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Podrosche

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Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde

Podrosche, sorbisch Podróždć (oder Podroždź), ist ein Ortsteil der sächsischen Gemeinde Krauschwitz. Das Zeilendorf liegt an der Lausitzer Neiße, über die eine Grenzbrücke zur polnischen Nachbarstadt Przewóz (deutsch Priebus) führt. Von 1936 bis 1947 galt der germanisierte Name Grenzkirch.

Geschichte

Der Ort wird 1395 als Poydrose erstmals erwähnt. Spätestens seit 1552 gehört Podrosche zur Standesherrschaft Muskau. Bis 1668 ist die sächsische Gemeinde in Priebus (Schlesien) eingepfarrt. Nach dem Verbot des evangelischen Glaubens in Schlesien und der Schließung der evangelischen Kirche in Priebus erfolgt der Aufbau einer evangelischen Kirche in Podrosche. Die Grenzkirche, die dem Ort in der nationalsozialistischen Zeit seinen Namen geben sollte, wurde 1690 eingeweiht. In der Folgezeit wechseln die zur Parochie gehörenden Orte mehrfach. Unter anderem sind dies Buchwalde, Dobers, Klein Priebus, Leippa, Pechern und Werdeck.

Zwischen der Gemeinde Podrosche und der Stadt Priebus wird 1928 eine neue Neißebrücke eingeweiht.

Gemeinsam mit Werdeck wird Podrosche 1950 nach Klein Priebus eingemeindet. Durch den Zusammenschluss der Gemeinden Krauschwitz, Sagar, Skerbersdorf, Pechern und Klein Priebus gehört Podrosche seit 1994 zur Einheitsgemeinde Krauschwitz.

Mit dem Aufbau eines Grenzübergangs zwischen Podrosche und Przewoź wird 1994 wieder eine Neißebrücke zwischen den beiden Orten errichtet. Mit 1200 Fahrzeugen täglich (Stand 2007 [1]) ist er der am wenigsten genutze Grenzübergang für Kraftfahrzeuge zwischen dem Freistaat Sachsen und Polen.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1825 [2] 258
1871 222
1885 199
1905 205
1910 197
1925 177
1933 162
1939 145
1946 176

Im Jahr 1552 werden für Podrosche 11 besessene Mann und 16 Häusler genannt. In den nächsten 225 Jahren reduziert sich die Einwohnerzahl Podrosches, so dass 1777 noch sieben besessene Mann, ein Gärtner und 12 Häusler gezählt werden. Zudem stehen drei Wirtschaften wüst.

Auch in der Folgezeit reduziert sich die Einwohnerzahl. Zwischen 1825 und 1939 halbiert sie sich fast von 258 auf 145. Flucht und Vertreibung aus den besetzten Ostgebieten in Folge der stalinistischen Westverschiebung Polens führen nach dem Zweiten Weltkrieg zwar zu einem kurzzeitigen Anstieg der Einwohnerzahl, sie kann in den folgenden Jahrzehnten jedoch nicht gehalten werden. Im Jahr 1991 haben die drei Gemeindeteile von Klein Priebus zusammen 181 Einwohner, während 45 Jahre vorher Podrosche allein fast die gleiche Zahl hat.

Fußnoten

  1. SMWA: Grenzübergang (PL): Podrosche – Przewoz (Priebus). Abgerufen am 21. April 2008.
  2. Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen. Abgerufen am 21. April 2008.