Udo Jürgens

österreichischer Komponist, Pianist und Sänger (1934–2014)
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Udo Jürgens (* 30. September 1934 in Klagenfurt; gebürtig Udo Jürgen Bockelmann) ist ein österreichischer Sänger und Liedermacher und einer der bedeutendsten deutschsprachigen Unterhaltungsmusiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. 1984 wurde ihm die ordentliche Professur der Republik Österreich verliehen. Seit 2001 ist er Ehrenbürger seiner Heimatstadt.

Leben

Seine Mutter stammt aus Schleswig-Holstein, der Vater ist Landwirt und wurde in Moskau geboren. Der Onkel mütterlicherseits war der berühmte Dadaist Hans Arp. Sein Onkel Dr. Werner Bockelmann (SPD) war von 1956 bis 64 Oberbürgermeister von Frankfurt am Main. Udo wuchs im elterlichen Schloss Ottmanach auf dem Magdalensberg in Kärnten zusammen mit den Brüdern John (geb. 1931) und Manfred Bockelmann (geb. 1943) auf. Er studierte Musik, u.a. am Mozarteum in Salzburg.

1950 gewann Udo Jürgens bei einem Komponisten-Wettbewerb des Österreichischen Rundfunks unter 300 Einsendungen mit dem Lied "Je t'aime" den 1. Preis.

1960 komponierte er für Shirley Bassey den Welthit "Reach For The Stars". 1964 startete Udo Jürgens beim Grand Prix Eurovision de la Chanson für Österreich in Kopenhagen. Er erreichte mit "Warum nur, warum?" den beachtlichen 5. Platz. Matt Monroe verkaufte mit der englischen Version "Walk Away" auf Anhieb 1,5 Millionen Schallplatten, kam auf Platz 1 der Hitparade in England, auf Platz 2 in den USA) und belegte Spitzenplätze in den Hitparaden rund um die Welt. Udos deutschsprachige Originalversion wurde ein No.1-Hit in Frankreich.

1965 nahm Udo Jürgens wieder am Grand Prix Eurovision in Neapel teil und erreichte mit "Sag' ihr, ich laß sie grüßen" Platz 4. 1966 nahm er zum dritten Mal teil und gewann in Luxemburg mit Merci Cherie den ersten Platz.

Udo Jürgens größter Verkaufserfolg war Buenos dias, Argentina mit der deutschen Fußballnationalelf. 1978 bekam er damit nach fünf Wochen die goldene Schallplatte und die platinene Schallplatte nach zwei Monaten.

Bis heute ist Udo Jürgens einer der produktivsten Pop-Musiker überhaupt. Er hat ca. 800 Lieder geschrieben und zahlreiche Platten eingespielt. Häufig wird er nur als Schlagerkünstler gesehen, doch beschäftigt man sich mit seinem gewaltigen Gesamtwerk eingehender, so stellt man fest, dass er dieses Genre bei weitem sprengt. In seinen Liedtexten setzt er sich auch mit gesellschaftlichen Problemen auseinander, z.B. Dekadenz (Cafe Größenwahn, 1993) oder Konsumrausch (Aber bitte mit Sahne, 1976). Auch zur Umwelt (5 Minuten vor 12, 1982), zum Wettrüsten (Traumtänzer, 1983) und zur Drogenproblematik (Rot blüht der Mohn, 1983) nahm er Stellung. In seiner Behandlung der deutschen Sprache beeinflusste er auch Künstler wie Reinhard Mey und gilt als einer der wichtigsten Protagonisten deutschsprachiger Popmusik.

Diskographie

  • Potrait in Musik 1.Folge (1965)
  • Francoise und Udo (1966)
  • Potrait in Musik 2.Folge (1967)
  • Was ich Dir sagen will (1967)
  • Udo (1968)
  • Mein Lied für Dich (1968)
  • Udo Live (1969)
  • Udo'70 (1969)
  • Udo'71 (1970)
  • Zeig mir den Platz an der Sonne (1971)
  • Helden, Helden (Musical) (1972)
  • Ich bin wieder da (1972)
  • Johnny und Jenny (Alle Kinder dieser Welt) (1973)
  • Udo heute (1974)
  • Meine Lieder (1975)
  • Udo'75 Ein neuer Morgen (1975)
  • Meine Lieder 2 (1976)
  • Meine Lieder'77 (1977)
  • Buenos Dias Argentina (Fußball WM) (1978)
  • Udo 1957-60 (1980)
  • Nur ein Lächeln (1980)
  • Udo'80 (1980)
  • Leave a little love (1981)
  • Willkommen in meinem Leben (1981)
  • Silberstreifen (1982)
  • Traumtänzer (1983)
  • Hautnah (1984)
  • Treibjagd (1985)
  • Deinetwegen (1986)
  • Das blaue Album (1988)
  • Ohne Maske (1989)
  • Sempre Roma (Fußball WM) (1990)
  • Das Traumschiff (Soundtrack) (1990)
  • Open air Symphony (1992)
  • Geradeaus (1992)
  • Cafe Größenwahn (1993)
  • 140 Tage Cafe Größenwahn Tour 94/95 (1994)
  • Zärtlicher Chaot (1995)
  • Gestern-heute-morgen (1996)
  • Ich werde da sein (1999)
  • Mit 66 Jahren (was wichtig ist) (2000)
  • Es lebe das Laster (2002)
  • Es werde Licht (2003)

Autobiografie