siehe Diskussion --V·R·S (☣|☢) 18:02, 24. Apr. 2008 (CEST)
Umbrellan ist ein patentiertes metallurgisches Gestrick, das elektromagnetische Einflüsse zu 99,9 Prozent abschirmen kann und in der Schmerztherapie gegen Phantomschmerzen bei Beinamputierten eingesetzt wird. Es sind keinerlei Nebenwirkungen durch das Tragen einer abschirmenden Stumpfumhüllung aus Umbrellan bekannt.
Medizinische Hilfsmittel zur Beinstumpfversorgung und -pflege mit Umbrellan wirken wie ein Schutzschild bei gereizten Nervenenden an amputierten Gliedmaßen. Betroffene mit einem durch die Amputation gereizten Nervenbild werden vor äußeren Einflüssen am Stumpf abgeschirmt.
Umbrellan-Produkte lindern wissenschaftlich nachgewiesen Phantomschmerzen, Phantomsensationen sowie idiopatische Stumpfschmerzen (= Schmerzen unbekannter Herkunft). Eine aktuelle bundesweite Erhebung des Schmerz- und Palliativzentrums Wiesbaden mit 537 Amputierten belegt neben der medizinischen Literatur dass 74,1 Prozent aller männlichen Amputierten und 76,8 Prozent aller weiblichen Amputierten unter Phantomschmerzen leiden. Dabei kommt es zu Schmerzen in den nicht mehr vorhandenen Extremitäten der Betroffenen. Die genauen Ursachen sind bisher noch nicht vollständig geklärt, sind aber sowohl auf körperliche als auch psychische Ursachen zurückzuführen.
In einer weiteren randomisierten, doppelblinden Studie [1] konnte nachgewiesen werden, dass das Tragen einer textilen, elektromagnetisch abschirmenden Stumpf-Umhüllung aus Umbrellan zu einer hochsignifikanten Reduktion des Phantomschmerzes führt. Die Nutzung ist frei von Nebenwirkungen. Sowohl der Dauer-Phantomschmerz, als auch die Schmerzattacken konnten verringert werden. Außerdem kam es zu einer deutlichen Verbesserung der Schlafqualität und des allgemeinen Wohlbefindens.
Das Tragen einer Stumpfumhüllung aus Umbrellan-Material kann die Schmerztherapie mit einer im Bauchraum implantierten Morphinpumpe ersetzen. (Ein Fall bekannt.) Das schont nicht nur die Organe des Patienten, sondern auch die wirtschaftliche Belastung der Kostenträger. Es konnten zwei Drittel der Kosten (66 Prozent) eingespart werden.
Einzelnachweise
- ↑ Kern et al. 2006
Literatur
- Uwe Kern, Bernd Altkemper, Matthias Kohl: “Management of Phantom Pain with a textile, electromagnetically-acting Stump Liner: A randomized, double-blind Crossover Study.” Journal of Pain and Symptom Management, Bd. 32, Nr. 4, Oktober 2006.