Die Erzabtei St. Ottilien ist ein Kloster der Benediktiner in Bayern in Eresing und dem Ammersee. Herausragendstes Merkmal der Anlage ist der achteckige Turm der Klosterkirche. Neben der Hauptkirche gibt es auch eine dem Klostergymnasium angeschlossene Kirche.
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Das Kloster zeigt sich weltoffen und lädt zu zahlreichen Seminaren, Exerzitien, Besinnungs- und Begegnungswochenenden ein. Auch eine regelmäßige Taize-Andacht fand über 10 Jahre lang (bis Sommer 2004) im Kloster-Areal statt. Das tägliche Gebet in der Abtei wird regelmäßig live ins Internet übertragen. Im Rahmen des Klosters existiert auch eine Klosterbibliothek sowie ein Fachgeschäft für religionsbezogene Artikel. Zum weiteren Umfang der Klosteranlagen gehört eine aktive betriebene Landwirtschaft, sowie ein gastronomischer Betrieb.
Geschichte
St. Ottilien wurde 1887 von einem Benediktiner der Erzabtei Beuron, P. Andreas Amrhein OSB, gegründet. Seine Idee, das benediktinische Leben mit einem Einsatz in der Mission zu verbinden, hatte er innerhalb der Beuroner Kongregation nicht verwirklichen können; daher begann er unabhängig von Beuron eine eigene Gründung. Nach einer ersten Gründung in Reichenbach 1884 wurde die Gemeinschaft nach Emming verlegt; den Namen gab dem Kloster eine Kapelle der heiligen Odilia. Ebenfalls 1887 konnte eine erste Gruppe von Mönchen als Missionare nach Afrika entsandt werden.
1902 wurde St. Ottilien zur Abtei erhoben. Nach Gründung dreier weiterer Abteien wurde St. Ottilien 1914 zur Erzabtei der Missionsbenediktiner; bis heute ist der Erzabt von St. Ottilien Präses der Benediktinerkongregation von St. Ottilien.
1941 wurde das Kloster von der Gestapo aufgehoben; die Mönche konnten erst nach Kriegsende 1945 zurückkehren.
Zwei Erzäbte von St. Ottilien wurden zum Abtprimas der Benediktinischen Konföderation gewählt: Erzabt Viktor Josef Dammertz (Erzabt 1975 - 1977, Abtprimas 1977 - 1992, seit 1992 Bischof von Augsburg) und sein direkter Nachfolger als Erzabt Notker Wolf (Erzabt 1977 - 2000, Abtprimas seit 2000)