Zisterzienserabtei Santissima Trinità di Palermo | |
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Lage: | Italien Region Sizilien Provinz Palermo |
Ordnungsnummer (nach Janauschek): |
504 |
Patrozinium: | Hl. Dreifaltigkeit |
Gründungsjahr: | nach 1173 ? |
Jahr der Auflösung/ Aufhebung: |
um 1197 |
Mutterkloster: | Kloster Santo Spirito (Palermo) |
Tochterklöster: | keine |
La Magione (eigentlich SS. Trinità di Palermo oder Chiesa della Santissima Trinità) ist eine Kirche in Palermo und trägt den Ehrentitel einer päpstlichen Basilica minor.

Geschichte
Bei der Kirche bestand ein Kloster, das um 1150 (oder schon um 1140) von Matheus von Salerno, dem späteren Kanzler von König Wilhelm II., gestiftet, von seinem Sohn, dem Erzbischof Nikolaus von Salerno, vollendet worden und nach 1173 dem Zisterzienserkloster Santo Spirito di Palermo übergeben worden sein soll, von dem es zunächst abhing. Nach seiner Erhebung zur Abtei kamen ihm verschiedene Ausstattungen zu. Über seine Unterstellung unter Kloster Santo Spirito aus der Linie von Kloster Sambucina gehörte es der Filiation der Primarabtei Clairvaux an. Für das Jahr 1194 wird der Name des einzigen Zisterzienserabts Ludovico genannt. Eine Beziehung zwischen dem Kloster Santo Spirito und der Magione taucht allerdings erst in zisterziensischen Quellen des 17. Jh. auf und muss als zweifelhaft gelten.
Die Kirche wurde 1191 erstmals erwähnt. Sie ist eine der letzten Kirchen, die die Normannen in Palermo erbauten. Nachdem sich die Zisterzienser von Palermo wohl auf Seiten des Königs Tankred in dessen Auseinandersetzungen mit Kaiser Heinrich VI. eingeschaltet hatten, übergab dieser das Kloster dem Deutschen Orden, mit dessen Hospital vom Heiligen Kreuz in Jerusalem es vereinigt wurde und in dessen Besitz es bis 1432 blieb. Die Kirche wurde nun S. Maria della Magione (wohl von Mansio) genannt, später aber wieder SS. Trinità della Magione. Ein Widerspruch von Papst Innozenz III. bei Kaiser Heinrich VI. gegen die Übertragung blieb ohne Erfolg, und Papst Honorius III. bestätigte 1220 den Übergang auf den Deutschen Orden. Im späten 15. Jahrhundert fiel die Anlage in Kommende.
Anlage und Bauten
Die dreischiffige, turmlose Kirche über rechteckigem Grundriss mit drei Apsiden (die mittlere mit sich überschneidenden Kreuzbogenstellungen) erlitt im Zweiten Weltkrieg schwere Schäden und ist darauf restauriert worden. Schon in den Jahren 1920 bis 1924 war die klassizistische Fassade aus der Zeit um 1800 durch eine Fassade mit drei Portalen in der ursprünglichen Form mit ringsum geführten Polsterquadern, einer in der Zeit der Kreuzzüge aus dem Orient in die abendländische Architektur gelangte Zierform, ersetzt worden. Der Baukörper wird von zweifach gestuften Blendarkaden gegliedert. Das Innere ist ungewöhnlich steil. Vom Kreuzgang ist nur der an die Kirche anschließende Nordflügel mit gepaarten Säulen und spitzbogigen Arkaden erhalten, er ist dem in Monreale verwandt. Die übrigen Seiten des Kreuzgangs sind spätere Ergänzungen.
Literatur
- Balduino Gustavo Bedini, Breve prospetto delle abazie cisterciensi d’Italia, oO. (Casamari), 1964, ohne ISBN, S. 83-84;
- Wolfgang Krönig, Kunstdenkmäler Italien: Sizilien, Bildhandbuch, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1986, S. 462, mit Abb., ISBN 3-534-08444-6;
- Giovanella Cassata, Gabriella Costantino, Rodo Santoro, Romanisches Sizilien, Echter Verlag Würzburg 1988, S. 318, ISBN 3-429-01133-7.