Unsterbliche Partie

freie Partie zwischen den Schachmeistern Adolf Anderssen und Lionel Kieseritzky
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Als Unsterbliche Partie (engl. Immortal game) wird eine Schachpartie aus dem Jahr 1851 bezeichnet, in der Weiss beide Türme und die Dame opferte und dafür in wenigen Zügen Matt setzte. Die Partie ging in die Schachgeschichte ein.

Anderssen - Kieseritzky, London 1861, Stellung nach dem 17.Zug von Schwarz

Es handelt sich um eine berühmte Partie zwischen den Schachmeistern Anderssen und Kieseritzky, die am 21. Juni 1851 in London gespielt wurde. Andersson gewann die Partie mit Weiss.

Ausgangspunkt für die überraschende Kombination ist die nebenstehende Diagrammstellung. Sie entstand nach dem 17. Zug von Schwarz, also Kieseritzky.

Andersson setzte nun mit dem Zug 18.Ld6 fort. Es folgte:

18.  -    Dxa1+
19. Ke2   Lxg1
20. e5!     -     sperrt die schwarze Dame von der Verteidigung aus
20.  -    Sa6
21. Sxg7+ Kd8
22. Df6+!  -      Damenopfer
22.  -    Sxf6
23. Le7 matt

Partieverlauf

Die Partie wurde mit dem Königsgambit eröffnet, eine Eröffnung, die damals sehr oft gespielt wurde. Gemäß dem heutigen Stand der Schachtheorie wurde die Eröffnung von beiden Seiten nicht optimal behandelt. Hier die komplette Partie:

1.e4 e5 2.f4 exf4 3.Lc4 Dh4+ 4.Kf1 b5 5.Lxb5 Sf6 6.Sf3 Dh6 7.d3 Sh5 8.Sh4 Dg5 9.Sf5 c6 10.g4 Sf6 11.Tg1 cxb5 12.h4 Dg6 13.h5 Dg5 14.Df3 Sg8 15.Lxf4 Df6 16.Sc3 Lc5 17.Sd5 Dxb2 18.Ld6 Dxa1+ 19.Ke2 Lxg1 20.e5 Sa6 21.Sxg7+ Kd8 22.Df6+ Sxf6 23.Le7 matt

Einige Quellen geben auch die Zugfolge 18.Ld6 Lxg1 19.e5 Dxa1+ 20.Ke2 an, was in die oben angegeben Folge mündet.

Namensgebung

Kieseritzky selbst veröffentlichte die Partie in der Zeitschrift La Régence. Im Januar 1855 - Kieseritzky war bereits verstorben - schrieb Falkbeer in der Wiener Schachzeitung unter der Überschrift Eine unsterbliche Partie einen Artikel über diese Schachpartie. Dies gab der Partie den Namen.

Literatur

Dies Partie ist in vielen Werken und Partiensammlungen mit mehr oder weniger umfangreichen Kommentaren veröffentlicht. Auch im Internet findet man umfangreiche Partieanalysen. Sehr ausführlich hat sich der deutsche Grossmeister Robert Hübner 1989 im ChessBase Magazin die gesamte Partie besprochen.