Liste der römisch-deutschen Herrscher

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Mit dem Vertrag von Verdun im Jahre 843 zerfiel das Frankenreich in die drei Teilreiche Westfrankenreich, Lotharingen und Ostfrankenreich. Das Mittelreich wurde im Vertrag von Mersen 870 endgültig zwischen Westreich und Ostreich aufgeteilt, wobei die burgundischen Lande und Italien unter lokalen Herrschern selbstständig wurden. Die Kaiserkrone war zunächst mit der Herrschaft über Italien verbunden; als das an das Ostfrankenreich fiel, „erbte“ das Ostreich gewissermaßen das Papsttum, das sich von nun an zu einem dauerhaften innenpolitischen Faktor entwickeln und das Reich und seine Rechtsnachfolger bis zum heutigen Tage entscheidend prägen sollte.

Die Krönung Ottos des Großen im Jahre 962 erneuerte das Kaisertum im Ostfränkischen Reich. Damit gilt er als Wiederbegründer des Römischen Reiches, das zur Zeit des Interregnums nach dem Tode Konrads IV. 1254 das Prädikat „heilig“ erhielt und während der Regentschaft Friedrichs III. von 1452 bis 1493 um den Zusatz „Deutscher Nation“ ergänzt wurde.

Die Herrscher des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation führten den Titel Rex Romanorum („römischer König“). Der Papst konnte dem Herrscher seinen Segen erteilen, indem er ihn in Rom zum „Romanorum Imperator“ („Römischer Kaiser“, in der modernen Literatur Römisch-deutscher Kaiser) krönte. Ein jahrhundertelanges Ringen um die Kaiserwürde, ein Ringen zwischen weltlicher und geistlicher Macht, sollte hiermit eröffnet sein.

Friedrich III. war der letzte Kaiser, der in Rom, Karl V. der letzte Kaiser, der überhaupt von einem Papst gekrönt wurde. Danach wurde das Reich Rom gegenüber mächtig genug, den Titel ohne päpstlichen Segen zu vergeben. Ab der Stauferzeit entwickelte sich der Titel „Römischer König“ allmählich zu einer Art „Kronprinzentitel“. Der Römische König wurde zu Lebzeiten des Kaisers vorgeschlagen, gewählt und gekrönt und galt damit als designierter Nachfolger.

Nach dem in der Goldenen Bulle von 1356 niedergelegten Wahlmodus waren die römischen Könige von sieben Kurfürsten zu wählen.

Verschiedene Herrscherhäuser

 
Leopold II.

Siehe auch

Literatur

  • Bernd Schneidmüller/Stefan Weinfurter (Hrsg.): Die deutschen Herrscher des Mittelalters, Historische Porträts von Heinrich I. bis Maximilian I., Verlag C.H. Beck : München 2003, 624 S., 5. Abb., 3 Karten und 7 Stammtafeln.
Commons: Holy Roman Emperors – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien