Gryfino

Stadt in Polen
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Gryfino (deutsch: Greifenhagen) ist eine Kreisstadt von (2004) 22.000 Einwohnern in Hinterpommern, dicht bei Stettin, in der polnischen Woiwodschaft Westpommern und liegt am rechten Arm der Oder, (Ostoder, poln.Odra Wschodnia genannt), schräg gegenüber der deutschen Stadt Gartz (Oder). Bis 1945 war Greifenhagen eine Kreisstadt im preußischen Regierungsbezirk Stettin und zählte 1940 9900 Einwohner.

Stadtwappen

Das Stadtwappen zeigt in Weiss den halben pommerschen roten Greif mit aufgeschlagenem Schweif, goldenem Schnabel und Krallen, der nach rechts schreitet. Unter dem Greif schweben ein goldener sechszackiger Stern und ein Tannenzweig.

Kurze Zeittafel zur Stadtgeschichte

  • 1254, 1. März: der pommersche Herzog Barnim I. stiftet die Stadt mit dem deutschen Namen Gripinhagen und verleiht ihr das Stadtrecht. Der Lokator und Vogt heisst Rudolf de Beletzow. Von den Einkünften soll der Herzog 2/3 und der Vogt 1/3 erhalten.
  • 1271: die Stadt erhält das Recht, Zünfte und Kaufmanns- Gilden zu gründen.
  • 1280: Herzog Bogislav IV. genehmigt die Gründung eines Freihafens und verlleiht den Bürgern von Greifenhagen das Recht der Schiffahrt auf sämtlichen Gewässern des Herzogtums.
  • 1303: die erste Brücke über die Oder wird errichtet.
  • 1338: die Markgrafen von Brandenburg und die Herzöge von Pommern schließen einen Frieden in Frankfurt/Oder, der u.a. die brandenburgische Nachfolge in Pommern im Falle des Aussterben des Herzogshauses einführt. Von Stettin und den pommerschen Städten verlangt man eine Huldigung an Brandenburg. Die Städte, u.a. Greifenhagen, bilden eine Koalition, die gegen den Herzog und die Brandenburger gerichtet ist. Nach dreijährigen Streitigkeiten und Gefechten wird die Forderung der Huldigung fallengelassen.
  • 1350 (um): die Stadt wird von zwölf Ratsherren und zwei Bürgermeistern regiert.
  • 1530: ein großer Brand verwüstet die Stadt, das Rathaus und die beiden Kirchen, Nikolai- und Heiliggeistkirche, gehen verloren. Die Stadt hatte damals 2000-2500 Einwohner.
  • 1630 - 1640: heftige Kämpfe zwischen schwedischen und brandenburgischen Truppen, die Nordvorstadt ("Nordwiek") brennt ab. Die Schweden zerstören die Oderbrücken.
  • 1653 - 1679: die Stadt gehört zum Schwedischen Pommern. Im letztgenannten Jahr kommt die Stadt zu Brandenburg.
  • 1760: während des Siebenjährigen Krieges wird die Stadt von russischen Truppen geplündert und angezündet.
  • 1780: eine große Überschwemmung zerstört Greifenhagen.
  • 1860 (bis um]: die Einwohner leben größtenteils von der Landwirtschaft. Greifenhagen hat damals 6497 Einwohner.
  • 1867 - 1870: zwei neue, hölzerne Oderbrücken werden erbaut.
  • 1877: die Stadt bekommt Eisenbahnverbindung mit Stettin. In den nächsten 20 Jahren werden neue Strecken gebaut, u.a. nach Pyritz.
  • 1883 - 1886: eine neue Post und ein Kreishaus werden erbaut.
  • 1911 - 1913: moderne Stahlbrücken über die Oder entstehen.
  • 1928: Greifenhagen hat etwa 800 Häuser und 9000 Einwohner.

Fortsetzung folgt.

Wirtschaft

Der größte Arbeitgeber in der Stadt ist ein kohlebetriebenes Elektrizitätswerk. Seit 1990 investiert auch ausländisches Kapital beim Aufbau der Industrie in der Stadt, z.B. die deutsche Firma Fliegel-Textil-Service, die eine große Wäscherei betreibt, eine andere deutsche Firma , "Jürging Naturdärme", die Därme zur Wurstherstellung produziert, oder die schwedische Firma "Gryfskand", die Holzkohle und Parkettfußböden herstellt.

Schulwesen

Die Stadt hat:

  • fünf Kindergärten;
  • drei gewöhnliche und eine Spezialgrundschule;
  • ein Gymnasium (7. bis 9.Klasse);
  • zwei Obergymnasien.

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