Kiel-Holtenau

Stadtteil von Kiel
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Kiel-Holtenau (dänisch: Holtenå) ist ein Stadtteil von Kiel, im Nordwesten der Stadt. Kiel-Holtenau befindet sich am Endpunkt des Nord-Ostsee-Kanals an der Kieler Förde (Ostsee) und ist bekannt für seine große Schleuse für Seeschiffe und als Standort des Kieler Flughafens. Nördlich von Kiel-Holtenau befindet sich der Olympiahafen Kiel-Schilksee.

Schleusen in Kiel-Holtenau (Einmündung des Nord-Ostsee-Kanals in die Kieler Förde)

Wahrzeichen Holtenaus sind neben Schleusen und Kanal der Leuchtturm und der Tiessen-Kai. Ein weiteres interessantes Gebäude ist das Kanal-Packhaus. Die Holtenauer-Hochbrücken sind zwar unübersehbar, aber haben nicht mehr den Charme der ersten Kanalhochbrücke von Friedrich Voß, von der nur noch kleinste Reste vorhanden sind.


Zur Geschichte

Es ist immer noch nicht geklärt, ob die in alten Urkunden zu findenden Bezeichnungen Olthena oder Altena den heutigen Stadtteil Kiel-Holtenau bezeichneten. Möglicherweise bezeichnet die Wortendung "a" das spätere Wort "au", denn nicht zuletzt zeigt der Name Levensau, dass aus dem nordischen stammende Bezeichnungen durchaus in Gebrauch waren. Seit dem 15. Jahrhundert jedoch finden sich sichere Informationen über das Bauerdorf Holtenau. Das Dorf gehörte zum Gut Seekamp, das dort im 17. Jahrhundert am Ort der heutigen Dankeskirche einen Meierhof errichtete.

Der Bau des Alten Eiderkanals und dessen Fertigstellung 1779 hatte erstaunlicherweise nur einen geringen Einfluss auf den Ort.

1791 erhielten alle Dörfer im Gutsbezirk Seekamp mit der Aufhebung der Leibeigenschaft ihre Freiheit. Seit 1876 gehörte es zum Landkreis Eckernförde und zählte um die 400 Einwohner.

Der 1895 fertiggestellte Kaiser-Wilhelm-Kanal veränderte nicht nur das Gesicht Holtenaus fundamental, sondern führte durch die Schaffung von neuen Behörden für den Kanalbetrieb, den Zuzug von Händlern und Fachpersonal, der Schaffung notwendiger Infrastruktur wie der Kanalbrücke und der Kanalfähre zu einer neuen Bebauung, die den dörflichen Charakter zurückdrängte. Zu dieser Zeit hatte Holtenau knapp 1100 Einwohner. Das Ende des Ersten Weltkrieges und der Zusammenbruch der Monarchie brachten auch den Abzug der Marine. Als Holtenau 1922 eingemeindet wurde, zählte man über 3000 Einwohner.

In den zwanziger Jahren kam es nach der Eingemeindung 1922 auch zu einer fundamentalen Veränderung des Holtenauer Ortsbildes durch den vollständigen Abriss der Holtenauer Festungsanlagen (Fort Holtenau), die dem Schutz Friedrichsorts dienten, und dem Bau eines Flugplatzes. 1928 wurde der Zivilflughafen Kiel-Holtenau in Betrieb genommen. Auch als Marinestandort gab es von 1934 bis 1945 ein erneutes Zwischenspiel und seit 1956 ist Holtenau Standort der Bundesmarine.