Die Lure ist ein Blasinstrument aus Bronze und wird auch als Kriegstrompete bezeichnet. Es besteht aus einem Mundstück und mehreren zusammengesetzten gegossenen Stücken bzw. Rohren. Die Luren sind zwischen 1,5 Meter bis 2 Meter lang und S-förmig geschwungen. Die Schallöffnung besteht aus einer reich verzierten Scheibe.

Datierung
Funde, unter anderem aus Norwegen, Dänemark, Süd-Schweden und Norddeutschland, werden auf das 13. bis 7. Jahrhundert vor Christus datiert, also in die jüngere Bronzezeit. Aus diesem Verbreitungsgebiet sind bisher mehr als 60 Luren bekannt.
Nutzung
Die meisten Luren wurden als Paare gefunden, diese waren harmonisch auf einander abgestimmt, daher geht man davon aus, dass sie gemeinsam gespielt wurden. Die Felsenritzungen von Tanum (Schweden) zeigen dieses Instrument.
Die Luren stammen vermutlich meist aus Depotfunden. Nur eine einzelne Lure aus Garlstedt in Niedersachsen wird als Grabbeigabe gedeutet. Das Exemplar aus Garlstedt ist zugleich die südlichste jemals gefundene Lure. Es ist anzunehmen, dass die Luren eine hohe Bedeutung besaßen. Darauf weisen nicht nur die Horte mit vermutlich kultischem Hintergrund hin, sondern dies wird auch durch die häufige Darstellung von Lurenbläsern auf vielen bronzezeitlichen Felsbildern unterstrichen. Hier ist auffällig, dass die Lurenbläser meist als Paare auftreten. Der Moorfund von Brudevælte, bei Lynge auf Seeland besteht aus sechs Luren, die so gut erhalten waren, dass sie noch spielbar waren.
Herstellung
Die Herstellung der Luren verlangte eine hohes Maß an handwerklichem Geschick. Vermutlich wurde die Kunst des Lurengusses über einen sehr langen Zeitraum entwickelt und verfeinert. Die Luren zählen zu den aufwendigsten Bronzeobjekten, die bisher bekannt sind. Die Form der Luren orientierte sich wohl an ihrer Handhabung. Auch Ketten zum leichteren Tragen der Luren konnten an einigen Exemplaren nachgewiesen werden.
Siehe auch:
Weblinks
Luren beim Landesmuseum für Vorgeschichte, Sachsen-Anhalt
Aufnahme einer originalen Lure aus Brudevaelte auf Seeland (MP3)