Theodore Kaczynski

US-amerikanischer Anarchist, Mathematiker und Bombenleger
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Folgendes muss noch verbessert werden: hier fehlen wichtige quellen, als einzige wird das werk von ihm selbst angegeben, aufmerksam wurde ich darauf das er angeblich als lsd proband eingesetzt wurde. hier müssen bitte mal kundige drüberschaun --KC911 23:26, 16. Apr. 2008 (CEST)

Theodore („Ted“) John Kaczynski (* 22. Mai 1942 in Chicago) ist ein US-amerikanischer Mathematiker und Bombenleger.

Theodore Kaczynski

Er verschickte im Zeitraum von 1978 bis 1995 16 Briefbomben an verschiedene Personen in den USA, wodurch drei Menschen getötet und weitere 23 verletzt wurden. Bevor seine Identität bekannt war, wurde er als Unabomber (university and airline bomber) bezeichnet, da er die Bomben vornehmlich an Universitäten und Fluggesellschaften geschickt hatte.

Kindheit, Ausbildung und Karriere

Datei:Unabomber-sketch.png
Das berühmte Phantombild des FBI

Kaczynski stammt von polnischen Einwanderern ab und wuchs in Chicago in einfachen Verhältnissen auf. Mit 16 Jahren erhielt er ein Stipendium am Harvard College.

Schon als Kind zeigte sich Ted Kaczynski sehr talentiert und war als extrem schüchtern und reserviert bekannt. Als Kleinkind wurde Kaczynski nach einem allergischen Schock als Folge eines Medikaments für mehrere Wochen in ein Krankenhaus eingeliefert. Angeblich war das ehemals fröhliche Kind nach diesem Krankenhausaufenthalt verändert. Später zog er sich immer mehr zurück und wurde unempfänglich für menschlichen Kontakt.

Freunden und Nachbarn zufolge war die intellektuelle Begabung des Jungen offensichtlich, während seine zwischenmenschlichen Fähigkeiten große Mängel aufwiesen. Dr. LeRoy Weinberg, ein ehemaliger Nachbar, schildert, wie Kaczynski grußlos durch die Nachbarschaft schlich. „Ted ist ein glänzender Junge, aber absolut ungesellig […] Dieses Kind spielte nicht, nein. Er war ein alter Mann vor der Zeit.“

Er übersprang zwei Klassen, absolvierte die High-School 1958 im Alter von 16. 1962 erwarb Kaczynski seinen Bachelor in Mathematik an der Harvard University, jedoch ohne sich besonders hervorzutun. Nach dem Abschluss erwarb er an der University of Michigan den Mastergrad und einen Doktortitel in Mathematik.

Kaczynski war in seiner Universitätszeit Proband eines vom CIA geleiteten Projektes names MKULTRA, welches seit den 1950er Jahren systematisch Menschenversuche mit LSD durchführte.

Kaczynski begann eine Karriere als Forscher an der Universität in Michigan, schloss aber weiterhin wenige Freundschaften. Kaczynskis Fachgebiet war die Funktionentheorie. Seine Ideen waren klug und effektiv, aber auch schwer verständlich. „Ich würde vermuten, dass ungefähr 10 bis 12 Menschen im ganzen Land ihn verstanden oder würdigten.“ sagt Maxwell O. Reade, ein pensionierter Mathematikprofessor und Mitglied von Kaczynskis Dissertationsausschuss. 1967 erhielt Kaczynski einen Preis von 100 Dollar als bester Mathematiker seines Instituts für seine Dissertationsschrift mit dem Titel “Boundary Functions”.

In Michigan unterrichtete er drei Jahre lang Studenten mit einem Stipendium der National Science Foundation und veröffentlichte zwei Artikel mit Bezug zu seiner Dissertation in mathematischen Fachzeitschriften. Nachdem er Michigan verlassen hatte, veröffentlichte er noch vier weitere Artikel.

Im Herbst 1967 bekam Kaczynski eine Assistenzprofessur an der Universität von Berkeley in Kalifornien. Trotz der Überzeugungsversuche der anderen Institutsmitglieder und seiner guten weiteren Karriereaussichten kündigte Kaczynski 1969 ohne weitere Erklärung.

Attentate

Am 26. Juni 1978 explodierte die erste von ihm verschickte Briefbombe in einer Universität in Chicago. Als sich ähnliche Fälle häuften, bildete das FBI eine Arbeitsgruppe, die den Unabomber ermitteln sollte. 1985 forderte eine seiner Briefbomben erstmals ein Todesopfer, den Besitzer eines Computergeschäfts in Sacramento.

1995 verschickte Kaczynski anonym ein 35.000 Wörter langes, durchaus philosophisches Manifest mit dem Titel Die industrielle Gesellschaft und ihre Zukunft (Industrial Society and its Future[1], auch bekannt als Unabomber-Manifest) an verschiedene Adressaten mit der Forderung, dieses in einer bekannten Zeitung zu veröffentlichen. Am 19. September 1995 veröffentlichten The New York Times und die Washington Post das Manifest, in dem Kaczynski für die Aufgabe des technischen Fortschritts und für die Rückkehr zur wilden Natur plädiert.

Teds jüngerer Bruder David erkannte den Schreibstil seines Bruders im Manifest und verständigte nach eigenen Ermittlungen die Behörden. Ted Kaczynski wurde am 3. April 1996 in Lincoln (Montana) vom FBI verhaftet.

Am 4. Mai 1998 wurde er zu lebenslanger Freiheitsstrafe unter vorheriger Absprache von Verteidigern und Staatsanwaltschaft ohne Möglichkeit auf Bewährung verurteilt. Er bestreitet bis heute der Unabomber zu sein. Er verbüßt seine Haft im Bundesgefängnis ADX Florence, einer Hochsicherheitshaftanstalt in Florence (Colorado).

Zodiac-Killer

Kaczynskis Name fiel auch in Verbindung mit dem Zodiac-Killer. Er lebte zu der Zeit in der Bay Area, wo die Morde geschahen. Damals galt er eine Zeit lang als Verdächtiger - neben einigen anderen. Allerdings war Kaczynski zu fünf Zeitpunkten, in denen der Zodiac in Erscheinung trat, nicht in Kalifornien. Außerdem stimmten die Fingerabdrücke Kaczynskis nicht mit denen überein, die dem Zodiac zugeschrieben wurden. Auch konnte Kaczynskis Handschrift nicht als die des Zodiac identifiziert werden. FBI und San Francisco Police Department distanzierten sich später von Kaczynski als möglichem Zodiac.

Andere Täter

Weitere Attentäter mit ähnlicher Vorgehensweise waren Franz Fuchs und Johann Lang.

Triviales

  • Der US-Wrestler Glen Jacobs benutzte kurzzeitig den Ringnamen "Unabomb", der an Unabomber angelehnt war.
  • Er wird von Combichrist in „God Bless“ erwähnt.
  • Textausschnitte des Unabomber-Manifests werden in Kirlian Cameras „Kaczynski Code“ und in „Citizen Una“ verwendet.
  • Der Schweizer Musiker GUZ schrieb ein Lied mit dem Titel "Ted Kaczynski war ein Freund von mir".
  • Kaczynski spielt eine wesentliche Rolle in Lutz Dammbecks Film „Das Netz“.
  • Er wird in dem Film Good Will Hunting kurz als fehlgeleitetes Genie erwähnt.
  • Im Film America's Sweethearts wird seine "Hütte" (cabin) satirisch verarbeitet.
  • Der Pokerspieler Phil Laak hat den Spitznamen Unabomber erhalten, weil er beim Pokern stets Kapuze und Sonnenbrille trägt.
  • Die schwedische Rockband Mando Diao veröffentlichte auf ihrem Album Ode To Ochrasy einen Song mit dem Titel Killer Kaczynski.
  • Der Unabomber wird ebenfalls kurz in der Fernsehserie E-Ring erwähnt.
  • Die amerikanische Band Macabre veröffentlichte 1999 ein EP mit Namen Unabomber. Als Cover diente das Phantombild des Unabomber.
  • Die amerikanische Band Sleepytime Gorilla Museum hat auf ihrem Album Of Natural History den Song "FC: The Freedom Club" veröffentlicht, in dem sich die Band mit dem Unabomber auseinandersetzt. Das Album ist der Band zufolge Teil der "debate between two contradictory pillars of 20th C. Anti-Humanism: The Futurists versus the Unabomber".

Quellen

  1. Theodore Kaczinski, Industrial Society and Its Future
Commons: Theodore Kaczynski – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Industrial Society and Its Future – Quellen und Volltexte (englisch)