Marlise Ludwig (* 1. März 1886; † 13. März[1] 1982 in Berlin; geborene Müller, Ehenamen Büsing bzw. Ludwig-Wuttig) war eine deutsche Schauspielerin und Schauspiellehrerin.
Leben
Die Tochter des Schauspielers Eugen Ludwig Müller wählte den zweiten Vornamen ihres Vaters als Künstlernamen. Von 1931 bis 1941 trat sie an Berliner Bühnen auf und wirkte gelegentlich in einigen Spielfilmen mit. Nach 1945 machte sie sich einen Namen als bedeutende Schauspiellehrerin. Sie war verheiratet mit dem Schriftsteller und Drehbuchautor Heinz Oskar Wuttig.[2]
Schauspielerin
Bühnenrollen (Auswahl)
- 1936: Moral, von Ludwig Thoma, Regie: Lucie Höflich, Volksbühne Berlin (von Mai/Juni 1933 bis Mai 1945 „Theater am Horst-Wessel-Platz“), Rolle: ???[3]
- 1938: Verwandte sind auch Menschen, von Eberhard Foerster, Regie: Heinz Dietrich Kenter, Volksbühne Berlin, Rolle: ???[4]
- 1941: Protektion, von Gustav Davis, Regie: Friedrich Siems, Volksbühne Berlin (damals "Theater am Horst-Wessel-Platz"), Rolle: ???[5]
- 1941: Zirkuskomödie, von Bernhard Solms, Regie: Willi Hanke, Volksbühne Berlin, Rolle: ???[6]
- 1942: Spiel mit dem Feuer, von Rudolf Kremser, Regie: Karl Heinz Martin, Volksbühne Berlin, Rolle: ???[7]
- 1943: Mirandolina (La Lacondiera), von Fritz Knöller, Regie: Richard Weichert, Volksbühne Berlin, Rolle: ???[8]
- 1943: Die Infanten, von Friedrich Forster, Regie: Ernst Martin, Volksbühne Berlin, Rolle: ???[9]
- 1945: Zum goldenen Anker, nach Marius von Marcel Pagnol, Regie: Boleslaw Barlog, Schloßparktheater, Berlin, Rolle: Honorine[10]
- 1947: Die Weber, Schauspiel von Gerhart Hauptmann, Inszenierung: Heinz-Wolfgang Litten. , Rolle: ???
Filmrollen (Auswahl)
- 1932: Das erste Recht des Kindes. Aus dem Tagebuch einer Frauenärztin (Regie: Fritz Wendhausen): ???
- 1936: Flitterwochen (Regie: Carl Lamac): Miss Aldershot
- 1937: Gordian, der Tyrann / Der Amtsschimmel (Regie: Fred Sauer): Resede Silbernagel
- 1939: Weißer Flieder (Regie: Arthur Maria Rabenalt): Frau Schlüter, Ursulas Mutter
- 1939: Hallo Janine! (Musicalfilm, Regie: Carl Boese): Wirtin
- 1940: Der dunkle Punkt (Regie: Georg Zoch): ???
- 1941: Pedro soll hängen (Regie: Veit Harlan): eine der zwei Frauen aus San Fernando
- 1943: Großstadtmelodie (Regie: Wolfgang Liebeneiner): Frau Pauske
- 1943/44: Ich hab' von dir geträumt (Regie: Wolfgang Staudte): Helenes Mutter
- 1944: Das Leben ruft (Regie: Arthur Maria Rabenalt): Frau Thiele
- 1946: Die Mörder sind unter uns (Regie: Wolfgang Staudte): Sonja
- 1946: Sag' die Wahrheit (Regie: Helmut Weiss): Frau Holzer
- 1948: Straßenbekanntschaft (Regie: Peter Pewas): Erikas Mutter
- 1949: Die Kuckucks (Regie: Hans Deppe): Frau Bissig
- 1950: Das kalte Herz (Regie: Paul Verhoeven): ???
Schauspielschule Marlise Ludwig
Die von Marlise Ludwig betriebene private Schauspielschule befand sich in der Badenschen Straße in Wilmersdorf.
Bekannte Schüler (Auswahl)
Ute Boy, Nicolas Brieger, Horst Buchholz, Thomas Danneberg, Jürgen Draeger, Arne Elsholtz, Barbara Frey, Cornelia Froboess, Corinna Genest, Evelyn Gressmann, Brigitte Grothum, Wolfgang Gruner, Gerhard Haase-Hindenberg, Dietrich Hahn, Dieter Hallervorden, Edith Hancke, Wilfried Herbst, Klaus Jepsen, Hansi Jochmann, Gottfried John, Harald Juhnke[11], Klaus Kinski, Maria Körber, Katja Nottke, Monika Peitsch, Günter Pfitzmann, Ulrike Pohl, Jürgen Rose, Horst Sachtleben, Peter Schiff, Helga Storck, Cordula Trantow, Vera Tschechowa, Giselle Vesco, Harry Wüstenhagen, Klausjürgen Wussow, ...
Ehrungen
Die Dramatiker Union zeichnete Ludwig 1975 mit dem „Silbernen Blatt“ aus.[12] Der Senator für Wissenschaft und Kunst, Gerd Löffler, verlieh ihr in Würdigung ihrer Verdienste am 4. März 1976 die Ehrenprofessur.[13]
Literatur
Helga Wendtland, Karlheinz Wendtland: Geliebter Kintopp. Sämtliche deutsche Spielfilme von 1929-1945 - Künstlerbiographien L-Z, Verlag Medium Film, Berlin, 1995, ISBN 3-926945-14-1
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Laut Berlin ehrt Persönlichkeiten (siehe untenstehenden Einzelnachweis), sowie Internet Movie Database. Bei filmportal.de ist der Todestag jedoch mit 18. März angegeben (siehe Weblinks)
- ↑ Laut Internet Movie Database und Mitteilung von Gerhard Haase-Hindenberg, ein ehemaliger Schüler von Marlise Ludwig.
- ↑ Volksbühne Berlin, Spielzeit 1936/37
- ↑ Volksbühne Berlin, Spielzeit 1937/38
- ↑ Volksbühne Berlin, Spielzeit 1940/41
- ↑ Volksbühne Berlin, Spielzeit 1941/42
- ↑ Volksbühne Berlin, Spielzeit 1941/42
- ↑ Volksbühne Berlin, Spielzeit 1942/43
- ↑ Volksbühne Berlin, Spielzeit 1943/44
- ↑ Hildegard Knef: Bühnenrollen 19444-1947
- ↑ Die Verwendung des Vornamens Harald statt seiner eigentlichen Vornamen Harry Heinz Herbert geht auf eine Anregung von Marlise Ludwig zurück. Quelle: Bernd Philipp: Auf der Bühne und vor Gericht gefeiert, Teil 3 einer Artikelserie über das Leben Harald Juhnkes, Berliner Morgenpost, 5. April 2005
- ↑ Bisherige Preisträger "Silbernes Blatt", Website der Dramatiker Union, abgerufen am 22. Dezember 2007
- ↑ Dagmar Girra, Renate Hess, Wolf D. Krück (Verff.), Hans Jürgen Mende (Hrsg.): Berlin ehrt Persönlichkeiten, Reihe Gedächtnis Berlin, 2. Auflage, Edition Luisenstadt, Berlin 2000, ISBN 978-3895421068 [1]
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Personendaten | |
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NAME | Ludwig, Marlise |
ALTERNATIVNAMEN | Ludwig, Marliese; Ludwig, Marlies; Ludwig, Marlis; Ludwig-Wuttig, Marliese; Büsing, Marliese |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schauspielerin und Schauspiellehrerin |
GEBURTSDATUM | 1. März 1886 |
STERBEDATUM | 13. März 1982 |
STERBEORT | Berlin |