Morea ist der mittelalterliche Name der Peloponnes, nach einem griechischen Wort für Maulbeerbaum, der für die Seidenindustrie bedeutend ist.
1204 wurde der Nordwesten des Gebietes von Kreuzrittern erobert, die dort das Fürstentum Achaia gründeten. Im Landesinneren hielt sich um Mistra das Despotat Morea unter den Kantakutzenos und später den Paläologen, das zu einem Zentrum byzantinischer Kultur wurde und meist eine Sekundogenitur des Kaiserhauses war. Daneben hatte Venedig Besitzungen auf der Halbinsel. 1468 wurde es von den Türken unter Sultan Mehmed II. "dem Eroberer" eingenommen. Nachdem der größte Teil von Kreta 1669 von Venedig an die Türken fiel, eroberte die Republik Venedig (ab 1684) unter Francesco Morosini, der 1688 Doge wurde, als Gegenreaktion mit einer militärischen Großoffensive zu Land und See, die sich auch auf die gesamte Ägäis bezog, die komplette Halbinsel (Türkenkriege) und die Morea war nun vollständig venezianisch. Zur Hauptstadt der neuen Provinz wurde Napoli di Romania (Nauplia), welches auch später die erste Hauptstadt des unabhängigen Griechenlands wurde. 1715 wurde die Morea unter Sultan Ahmed III. den Venzianern wieder abgenommen, die sich ihrerseits aber weiterhin auf den ionischen Inseln mit Korfu und Leukas (Santa Maura) sowie im südlichen Albanien und Epiros in Butrint, Parga, Prevesa und Vonitza bis 1797 hielten. Nach der Unabhängigkeit Griechenlands 1822 wurde wieder der antike Namen Peloponnes vorgezogen.