Johannes Hiltalingen von Basel

Magister und Provinzial des Ordens der Augustiner-Eremiten, Bischof von Lombez
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Bildbeschreibung
Wappen der Familie Hiltalingen

Wappenbuch der Stadt Basel, 2. Teil

Johannes Hiltalingen von Basel (* ca. 1322 in Basel; † September 1392 ebenda) war Magister und Provinzial des Ordens der Augustiner-Eremiten. Im Abendländischen Schisma schloss er sich Papst Clemens VII. an und wurde Ordensgeneral der Avignoner Fraktion des Augustinerordens.

Leben und Werk

Hiltalingen hat in Avignon studiert und 1357 als Lektor am Studium generale der Augustiner in Straßburg gelehrt. 1371 wurde er in Paris zum Magister der Theologie promoviert. Er hatte verschiedene Leitungsämter seines Ordens inne, war auch Gutachter im Heiligsprechungsprozess der Birgitta von Schweden. Da er im Abendländischen Schisma als Seelsorger und Amtsträger zur Avignoner Partei gehörte, ist sein literarisches Werk nur spärlich überliefert und nie gedruckt worden. Philosophie- und theologiegeschichtlich ist es interessant, weil es sich durch ungewöhnlich zahlreiche und genaue Zitate und Quellenangaben auszeichnet und weil er ein führender Vertreter der deutschen Augustinertheologie war, die auch Einfluss auf Martin Luther hatte.

Mehrfach zitiert er ein ansonsten unbekanntes Gutachten des späteren Papstes Benedikt XII. aus der Avignoner Phase des Prozesses gegen Meister Eckhart, in dem er Eckharts Lehren verteidigt.

Es wird vermutet, dass er auch die anonym überlieferten deutschsprachigen Schriften des Meisters des Lehrgesprächs und den 'Traktat von der Minne' verfasst hat.

Literatur

  • A. Kunzelmann: Geschichte der deutschen Augustiner-Eremiten. Zweiter Teil: Die rheinisch-schwäbische Provinz bis zum Ende des Mittelalters. Würzburg: Augustinus-Verlag, 1970
  • A. Zumkeller: Manuskripte von Werken der Autoren des Augustiner-Eremitenordens in mitteleuropäischen Bibliotheken. Würzburg: Augustinus-Verlag, 1966
  • Hiltalingen, Johannes, von Basel. In: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, 2. Aufl.. Berlin: de Gruyter, Bd. 11, Sp. 670-673

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