Diskussion:Subsumtion
Letzter Kommentar: vor 17 Jahren von IP-Los in Abschnitt Schreibung
Schreibung
Wenn im Lemma ausgeführt wird, dass es sich hier um eine Falschschreibung handelt, es beimWortschatz nur in der Häufigkeitsklasse 22 (Subsumption HK 21) findet und auch Google ungefähr 258.000 für subsumption und nur ungefähr 39.300 für subsumtion findet, wieso steht der Artikel dann hier und nicht unter dem Redirect mit der 'richtigen' Schreibweise?? --NB > ?! > +/- 09:15, 19. Apr. 2008 (CEST)
- OK, habe die Lösung hier gefunden... --NB > ?! > +/- 09:19, 19. Apr. 2008 (CEST)
Nachtrag:
- Wie dort schon geschrieben: Nachtrag: "Subsumption" steht wohl im Duden, fälschlicherweise (siehe Wortschatz und Google) als selten bezeichnet. Von daher sehe ich IMHO eine Verschiebung auf das gängigere Lemma als sinnvoll an! --NB > ?! > +/- 09:35, 19. Apr. 2008 (CEST)
- In meinem Duden-Wörterbuch von 1996 ist Subsumption ein Redirect auf Subsumtion, der Brockhaus führt nur letztere Schreibung als Lemma. Wir sollten den Duden-Leuten nicht die Arbeit abnehmen, die machen das ganz gut. Sie legen die Schreibung ja nicht fest, sondern analysieren ständig riesige Textmengen und zeichnen z.B. die gefundenen Schreibungen auf, also auch nach quantitativen Kriterien. Gruß, rorkhete 19:34, 20. Apr. 2008 (CEST)
- Ich habe mal folgende Wörterbücher zu Rate gezogen: Duden (1926): Subsumtion, Duden (DDR, 1969): Subsumtion, Duden (DDR, 1984): Subsumtion, Bertelsmann, Die neue deutsche Rechtschreibung (1926): Subsumtion, daneben gibt es dort den Eintrag: "subsumptiv Nebenform von subsumtiv". Der Duden zumindest vortiert seit längerem für Subsumtion. Der Bünting (Deutsches Wörterbuch) verzeichnet lediglich "Subsumierung".
- Sie legen die Schreibung ja nicht fest, sondern analysieren ständig riesige Textmengen und zeichnen z.B. die gefundenen Schreibungen auf, also auch nach quantitativen Kriterien. Das glaube ich eher nicht. Der Duden ist schon immer ein präskriptives (vorschreibendes) Wörterbuch gewesen und kein deskriptives (beschreibendes). Dabei folgt er heute den amtlichen Regeln. Daneben gibt es folgendes zu beachten: Zum einen hat der Duden von 1955-1995 die Schreibung festlegt (Beschluß der Kultusminsterkonferenz 1955), zum anderen geben einige Einträge eher Hinweise darauf, daß die Redaktion nicht auswertet, sondern teilweise nach Gutdünken entscheidet, so z. B. beim Partizip II zu winken. Dort schreibt beispielsweise der DDR-Duden (1984, S. 564, Lemma winken): "mundartl. und scherzh gewunken". Auf der Duden-Seite heißt es dagegen: "Die korrekte Form des 2. Partizips heißt deshalb gewinkt. Allerdings orientiert sich der Sprachgebrauch häufig an den unregelmäßigen Verben sinken und trinken und bildet analog zu gesunken und getrunken das Partizip gewunken. Landschaftlich ist diese Form recht verbreitet, sie gilt aber standardsprachlich als nicht korrekt. Es ist allerdings zu beobachten, dass sie in letzter Zeit über das Mundartliche hinaus immer weiter vordringt: 'Die Amerikaner aber haben immer wieder abgewunken – die Vorschläge aus Moskau seien nicht neu' (Der Spiegel)." [1]. Sollte sich das innerhalb der letzten 24 Jahre so drastisch geändert haben? Die Duden-Redaktion ist sich da selbst uneins, was eigentlich bei genauen Quantifizierungen nicht sein dürfte, denn auch in den anderen Duden-Bänden gibt es verschiedene Angaben, so schreibt die Duden Grammatik: "Das unregelmäßige 2. Partizip gewunken wird heute nur noch mdal. oder scherzhaft gebraucht.", der Duden Richtiges und gutes Deutsch meint hingegen: "Das zweite Partizip von winken heißt gewinkt. Die Form gewunken ist landschaftlich und gilt standardsprachlich nicht als korrekt." Was stimmt denn nun? In Norddeutschland ist die Form gewunken durchaus in Gebrauch, und zwar auch außerhalb der Mundart. Es wird in alltäglichen Situationen gebraucht, ohne daß sich jemand über irgend etwas lustig macht. Damit stimmen die Einträge aus dem DDR-Duden und der Grammatik schon einmal so nicht. Vielmehr scheint der Duden einfach die Einträge aus älteren Wörterbüchern übernommen zu haben, ohne sie zu verifizieren, denn schon Adelung schreibt: "Im Hochdeutschen ist die reguläre Form jetzt ohne Ausnahme üblich." Interessanter hierzu ist jedoch der Eintrag im Grimm, dort heißt es: "sowohl im mhd. wie in nhd. schriftsprache ist schwache conjug. die regel, doch beginnt bereits mhd. der versuch, winken in die reihe der st. verben III. kl. zu überführen (wie mengl. winken, wank neben winkin, wincte STRATMAN-BRADLEY 686b, SKEAT 713a); die mundarten zeigen überwiegend starke formen, vielfach neben den echten schwachen, so im part. prät. gewunken, vgl. gwunke HUNZIKER Aarg. 298; SEILER Basl. 316; gewunken (neben gewinkt)". So jung, wie die Duden-Webseite uns Glauben machen will, ist die Form also gar nicht, da sie bereits im Mittelhochdeutschen auftaucht. Auch in der Literatursprache ist das Partizip schon seit geraumer Zeit präsent, ich zitiere einfach mal ein paar Beispiele: Richard Dehmel: "Weihnacht im Krankenhaus": "Da haben wir ihm gewunken" [2], Gottfried Keller: "Martin Salander", 10.Kap.: "Aber schon bei der ersten Abstimmung, die im Laufe des Morgens stattfand, fehlten sie im Saale, da sie ihren guten Bekannten gefolgt, die ihnen gewunken, und mit denselben zum Frühstücke in eine Schenke gelaufen waren." [3], Johann Peter Hebel: "Ein Wort gibt das andere", Kap. 68, "Der schlaue Husar": "'Jetzt' , sagte er seinem Begleiter ins Ohr, 'jetzt hat mir der Heilige gewunken.'" [4], usw. Hier zeigt sich auch, daß die Behauptung, die Form würde nur landschaftlich verwendet entweder kaum haltbar ist oder genauer verifiziert werden müßte, denn Dehmel kommt beispielsweise aus dem Norden, Keller aus dem Süden des deutschen Sprachgebietes. Daher bezweifele ich sehr stark, daß die Redaktion wirklich immer qunatifiziert und die Verteilung genauestens beurteilt wird. Bereits bei der Aufnahme von Wörtern gab es Unterschiede zwischen Ost und West: "In der Aufnahme umgangssprachlicher, journalistischer, journalistisch-witziger und jugendsprachlicher Wörter war die Mannheimer Ausgabe toleranter und innovativer als die Leipziger. Eigenmächtige Eindeutschungsvorschläge für 'Fremdwörter' (z. B. Kontainer) waren seit der Nachkriegszeit nicht mehr erfolgreich und mußten z. T. zurückgenommen werden." (v. Polenz, Deutsche Sprachgeschichte, Bd. 3, S. 241). Der Duden hatte früher eben auch sprachlenkende Funktion, wie die Ablehnung der Schreibweise "Waage, Waagen" bzw. Büro aus dem 1926er Duden zeigen: "Die Schreibung 'Büro' ist nicht gestattet, da sie der Einbürgerung des entbehrlichen Fremdwortes Vorschub leisten würde." (Duden [1926], S. 69, Anm. 1) bzw. "In der Mz. schreibt man im Geschäftsverkehr, besonders bei Anzeigen, um Mißverständnissen vorzubeugen, häufig: Waagen. Die Regelbücher haben diese Schreibung nicht." (ebenda, S. 537, Anm. 1) Hier ging es also auch nicht um Quantität, sondern um die Durchsetzung einer bestimmten Schreibvariante.
- Kommen wir nun zur Schreibung Subsumtion. Betrachten wir uns zu allererst die Etymologie. Das Wort stammt aus dem Lateinischen, sub+sumere und geht aus dessen Partizip Perfekt Passiv hervor: subsumptus, daraus wurde dann subsumptio. Von daher wäre also "Subsumptio" zu bevorzugen. Allerdings spielt das etymologische Prinzip in der Deutschen Orthographie nur eine untergeordnete Rolle. Ansonsten müßten wir heute noch "Keiser", "Cakes" und eben "Bureau" schreiben. Anhand dieser kleinen Stichprobe bevorzugen die Wörterbücher "Subsumtion". --IP-Los 02:08, 21. Apr. 2008 (CEST)