Astrid Lindgren (* 14. November 1907 in Vimmerby; † 28. Januar 2002 in Stockholm; gebürtig Astrid Anna Emilia Ericsson) war eine schwedische Schriftstellerin. (Das schwedische Wort "lindgren" bedeutet so viel wie Lindenast.)
Astrid Lindgren gehört zu den bekanntesten Kinderbuchautoren der Welt. Ihre Werke bestechen durch ihren Einfallsreichtum und die Liebe zu den Kindern. Sie ist die geistige Mutter von Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga, Ronja Räubertochter und vieler anderer Figuren.
Als zweites Kind des Pfarrhofpächters Samuel August Ericsson wurde Astrid am 14. November 1907 in Näs bei Vimmerby in Småland geboren. Sie hatte einen älteren Bruder, Gunnar (geb. 1906), und zwei jüngere Schwestern, Stina (geb. 1911) und Ingegerd (geb. 1916). Ihre Kindheit hat sie stets als besonders glücklich beschrieben. Nach der Schule arbeitete sie eine Zeitlang bei der Zeitung in Vimmerby („Wimmerby Tidningen“) als Volontärin. Als sie mit 18 schwanger wurde, ging sie nach Stockholm, um sich als Sekretärin ausbilden zu lassen. Im Dezember 1926 wurde ihr unehelicher Sohn Lars (genannt Lasse) geboren, und sie brachte ihn zunächst in einer Pflegefamilie in Kopenhagen unter. 1927 trat sie ihre erste Stellung in Stockholm in einem Verlag (der „Svenska Bokhandelscentralen“) an. 1928 wurde sie Sekretärin im königlichen Automobilclub („Motormännens Riksförbund“) in Stockholm, und hier lernte sie Sture Lindgren kennen. 1929 wurde Lasses Pflegemutter krank, und sie holte den Jungen zu sich nach Stockholm. Im darauffolgenden Frühling brachte sie ihn zu ihren Eltern nach Näs, und sie und Sture beschlossen, zu heiraten. Um besser kochen zu lernen, verbrachte sie den Sommer mit Lasse bei ihren Eltern. Im April 1931, mit 23 Jahren, heiratete Astrid Ericsson Sture Lindgren. Mit ihm zog die junge Sekretärin ins Vasaviertel in Stockholm. Lindgrens bekamen 1934 ihre Tochter Karin.
Pippi Langstrumpf schrieb Astrid Lindgren ursprünglich als Geburtstagsgeschenk für Karin. Die Geschichte der frechen Seemannstochter wurde vom ersten Verlag zwar abgelehnt, bekam allerdings den ersten Platz in einem Wettbewerb und stürmte mit der Erstveröffentlichung in die Herzen der Leser. Im Herbst 1946 erschien das erste Buch mit der frechen rothaarigen Seemannstochter auch in Deutschland.
Ihre Bücher wurden zum Teil auch verfilmt. Sie behielt jedoch immer die Kontrolle und Vermaktungsrechte über die Filme. Zeit ihres Lebens verhinderte sie erfolgreich, dass es Merchandisingartikel ihrer Figuren gab.
Astrid Lindgren wohnte seit 1944 in der Dalagatan 46 im Vasaviertel in Stockholm. Ihr Mann Sture Lindgren starb 1952. Siebzehn Jahre nach dem Tod ihres Mannes erhielt Astrid Lindgren den Schwedischen Staatspreis für Literatur und kaufte im selben Jahr ihr Geburtshaus in Näs. Allein in Deutschland tragen 90 Schulen den Namen der bekannten Schwedin, die sich zeitlebens aktiv für Menschenrechte, insbesondere auch für die Rechte der Kinder, und Tierschutz einsetzte. 1978 wurde sie mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, am 9. Dezember 1994 mit dem alternativen Nobelpreis ausgezeichnet.
Werke
- Pippi-Langstrumpf-Romane:
- Kalle-Blomquist-Romane:
- Wir Kinder aus Bullerbü (schwed. Alla vi barn i Bullerbyn, 1947, später zwei Fortsetzungen)
- Mio, mein Mio (schwed. Mio, min Mio, 1954)
- Karlsson vom Dach (schwed. Alt om Karlsson på taket, 1955)
- Rasmus, Pontus und der Schwertschlucker (schwed. Rasmus, Pontus och Toker, 1957)
- Bücher über Lotta und andere Kinder aus der Krachmacherstraße:
- Die Kinder aus der Krachmacherstraße (schwed. Barnen på Bråkmakargatan, 1958)
- Lotta zieht um (schwed. Lotta på Bråkmakargatan, 1961)
- Lotta kann fast alles (schwed. Visst kan Lotta nästan allting)
- Na klar, Lotta kann radfahren (schwed. Visst kan Lotta cykla)
- Michel aus Lönneberga (schwed. Emil i Lönneberga, 1963)
- Madita (schwed. Madicken, 1960)
- Ferien auf Saltkrokan (schwed. Vi på Saltkråkan, 1964)
- Die Brüder Löwenherz (schwed. Bröderna Lejonhjärta, 1973) - 1979 mit dem Janusz-Korczak-Preis ausgezeichnet
- Ronja Räubertochter (schwed. Ronja rövardotter, 1981)
- Klingt meine Linde...
- Kerstin und ich
- Pelle zieht aus und andere Weihnachtsgeschichten
- Ich will auch in die Schule gehen
- Ich will auch Geschwister haben
- Nein, ich will noch nicht ins Bett!
- Im Land der Dämmerung
- Bücher über Kati
- Kati in Amerika
- Kati in Italien
- Kati in Paris
- Britt-Mari erleichtert ihr Herz
- Weihnachten, als ich klein war
- Mein Småland
- Das entschwundene Land (schwed. Samuel August från sevedstorp och Hanna i hult)
Literatur
- Paul Berf, Astrid Surmatz (Hrsg.): Astrid Lindgren. Zum Donnerdrummel! Ein Werk-Porträt. Zweitausendeins, Frankfurt 2000 ISBN 3-8077-0160-5
- Manuela Bialek, Karsten Weyershausen: Das Astrid-Lindgren-Lexikon. Alles über die beliebteste Kinderbuchautorin der Welt. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004 ISBN 3-89602-534-1
- Vivi Edström: Astrid Lindgren. Im Land der Märchen und Abenteuer. Oetinger, Hamburg 1997 ISBN 3-7891-3402-3
- Sybil Gräfin Schönfeldt: Astrid Lindgren. 10. Aufl., Rowohlt, Reinbek 2000 ISBN 3-499-50371-9
- Margareta Strömstedt: Astrid Lindgren. Ein Lebensbild. Oetinger, Hamburg 2001 ISBN 3-7891-4717-6
Weblinks
siehe auch
Personendaten | |
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NAME | Lindgren, Astrid |
KURZBESCHREIBUNG | schwedische Kinderbuchautorin |
GEBURTSDATUM | 14. November 1907 |
GEBURTSORT | Vimmerby, Schweden |
STERBEDATUM | 28. Januar 2002 |
STERBEORT | Stockholm |