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Arnold Amalrich

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Arnaldus Amalric oder Arnaud Amaury († 1225) war Abt von Poblet, Grand Selve und später auch von Cîteaux (1200-1212), Erzbischof und Herzog von Narbonne (1212-1225). Als päpstlicher Legat war er während des Albigenserkreuzzugs mit der Unterwerfung der Katharer (Albigenser) beauftragt. Ab 1203 war er erfolglos mit dem päpstlichen Legaten Pierre de Castelnau in Südfrankreich unterwegs.

Er wurde als Abt von Papst Innozenz III. zum geistlichen Führer des Albigenserkreuzzugs berufen, um an der Seite des militärischen Führers Simon IV. von Montfort gegen die von der Kirche verfolgten Häretiker zu streiten.

Arnaldus Amalric war im Jahre 1209 auch bei der Belagerung und Einnahme der Katharerhochburg Béziers anwesend. Laut einer Legende wurde er nach der Erstürmung der Stadt von einem Truppenkommandeur gefragt, wie man denn die katholischen Gläubigen von den Katharern unterscheiden solle, um nicht Unschuldige zu töten. Daraufhin soll Arnaldus geantwortet haben: »Tötet sie alle – Gott wird die Seinen schon erkennen.« Dieses Zitat kann jedoch nicht historisch belegt werden. Es taucht zum ersten Mal im (erst nach 1219 entstandenen) Dialogus miraculorum des deutschen Zisterziensermönchs Cäsarius von Heisterbach auf. Ansonsten ist der angebliche Ausspruch Arnaldus Amalrics in der mittelalterlichen Literatur nicht nachzuweisen.

Er nahm außerdem gemeinsam mit Alfons VIII. von Kastilien, Peter II. von Aragonien und Sancho VII. von Navarra an der Schlacht bei Las Navas de Tolosa am 16. Juli 1212 teil.

Literatur

  • Georges Bordonove: La tragédie cathare, Paris 2004
  • Jörg Oberste: Der 'Kreuzzug' gegen die Albigenser: Ketzerei und Machtpolitik im Mittelalter, Darmstadt 2003.
  • Julien Roche: Une église cathare : l'évêché du Carcassés. Carcassonne - Béziers - Narbonne, Castelnau 2005.