Karl «der Kühne» (Charles le Téméraire oder le Hardi) (* 10. November 1433 in Dijon; † 5. Januar 1477 bei Nancy) war Herzog von Burgund aus der burgundischen Seitenlinie des französischen Königshauses der Valois. Seine Eltern waren Philipp «der Gute» und Isabella von Portugal. Zu Lebzeiten seines Vaters trug er den Titel eines Grafen von Charolais. Er ist der berühmteste, aber auch letzte Herzog aus dem Haus Valois-Burgund.

Gemälde von Rogier van der Weyden

Leben
Jugend und der Weg zur Macht
Karl wurde in Dijon als Sohn von Philipp «dem Guten», Herzog von Burgund aus einer Seitenlinie der französischen Königsfamilie der Valois, und Isabella von Portugal geboren. Zu Lebzeiten seines Vaters trug er den Titel eines Grafen von Charolais. Zwanzig Tage nach seiner Geburt wurde er bereits zum Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies geschlagen. Er wuchs auf unter der Aufsicht des Herrn d'Auxy und soll grosse Hingabe zum Studium aber auch zu Übungen im Kriegshandwerk gezeigt haben. Charles wuchs am Hof seines Vaters auf, der zu einem der glanzvollsten der Epoche gehörte und ein Zentrum für Kunst, Handel und Kultur war. Die Politik seines Vaters war über viele Jahre von dem Bemühen geprägt, einerseits seine zahlreichen Herrschaftsgebiete zu einem einheitlichen Staatsgebilde zu vereinen und nach modernsten Gesichtspunkten zu verwalten und andererseits sich von der Lehenshoheit des französischen Königs bzw. des deutschen Kaisers zu lösen. Dazu schreckte Philipp auch vor der Allianz mit England, dem Erzfeind Frankreichs, nicht zurück. Der daraus erwachsende kriegerische Konflikt zwischen Frankreich und Burgund endete erst 1435 mit dem Vertrag von Arras. Burgund erhielt einige zusätzliche Gebiete und wurde faktisch zu einem unabhängigen Staat. Allerdings wurde vereinbart, dass Karl eine Prinzessin von königlichem Geblüt von Frankreich heiraten müsse.
Mit sieben Jahren wurde Karl 1440 gemäss dem Vertrag von Arras mit Katherina, der Tochter des französischen Königs Karl VII. verheiratet. Sie war damals erst zwölf Jahre alt und starb 1446 im Alter von 18 Jahren. Die Ehe blieb kinderlos. 1454 wollte Karl die Tochter seines Cousins, des Herzogs von York, heiraten. Sein Vater erwählte jedoch Isabella von Bourbon für ihn, die seine Cousine, aber auch diejenige des Königs von Frankreich war. Ihre Tochter Maria war das einzige überlebende Kind Karls und Alleinerbin aller seiner Besitzungen.
Karl lernte den Dauphin und späteren französischen König Ludwig XI. kennen als dieser als Flüchling zwischen 1456 und 1461 am burgundischen Hof lebte, weil er sich gegen seinen Vater gewandt hatte. Als Ludwig zum König aufstieg wandte er sich jedoch gegen seine ehemaligen Verbündeten und löste beispielsweise die Pfandschaft der Somme-Städte wieder von Burgund aus, die sein Vater im Vertrag von Arras Philipp «dem Guten» überlassen hatte. Die französischen Adelshäuser verbündeten sich daraufhin 1465 gegen den König in der «Liga des Öffentlichen Wohls» (Ligue du Bien public), an deren Spitze Karl von Berry und Karl der Kühne standen. Nach der unentschiedenen Schlacht bei Montlhéry musste Ludwig dem Adel erhebliche Zugeständnisse machen. Im Vertrag von Conflans erhielt Karl die Städte an der Somme zurück. Am 12. April 1465 übergab Philipp der Gute alle Regierungsgeschäfte an Karl, der fortan aktiv versuchte, die Politik seines Vaters fortzuführen. Das Nachgeben Ludwigs XI. war jedoch nur scheinbar und diente lediglich dazu, das Lager seiner Gegner zu spalten. Der Konflikt zwischen Frankreich und Burgund setzte sich deshalb auch weiter fort und Ludwig XI. setzte alles daran, die Gegner Karls im Reich gegen diesen Einzusetzen.
Revolten und erneuter Kampf mit Frankreich
In der Zwischenzeit erreichte Karl die Kapitulation von Ponthieu und konnte die Städte an der Somme wieder in Besitz nehmen. Die Revolte von Lüttich und Dinant lenkte seine Aufmerksamkeit aber von französischen Angelegenheiten ab. Am 25. August 1466 nahm Karl Dinant ein, das er darauf plünderte und niederbrannte. Zur selben Zeit verhandelte er erfolgreich mit Lüttich. Nach dem Tod seines Vaters am 15. Juni 1467 flammten die Feindseligkeiten mit den Bürgern von Lüttich wieder auf, jedoch konnte Karl sie bei Sint-Truiden besiegen und zog in die Stadt ein, der er viele ihrer Privilegien entzog. Er wurde nun zum Vogt des Fürstbistums Lüttich und konnte so seine Macht auch auf dieses Gebiet ausdehnen, das seine Besitzungen im heutigen Belgien von Nord nach Süd durchzog.
Durch diese frühen Erfolge des Herzogs von Burgund alarmiert und aus Angst, einige offene Punkte des Vertrages von Conflans erfüllen zu müssen, erbat Ludwig im Oktober 1468 ein Treffen mit Karl und begab sich bei Péronne in seine Hände. Im Zuge der Verhandlungen wurde der Herzog über eine erneute Revolte Lüttichs informiert, die Ludwig im Geheimen angezettelt hatte. Nach viertägigen Beratungen, wie er mit seinem Gegner umgehen sollte, der sich so ungeschickt in seine Hände begeben hatte, entschied Karl, mit Ludwig zu verhandeln. Er drängte Ludwig, ihn bei der Niederschlagung der Revolte zu unterstützen. Die Stadt wurde durch einen Angriff erobert und die Einwohner abgeschlachtet; Ludwig hatte nicht den Mut, auf der Seite seines früheren Verbündeten einzugreifen.
Nach Ablauf der einjährigen Waffenruhe, die dem Vertrag von Péronne folgte, klagte Ludwig XI. Karl des Verrats an, zitierte ihn vor das Parlament von Paris und nahm 1471 einige Städte an der Somme ein. Der Herzog antwortete mit dem Einmarsch einer großen Armee in Frankreich, nahm Nesle in Besitz und richtete ein Blutbad unter den Einwohnern an. Ein Angriff auf Beauvais schlug fehl und so gab er sich mit der Verwüstung des Landes bis nach Rouen zufrieden, wo er ohne brauchbares Ergebnis innehielt. Karl schloss nun ein Bündnis mit Eduard IV. von England zur Eroberung Frankreichs während Ludwig Verhandlungen mit dem deutschen Kaiser, den Habsburgern und der Eidgenossenschaft führte, um Karl an der Ostgrenze zu beschäftigen.
Karl schlug auch das Angebot Ludwigs XI. aus, dessen Tochter Anne zur Ehefrau zu nehmen, da er nun nach dem Tod seines Vaters nicht mehr durch den Vertrag von Arras gebunden war. Er liess nun Margareta von York nach Brügge bringen und heiratete sie dort in einer prächtigen Zeremonie im Sommer 1468. Karl wurde bei diesem Anlass in den Hosenbandorden aufgenommen. Das Paar blieb allerdings kinderlos.
Innenpolitische Reformen
Wenn er auch nicht die großartige Pracht des Hofstaats seines Vaters aufgab, so doch wenigstens den bunten und verschwenderischen Überfluss.
Außerdem richtete er all seine Bemühungen in den Aufbau seiner militärischen und politischen Macht. Seit Beginn seiner Herrschaft war er mit der Reorganisation von Armee und Verwaltung seiner Ländereien beschäftigt. Er behielt die Prinzipien der feudalen Rekrutierung bei, errichtete aber ein System strenger Disziplin unter seinen Truppen, die er durch Söldner, besonders aus England und Italien, verstärkte. Außerdem entwickelte er seine Artillerie weiter.
Vergrößerung der Macht
1469 verpfändete ihm Sigismund, Erzherzog von Österreich, die Grafschaft Pfirt, die Landvogtei Oberelsass und den Breisgau, behielt sich aber das Recht zur späteren Auslösung des Pfands vor. Karl sollte Sigismund auch bei seinem Kampf gegen die Eidgenossen behilflich sein.
Zwischen 1472 und 1473 konnte sich Karl die Nachfolge im Herzogtum Geldern erkaufen, weil er den geldrischen Herzog Arnold gegen die Rebellion seines Sohnes unterstützt hatte. Noch nicht mit dem Titel «Großherzog des Westens» zufrieden, ergriff er das Projekt, ein unabhängiges Königreich Burgund zu errichten. Während seine Gebiete, die im Königreich Frankreich lagen bereits durch die Verträge von 1468 bzw. 71 von der Lehenshoheit Frankreichs gelöst waren, unterstanden seine östlichen Gebiete immer noch dem Heiligen Römischen Reich. Er versuchte deshalb den Kaiser Friedrich III. dazu zu bringen, ihn im September 1473 in Trier zum König zu krönen. Die Zeremonie fand aber wegen Unstimmigkeiten zwischen Friedrich und Karl nicht statt.
Untergang
Im darauffolgenden Jahr verstrickte sich Karl in eine Reihe von Schwierigkeiten und Kämpfen, z.B. die erfolglose Belagerung der Stadt Neuss, die am Ende zu seinem Untergang führen sollten. Nicht zuletzt waren auch die Intrigen und Ränke des französischen Königs Ludwig XI. für das Scheitern Karls ausschlaggebend. Karl überwarf sich mit Sigismund von Österreich, dem er seine Besitzungen im Elsass für die vereinbarte Summe nicht zurückgeben wollte, mit der Eidgenossenschaft, welche die Reichsstädte im Elsass bei ihrem Aufruhr gegen die Tyrannei des burgundischen Gouverneurs Peter von Hagenbach unterstützte und letztendlich auch mit René von Lothringen, dem er die Erbfolge Lothringens strittig machte, das die beiden Hauptteile von Karls Ländereien, die Grafschaft Flandern und das Herzogtum von Burgund, trennte.
Alle diese Gegner, aufgestachelt und unterstützt von Ludwig, brauchten nicht lange, um sich gegen ihren gemeinsamen Feind zu verbünden. Karl erlitt eine erste Niederlage, als er versuchte, Ruprecht von der Pfalz, Erzbischof von Köln, in der Kölner Stiftsfehde zu unterstützen. In diesem Zusammenhang belagerte er die Stadt Neuss von Juli 1474 bis Juni 1475 zehn Monate lang, wurde aber durch die Ankunft der Armee Kaiser Friedrichs III. dazu gezwungen, die Belagerung aufzuheben und abzuziehen. Zusätzlich wurde die Expedition seines Schwagers Eduard IV. von England gegen Ludwig durch den Vertrag von Picquigny am 29. August 1475 gestoppt. Erfolgreicher war Karl in Lothringen, wo er Nancy am 30. November 1475 belagerte.
Zu seinem Ende führe schliesslich jedoch der Krieg mit der Niederen Vereinigung, die aus den elsässischen Reichsstädten, dem Bistum Basel, Herzog Sigismund von Österreich und der Eidgenossenschaft bestand. Eine erste Niederlage gegen die aufstrebende Militärmacht der Eidgenossen erlitt ein burgundisches Heer am 13. November 1474 bei Héricourt. Damit wurde die in der Schweiz als Burgunderkriege bekannte Reihe von Schlachten eröffnet, die zum Untergang Karls führten. Karl marschierte von Nancy her gegen die Eidgenossenschaft ins Waadtland, wo er sich mit verbündeten Adligen aus dem Herzogtum Savoyen vereinigte. Bei Grandson traf er zum ersten Mal auf eidgenössische Truppen, die er nach der Belagerung der Festung trotz ihrer Kapitulation erhängen und ertränken ließ. Am 2. März 1476 wurde er vor Grandson von einer eidgenössischen Armee angegriffen, wobei er eine schwere Niederlage erlitt. Er konnte mit einer Handvoll Gefolgsleuten fliehen, seine Artillerie und die riesige Beute fielen jedoch den Eidgenossen als «Burgunderbeute» in die Hände.
Karl konnte in Lausanne eine neue Armee von 20.000 Mann aufstellen, mit der er Murten angriff und belagerte. Sein eigentliches Ziel war die Reichsstadt Bern, die als Haupt der antiburgundischen Liga in der Eidgenossenschaft galt. Er wurde jedoch in der Schlacht bei Murten erneut von den Eidgenossen geschlagen, die durch die Kavallerie von René von Lothringen unterstützt wurden. Am 6. Oktober verlor Karl die Stadt Nancy an René. In einem letzten Versuch hob Karl neue Truppen aus und erreichte mitten im Winter die Mauern von Nancy. Nachdem er viele seiner Männer durch die bittere Kälte verloren hatte, traf er mit wenigen tausend Mann am 5. Januar 1477 auf eine vereinte Streitmacht der Lothringer und Eidgenossen, die zur Entsetzung der Stadt gekommen waren. Karl selber starb in der Schlacht, sein verstümmelter Körper wurde einige Tage später entdeckt. Sein Grab befindet sich in der Liebfrauenkirche in Brügge.
Kampf um das Erbe Karls des Kühnen
Nach dem Tod Karls blieb Maria im Alter von 19 Jahren als einzige Erbin zurück. Margareta von York, die Witwe Karls, führte als Beschützerin Marias Heiratsverhandlungen mit dem französischen König und dem deutschen Kaiser. Die ältesten Söhne beider Herrscher waren zu diesem Zeitpunkt noch unverheiratet und Maria stellte mit ihrem riesigen Erbe die beste Partie Europas dar. Karl hatte schon vor seinem Tod Verhandlungen mit Kaiser Friedrich III. geführt, um eine Ehe zwischen dessen Sohn Erzherzog Maximilian und Maria anzubahnen – angesichts der Konflikte zwischen dem Kaiser und Karl waren die Verhandlungen jedoch nicht abgeschlossen worden. König Ludwig XI. von Frankreich verschlechterte seine Verhandlungslage drastisch, als er kurz nach dem Tod Karls die an Frankreich angrenzenden Teile des Herrschaftsgebiets Karls besetze. Das Herzogtum Burgund, die Freigrafschaft Burgund, die Picardie, Ponthieu und Boulogne fielen so wieder unter die Kontrolle der französischen Krone. In diesem günstigen Moment brachte Kaiser Friedrich die Verhandlungen mit Hilfe der Ludwig feindlich gesonnen Margareta von York zum Abschloss, so dass Maximilian und Maria sich am 18. August 1477 in Gent vermählten. Auf diese Weise konnte Maximilian nach dem Tod seines Vaters die Erbschaft Karls mit er Hausmacht der Habsburger vereinen und wurde damit zum mächtigsten Fürsten im damaligen Europa. Die burgundische Erbschaft war einer der entscheidenden Schritte beim Aufstieg des Hauses Habsburg zur Weltmacht.
Sofort nach der Heirat zwischen Maximilian und Maria kam es zum Krieg zwischen Maximilian und Ludwig XI. um das Erbe Karls. Sie schlossen zwar im September 1477 einen vorläufigen Waffenstillstand, 1478 begann der Krieg jedoch wieder, als das Parlament von Paris die französischen Lehen Karls für erledigt erklärte. Karl konnte von den von Ludwig beanspruchten Teilen des Erbes seiner Frau nach seinem Sieg in der Schlacht bei Guinegate 1479 Flandern und Artois zurückgewinnen. Nach dem frühen Tod Marias am 27. März 1482 und einem Aufstand in Gent musste Maximilian 1482 mit Ludwig den Frieden von Arras abschliessen. Das Herzogtum Burgund, die Freigrafschaft Burgund, Artois, die Picardie, Ponthieu, Boulogne, Vermandois und Mâcon fielen an Frankreich. Maximilian behielt Flandern und die übrigen Besitzungen Karls im heutigen Belgien und den Niederlanden. Später erhielt Maximilian im Frieden von Senlis 1493 auch die Freigrafschaft und Artois zurück. Die Grafschaft Charolais blieb zwar im Besitz Maximilians bzw. seines unmündigen Sohnes Philipp, dem eigentlichen Erben Marias, unterstand jedoch der französischen Lehenshoheit.
Familiäres
Vorfahren
Karl der Kühne (1433–1477) Herzog von Burgund |
Philipp III. (1396–1467) Philipp der Gute Herzog von Burgund |
Johann Ohnefurcht (1371–1419) Johann Ohnefurcht Herzog von Burgund |
Philipp II. (1342–1404) Philipp der Kühne Herzog von Burgund |
Margarete von Flandern (1350–1405) Gräfin von Flandern | |||
Margarete von Bayern (1363–1424) | Albrecht I. (1336–1404) Herzog von Niederbayern | ||
Margarete von Schlesien-Liegnitz (um 1342–1386) | |||
Isabella von Portugal (1397–1471) | Johann I. (1357–1433) Johann der Große König von Portugal |
Peter I. (1320–1367) Peter der Grausame, Peter der Gerechte König von Portugal | |
Teresa Lourenço | |||
Philippa of Lancaster oder Philippine (1360–1415) | John of Gaunt (1340–1399) Herzog von Lancaster | ||
Blanche of Lancaster (1341–1369) |
Ehefrauen und Nachkommen
Karl war dreimal verheiratet, seine erste Frau war Katharina von Frankreich († 1446), Tochter von Karl VII.. Danach Isabella († 1465), Tochter von Karl I., Herzog von Bourbon, mit der er eine Tochter, Maria, spätere Frau von Maximilian I., Kaiser des Heiligen Römischen Reichs, hatte und letztlich war er mit Margaret of York, Schwester von Eduard IV. von England verheiratet, die er 1468 ehelichte.
Karl der Kühne in der Beurteilung der Nachwelt
Karl der Kühne wurde oft als der letzte Repräsentant des feudalen Geistes angesehen, ein Mann, der keine anderen Fähigkeiten als seine blinde Tapferkeit besaß. Oft wurde er im Gegensatz zu seinem Gegner Ludwig XI. gesehen, der für die moderne Politik stand. In Wahrheit besaß er große Fähigkeiten und Kultur, eine strenge Moral und war verschiedener Sprachen mächtig. Obwohl er nicht von gelegentlicher Härte freigesprochen werden kann, besaß er das Geheimnis, die Herzen seiner Untertanen zu gewinnen, die ihm auch in schwierigen Zeiten niemals die Unterstützung verwehrten. Da er nur seine Tochter Maria hinterließ, erbten die Habsburger den Länderkomplex seines Hauses und erweiterten sich zum Haus Österreich und Burgund, was einen wesentlichen Grundstein für ihre spätere Weltgeltung ausmachte. Karl V. war zeitlebens stolz, von ihm abzustammen.
Als Eselsbrücke über seine Schlachten wird öfters der Spruch „Karl der Kühne verlor in Grandson den Hut, in Murten den Mut und in Nancy das Blut“ verwendet. Anstelle von '„den Hut“', welchen er angeblich wirklich verloren haben soll [1], existiert auch eine geläufigere Version in der nur allgemein von „das Gut“ gesprochen wird.
Dieser Text stammt ursprünglich aus der Encyclopedia Britannica von 1911, aus der englischen Wikipedia übersetzt.
Zu erwähnen ist schließlich der historische Roman Werner Bergengruens Herzog Karl der Kühne oder Gemüt und Schicksal.
Wappen
Das Wappen Karls war mit demjenigen seines Vaters identisch. Es enthielt das Wappen der burgundischen Seitenlinie des Hauses Valois als Grafen von Tours (goldene Lilien auf blauem Grund, eingefasst durch rot-weiss gestreiftes Band) sowie die Wappen der Herzogtümer Burgund (goldene diagonale Streifen auf blauem Grund, eingefasst von rotem Band), Limburg (roter Löwe auf silbernem Grund) und Brabant (goldener Löwe auf schwarzem Grund). In der Mitte war das Wappen der Grafschaft Flandern platziert – durch seine Urgrossmutter Margarete von Flandern kamen die Grafschaften Flandern, Artois, Rethel und Nevers und die Pfalzgrafschaft Burgund an das Haus Burgund.
Titel
- 1433–5. Januar 1477: Graf von Charolais als Karl I.
- 15. Juni 1467–5. Januar 1477: Herzog von Burgund als Karl I.
- 15. Juni 1467–5. Januar 1477: Graf von Artois als Karl I.
- 15. Juni 1467–5. Januar 1477: Pfalzgraf von Burgund als Karl I.
- 15. Juni 1467–5. Januar 1477: Graf von Flandern als Karl II.
- 15. Juni 1467–5. Januar 1477: Markgraf von Namur als Karl I.
- 15. Juni 1467–5. Januar 1477: Herzog von Brabant und Herzog von Lothier (Niederlothringen) als Karl I.
- 15. Juni 1467–5. Januar 1477: Herzog von Limburg als Karl I.
- 15. Juni 1467–5. Januar 1477: Graf von Hennegau als Karl I.
- 15. Juni 1467–5. Januar 1477: Graf von Holland als Karl I.
- 15. Juni 1467–5. Januar 1477: Graf von Seeland als Karl I.
- 15. Juni 1467–5. Januar 1477 Graf von Auxerre
- 15. Juni 1467–5. Januar 1477 Graf von Mâcon
- 15. Juni 1467–5. Januar 1477 Graf von Boulogne
- 15. Juni 1467–5. Januar 1477 Graf von Ponthieu
- 15. Juni 1467–5. Januar 1477 Graf von Vermandois
- 15. Juni 1467–5. Januar 1477: Herzog von Luxemburg als Karl II.
- 23. Februar 1473–5. Januar 1477: Herzog von Geldern als Karl I.
- 1477: Graf von Eu
Literatur
Thea Leitner: Habsburgs Goldene Bräute. Piper 2005
Weblinks
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Arnold von Egmond | Herzog von Geldern 1473–1477 | Adolf von Egmond |
Philipp III. | Herzog von Burgund 1467–1477 | Maria |
Philipp der Gute | Herzog von Luxemburg 1467–1477 | Maria |
Philipp der Gute | Herzog von Brabant 1467–1477 | Maria |
Philipp der Gute | Großmeister des Ordens vom Goldenen Vlies 1467–1477 | Maximilian I. |
Personendaten | |
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NAME | Karl der Kühne |
ALTERNATIVNAMEN | Charles le Téméraire, „le Hardi“ |
KURZBESCHREIBUNG | letzter Herzog von Burgund |
GEBURTSDATUM | 10. November 1433 |
GEBURTSORT | Dijon, Frankreich |
STERBEDATUM | 5. Januar 1477 |
STERBEORT | bei Nancy, Frankreich |