Dimethylquecksilber

chemische Verbindung
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Strukturformel
Allgemeines
Name Dimethylquecksilber
Andere Namen

lat.: Dimethylhydrargyrum

Summenformel C2H6Hg
Kurzbeschreibung

Farblose Flüssigkeit

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 593-74-8
Wikidata Q422087
Eigenschaften
Molare Masse 230,65 g/mol
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

3,1 g·cm–3 [1]

Schmelzpunkt

-42 °C [1]

Siedepunkt

93–96 °C [1]

Dampfdruck

66 mbar [1] (20 °C)

Löslichkeit

schlecht in Wasser

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
MAK

nicht festgelegt [1]

Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Dimethylquecksilber ist eine außerordentlich giftige Organometallverbindung des Quecksilbers, das als starkes Nervengift gilt. Die Dämpfe riechen stark süßlich. Das Einatmen der Dämpfe hat bereits eine starke Vergiftung zur Folge.

Toxizität

Dimethylquecksilber kann die Blut-Hirn-Schranke problemlos passieren. Es bildet vermutlich einen Komplex mit Cystein. Beim Auftreten von Vergiftungserscheinungen wie Schwindelanfällen oder Kopfschmerzen ist es häufig schon zu spät für eine effektive Therapie. Dimethylquecksilber wird im Körper nur langsam abgebaut, sodass es zu einer Akkumulation kommt, die die tödliche Dosis oft übersteigt. 0,1 ml, also ein kleiner Tropfen auf die Haut, ist bereits fatal und tödlich. Eine Behandlung gibt es nicht.

Weder Latex-, PVC- noch Neopren-Handschuhe können eine Resorption von Dimethylquecksilber effektiv verhindern. Diese Tatsache führte zum Tod von Karen Wetterhahn.

Einsatzgebiete

Dimethylquecksilber wurde als Referenzsubstanz in toxikologischen Experimenten benutzt. Für den Einsatz in der NMR-Spektroskopie als Referenz für Quecksilber werden inzwischen andere Quecksilbersalze verwendet.

Quellen

  1. a b c d e Eintrag zu CAS-Nr. 593-74-8 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)