Im Mittelalter hatte Cölln rund 1400 Einwohner. Als Berliner Stadtteil erreichte Cölln 1871 seine höchste Bevölkerungszahl mit 16.554 Einwohnern und 1910 betrug die Einwohnerzahl noch 6.895. [1]. 1920 ging Cölln im neuen Berliner Stadtbezirk Mitte auf. Der Name Cölln oder Alt-Cölln wird schon lange als Ortsbezeichnung nicht mehr verwendet und ist im Stadtgebiet nicht mehr präsent.
Stadtquartiere
Beiderseits des Straßenzugs Potsdamer Straße - Hauptstraße liegt das alte Schöneberger Kerngebiet. An der Kreuzung Potsdamer Straße/Pallasstraße liegt das Pallasseum (auch als "Sozialpalast" bekannt). Weiter südlich folgen der Kleistpark mit den Königskolonnaden, dem Landesverfassungsgericht und dem Kammergericht. Die Hauptverwaltung der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) liegt an der Kreuzung Potsdamer Straße/Grunewaldstraße; südlich dieser Kreuzung beginnt die Hauptstraße . Der Kaiser-Wilhelm-Platz, an dem ein größeres Geschäftszentrum liegt, wurde 2007 umgestaltet und mit einem neuen Brunnen ausgestattet.[2] Im weiteren Verlauf der Hauptstraße ist in Höhe der alten Dorfkirche noch der ehemalige Dorfanger gut zu erkennen. In der Gegend um die Akazienstraße, die Goltzstraße und den Winterfeldtplatz mit dem großen Wochenmarkt findet man viele Restaurants, Cafés, Kneipen und Kunsthandwerksbetriebe. Rund um den John-F.-Kennedy-Platz dominiert die öffentliche Verwaltung mit dem Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg im Rathaus Schöneberg, der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen in der Martin-Luther-Straße 105 sowie der Senatsverwaltung für Justiz in der Salzburger Straße 21-25.
Daneben besitzt Schöneberg hat eine Reihe von weiteren Stadtquartieren und Ortslagen mit besonderer Charakteristik oder Geschichte:
Kielgan-Viertel
Das Kielgan-Viertel nördlich des Nollendorfplatzes ist geprägt durch kleine Stichstraßen und war ursprünglich mit Stadtvillen bebaut. Aufgrund der starken Kriegszerstörungen sind heute nur noch wenige der originalen Bauten erhalten, darunter die Villa Ahornstraße 4, in der sich die Botschaft von Kroatien befindet.
Industrie
Beiderseits des Sachsendamms befinden sich Gewerbegebiete an der Bessemerstraße, der Alboinstraße, am Werdauer Weg, an der Naumannstraße und mit Möbel Kraft auf dem Gelände des ehemaligen Radstadions. Die Ansiedlungen von Bauhaus und IKEA auf dem Gelände des ehemaligen RAW-Tempelhof sowie der Neubau eines Supermarktes auf dem Gelände des ehemaligen "Prälaten" versprechen auch im Gebiet nördlich des Sachsendamms eine neue Entwicklung. Fördernd für die Erschließung des gesamten Gebietes der „Schöneberger Linse“ (Bezeichnung wegen der sich erweiternden und wieder schließenden Trassenführung der Ringbahn und des Sachsendamms) ist auch der neue Bahnhof Südkreuz, ehemals Papestraße.
Geographie
Schöneberg ist ein dicht bebauter innerstädtischer Ortsteil von Berlin und liegt am Übergang des Berlin-Warschauer Urstromtals zur Hochfläche des Teltow. Der damit verbundene Anstieg ist in mehreren deutlich ansteigenden Straßen gut wahrnehmbar. Auf Schöneberger Gebiet erstreckt sich außerdem der östliche Ausläufer eines Nebenarms der Glazialen Rinne der Grunewaldseenkette; sichtbar im Rudolph-Wilde-Park. Im Norden grenzt Schöneberg an Tiergarten, im Osten an Kreuzberg und Tempelhof, im Süden an Steglitz, im Westen an Friedenau und Wilmersdorf sowie im Nordwesten an Charlottenburg.
Kultur
Theater
Strahl Hanswurst
Museen
Stadtmuseum
Musik
- Die Schöneberger Sängerknaben, ein 1947 gegründeter Knabenchor, sind bekannte musikalische Botschafter Schönebergs
- Der Komponist Walter Kollo setzte 1913 Schöneberg ein musikalisches Denkmal mit dem Gassenhauer „Das war in Schöneberg, im Monat Mai“ aus der Operette „Wie einst im Mai“
- Die britische Spencer Davis Group veröffentlichte 1967 in Anlehnung an das Lied von Walter Kollo eine deutschsprachige Single im Beatmusik-Stil mit dem Titel „Det war in Schöneberg“ [1]
Bauwerke
Parks
Sport
Sporthalle OSC Radrennbahn
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Eisenbahn
Mit dem 2006 eröffneten Bahnhof Berlin Südkreuz besitzt Schöneberg eine direkte Anbindung an den Fern- und Regionalverkehr der Deutschen Bahn. Der Bahnhof wird unter anderem von der ICE-Linie Hamburg-Berlin-Leipzig-München bedient.
S-Bahn
Schöneberg wird von der Wannseebahn (Linie S1), der Berliner Ringbahn (Linien S41, S42, S46 und S47) sowie der Dresdener (Linie S2) und Anhalter Vorortbahn (Linie S25) bedient. Wichtige Knotenpunkte sind der S-Bahnhof Schöneberg und der Bahnhof Südkreuz, ehemals Papestraße.
U-Bahn
Schöneberg wird von den U-Bahnlinien U1, U2, U3, U4 und U7 bedient. Wichtige Knotenpunkte und auch von besonderer architektonischer Bedeutung sind der U-Bahnhof Wittenbergplatz und der U-Bahnhof Nollendorfplatz. Die Linie U4, hervorgegangen aus der Schöneberger Untergrundbahn, liegt vollständig auf Schöneberger Gebiet. Eine Besonderheit bildet der U-Bahnhof Rathaus Schöneberg, welcher oberirdisch liegt und Fenster besitzt, durch die man in den Rudolf-Wilde-Parke Park blicken kann.
Straßenverkehr
Die Stadtautobahnen A100 (Stadtring) und A103 sind im Autobahnkreuz Schöneberg miteinander verknüpft. Die A100 unterquert westlich des Autobahnkreuzes in einem 270 m langen Tunnel den Innsbrucker Platz. Weitere wichtige Verkehrsachsen sind der "Generalszug" Tauentzienstraße-Kleiststraße-Bülowstraße sowie der Straßenzug An der Urania-Martin-Luther-Straße-Dominicusstraße-Sachsendamm. Die Bundesstraße 1 verläuft auf dem Straßenzug Potsdamer Straße-Hauptstraße-Dominicusstraße-A103.
Sonstiges
- Der Hobrechtplan sah ursprünglich eine gradlinige Weiterführung der Bülowstraße in Richtung Osten vor. Die Eisenbahnanlagen auf dem Gleisdreieck-Gelände dehnten sich jedoch so schnell aus, dass der Generalszug nach Süden verschoben werden musste, um das Bahngelände unter den Yorckbrücken durchqueren zu können. Die so entstandene Kurve der Bülowstraße, der Bülowbogen, gab der ARD-Fernsehserie Praxis Bülowbogen ihren Namen.
- Die Aufweitung und der überbreite Grünstreifen im Kreuzungsbereich An der Urania/Lietzenburger Straße gehen auf mittlerweile aufgegebene Pläne für eine autobahnähnliche Hochstraße zurück.
- Die Friedrich-Gerlach-Brücke im Verlauf des Sachsendamms sollte die geplante Weiterführung der A103 nach Norden überqueren; nach der Aufgabe dieses Vorhabens überquert sie heute nur eine ungenutzte Brache.
- Östlich des Nollendorfplatzes verläuft die U-Bahn-Linie U2 als Hochbahn. Die dadurch erforderlich gewordene Hausdurchfahrt am Dennewitzplatz war bis zur Zerstörung des "durchfahrenen" Hauses im Zweiten Weltkrieg eine vielbeachtete Besonderheit.
- Der Straßenzug Hohenstaufenstraße-Pallasstraße sollte nach einer mittlerweile aufgegebenen Planung aus den 1960er-Jahren durchgehend mehrspurig ausgebaut werden. Zu diesem Zweck sollte auch das Haus Hohenstaufenstraße 22 abgerissen werden, es steht jedoch bis heute auf der vorgesehenen Trasse der Hohenstaufenstraße und muss auf einer engkurvigen "Schikane" umfahren werden. Von den unvollendeten Ausbauplänen für die Pallasstraße zeugt die vom Straßenverkehr nicht benutzte nördliche Unterfahrung des Pallasseums.
Medien
Öffentliche Einrichtungen
beispielsweise Behörden, Institutionen, Körperschaften etc.
- Neues Schauspielhaus (Metropol am Nollendorfplatz)
Sonstiges
Die Rosenthaler Vorstadt war ein Stadtteil des wilhelminischen Berlin, dessen Gebiet 1920 auf die Berliner Bezirke Mitte, Prenzlauer Berg und Wedding aufgeteilt wurde. Unter dem Begriff wird heute weitgehend ein Stadtviertel im Ortsteil Mitte verstanden.
Gebiet
Allgemein wird als Rosenthaler Vorstadt ein Bebauungsgebiet in den Berliner Ortsteilen Gesundbrunnen, Prenzlauer Berg und Mitte bezeichnet. Hierbei liegt der Schwerpunkt in der Nähe des Rosenthaler Platzes und der Brunnenstraße.
Die Grenzen des Gebietes haben sich seit der Errichtung der ersten Gebäude im 18. Jahrhundert mehrfach verschoben, und wurden durch die Bevölkerung und Verwaltung meist unterschiedlich definiert. Bis zum Groß-Berlin-Gesetz von 1920 und der damit verbundenen neuen Bezirkseinteilung besaß die Rosenthaler Vorstadt die folgenden Grenzen:
- Brunnenstraße im Westen
- Berlin-Stettiner-Eisenbahn im Nordwesten
- Berliner Stadtgrenze zu Pankow im Norden
- Prenzlauer Allee im Osten
- Torstraße im Süden
Im Jahr 2007 wurde im Rahmen der Parkraumbewirtschaftung ein Gebiet als Rosenthaler Vorstadt erklärt, das folgende Grenzen hat:
- Friedrichstraße und Nordbahnhof im Westen
- Bernauer Straße im Norden
- Schwedter Straße und Choriner Straße im Osten
- Torstraße im Süden
Dieser Umfang steht im städtebaulichen Zusammenhang mit den anderen innerstädtischen Gebieten wie der Luisenstadt, Friedrichstadt sowie der Spandauer Vorstadt, und ist deshalb eine denkbare Definition, wobei die Auffassung vertreten werden kann, dass die Westgrenze durch die S-Bahn-Trasse und südlich der Invalidenstraße durch die Gartenstraße begrenzt wird. Dies kommt konkurrierenden Definitionen der Oranienburger Vorstadt entgegen.
Teile werden auch zum Scheunenviertel und zur Oranienburger Vorstadt gerechnet, wobei diese Auffassung nicht historisch belegbar ist. Im Norden schließt sich das Brunnenviertel (Ortsteil Gesundbrunnen) an.
Geschichte
Bis 1740 war das Gebiet nördlich der Berliner Stadtgrenze unbebaut. Erst nachdem durch Abholzung freie Flächen entstanden waren, war eine Bebauung möglich. Am 22. September 1751 verfügte König Friedrich II. die Ansiedlung von auswärtigen Bauleuten mit ihren Familien. Bereits am 30. Mai 1752 erfolgte die Gründung der Ansiedlung, und die Verteilung des Landes. Nach der Herkunft der angesiedelten Handwerker nannte man diesen Stadtteil im 18. und 19. Jahrhundert auch Neu-Voigtland. Dabei war dar Begriff „Das Vogtland“ in Berlin ein Synonym für die wachsenden sozialen Probleme in der Zeit der frühen Industrialisierung. Bettina von Arnim beschrieb 1843 in ihrem Buch Dies Buch gehört dem König die katastrophalen Verhältnisse. Von der ursprünglichen Bebauung mit einstöckigen Zweifamilienhäusern ist wegen des Baugeschehens der folgenden Jahrhunderte nichts mehr erhalten. Die Struktur der Grundstücke ist heute noch an den Nord-Südstraßen (Brunnenstraße, Bergstraße, Ackerstraße, Gartenstraße) ablesbar. 1829–1831 wurde die Rosenthaler Vorstadt nach Berlin eingemeindet. Sie wurde bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs fast vollständig mit typischen Berliner Mietskasernen bebaut, von denen ein großer Teil den Zweiten Weltkrieg überdauert hat und bis heute erhalten ist. Seit 1895 war die Rosenthaler Vorstadt der bevölkerungsreichste Stadtteil des wilhelminischen Berlin.
Einwohnerentwicklung
Sehenswürdigkeiten / Wichtige OrteWeblinks
Belege
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