Pinneberg, Neumünster, Rendsburg-Eckernförde südlich der Eider, südliches Plön und Stormarn.

Die Grenze zu den Dänen im heutigen Landesteil Schleswig bildete schon damals die Eider (lateinisch: Egdor fluvius). Neben den erwähnten Gauen Dithmarschen und Holstein, existierte auch der Gau Stormarn. Nachdem Dithmarschen erst dem Grafen von Stade unterstellt wurde und sich dann zu einer Bauernrepublik entwickelte, verschmolzen die Gaue Holstein und Stormarn zur Grafschaft Holstein. Die Belehnung von Adolf I. (Schauenburg und Holstein) mit der Grafschaft Holstein erfolgte 1111 durch den sächsischen Herzog Lothar von Supplinburg.

Siehe auch Grafen von Schauenburg und Holstein.

Im Jahre 1474 wurde Holstein zum Herzogtum Holstein (reichsunmittelbares Lehen). Christian I. (Dänemark) in Personalunion König von Dänemark, Herzog von Schleswig und Graf von Holstein, wurde somit zum Herzog von Holstein.

Zusammen mit Schleswig war Holstein oft Grund für Konflikte zwischen Dänemark und Preußen. Bis 1864 wurde Holstein als Teil des Deutschen Bundes von Dänemark regiert. Als Folge des Deutsch-Dänischen Krieges gab es 1865 ein kurzes preußisch-österreichisches Kondominium, 1866 fiel Holstein durch den preußisch-österreichischen Krieg an Preußen und bildete zusammen mit Schleswig die Provinz Schleswig-Holstein, aus der nach dem Zweiten Weltkrieg ein Land der Bundesrepublik Deutschland wurde.