Radionik

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Die Radionik (engl. 'radionics' ) ist eine Heilmethode der Alternativ- bzw. Komplementärmedizin und wird von ihren Anwendern dem Komplex der Energiemedizin oder auch der Informationsmedizin zugeordnet. Sie wurde von dem Pathologen Albert Abrams (*1863 in San Francisco, †1924) um 1920 in den USA begründet, damals noch unter dem Kürzel ERA (Electronic Reaction of Abrams). Der Begriff "Radionik" bezieht sich auf die Behauptung, dass der menschliche Organismus auf Radiowellen reagiert, die Träger aufmodulierter Heilinformationen sein können (so der Autor Edward Russell).

Überblick

Wie andere energiemedizinische Verfahren (siehe auch: Bioresonanz, Geistiges Heilen, Reiki) geht die Radionik von der Existenz eines feinstofflichen Energiefeldes um den Menschen aus, das je nach Quelle und Merkmalsschwerpunkt als "Aura", "Energiekörper", "Schwingungsfeld", "Biofeld", "Chakrensystem" oder "Lebensenergie" bezeichnet wird und elektromagnetische Wellen ("Biophotonen") aussendet, die unter anderem durch die Aura- oder Kirlianfotografie sichtbar gemacht werden können.

Es wird angenommen, dass die Krankheit zunächst auf einer energetischen Ebene entsteht und deshalb schon nachgewiesen und geheilt werden kann, bevor sie körperlich erkennbare Symptome hervorruft[1]. Da sich die Schwingungsmuster kranker Organismen in charakteristischer Weise von denen gesunder Organismen unterscheiden, kann ein geübter Therapeut erfühlen, wann und wo das Energiefeld eines Menschen gestört ist (vgl. Radiästhesie).

Die Radionik folgt dem holistischen Paradigma der Ganzheitlichen Medizin, welches den Menschen als ein Körper, Psyche und Seele umfassendes und auf Impulse seiner Umwelt jeweils in seiner Gesamtheit reagierendes integriertes System versteht und diesem die grundlegende Fähigkeit zur Selbstheilung unterstellt. Gemäß dieser Betrachtungsweise besteht die Heilwirkung der Radionik wesentlich darin, Impulse zu erzeugen, die den Selbstheilungsprozess im System des Patienten anzuregen vermögen. Dies geschieht mithilfe schwacher, individuell abgestimmter synthetischer elektromagnetischer Felder. Im Erfolgsfall verursachen deren Schwingungen im Energiefeld des Patienten eine Resonanz, die dazu führt, dass der Patient das auf ihn übertragene gesunde Schwingungsmuster übernimmt und die Störungen ("Verstimmungen") verschwinden.

Die Arbeit des Therapeuten gliedert sich in eine energetische Analyse und eine anschließende Therapie. Ursprünglich wurden radionische Analysen mit radiästhetischen Werkzeugen wie (stromlosen) Pendeln oder Ruten durchgeführt. Die Therapie erfolgte jedoch schon damals über elektronische Apparaturen, die elektromagnetische Schwingungen erzeugen konnten.

Heutige, computerbasierte Analyse- und Therapiesysteme bestehen in der Regel aus einer einfachen Antenne (auch "Diode" genannt und oftmals mit einer Abschirmung gegen störende Signale versehen), die über ein Interface an jeden Computer angeschlossen werden kann und einer Software, in vielen Fällen werden auch spezielle USB-Sticks als Empfänger und Sender verwendet. Die Antenne erfasst zunächst anhand einer Haar- oder Speichelprobe vom Patienten dessen Energiefeld. Das Computerprogramm zeichnet diese Messung auf, wertet sie aus und ermittelt daraus die Heilungsinformationen, die den therapeutischen Effekt erzielen sollen. Sie werden bei der anschließenden Behandlung als elektromagnetisches Wellenmuster meist in vom Therapeuten ermittelten Zeitintervallen direkt an den Patienten gesendet.

Auf diesem Wege werden heute auch homöopathische Präparate synthetisiert, indem die ermittelten Schwingungsinformationen vom Computer auf Zucker-Globuli oder alkoholische Trägersubstanzen übertragen werden. Neben spezieller Repertorisationssoftware existieren dafür sog. radionische "Wellengeneratoren", die die homöpatische Information auf elektronischem Wege auf die Trägersubstanz "aufschwingen" sollen.

Mittlerweile existieren zur radionischen Analyse und Therapie auch reine Softwaresysteme. Denn seit Wechselwirkungen zwischen biologischen Energiefeldern und elektronischen Systemen beobachtet wurden, folgen einige Radionik-Vertreter der Auffassung, dass Computer auch ohne Spezialapparatur in der Lage sein sollten, krankhafte Störungen im Energiefeld eines Menschen zu registrieren.

Wissenschaftlicher Stellenwert

Eine fundierte wissenschaftliche Bewertung der Radionik erscheint zur Zeit noch nicht möglich, weil die verfügbaren und anerkannten Erklärungsmodelle und Untersuchungsmethoden nicht ausreichen, um die Wirkungsweise der Radionik eindeutig verstehen und nachweisen zu können.

In der Vergangenheit wurde die gesamte Radionik-Thematik trotz offensichtlicher Behandlungserfolge in die Abteilung Esoterik verwiesen oder gar als Schwindel angesehen[2]. Die meisten Wissenschaftler zeigten sich durch die in der klassischen Radionik verwendeten spirituellen Erklärungsansätze und durch Diagnosen, die in der evidenzbasierten Medizin unbekannt waren ("Wasserallergie") oder aus physiologischer Sicht keinen Sinn ergaben (Gebärmutterkrebs bei einem männlichen Patienten als Folge einer karmischen Belastung aus einem früheren Leben), irritiert.

Die Befürworter der Radionik berufen sich zum Teil auf Hypothesen und Theorien des britischen Biologen Rupert Sheldrake über morphische Felder. Weitere theoretische Ansätze entstammen der Traditionellen Chinesischen Medizin, der Biologie, der Botanik, der Quantenphysik, der Informationswissenschaft, der Chaos- und der Systemtheorie. Die Modelle der von Erich Körbler begründeten Informationsmedizin charakterisieren den menschlichen Organismus als ein primär informationsverarbeitendes System und folgen dabei einer ähnlichen Argumentation wie Sheldrake. Sie unterstellen, dass an der Struktur- und Funktionsausbildung von Zellen und Organen neben der genetischen Information übergeordnete informative Strukturen beteiligt sind, ohne die die in der DNS zu beobachtenden Abläufe nicht hinreichend erklärt werden können[3]. Deren Wirkungsweise wird unter anderem auf quantenphysikalische Gesetzmäßigkeiten zurückgeführt, die sich nach neuerer Erkenntnis auch auf makroskopische Vorgänge auswirken können ("Fernwirkung")[4].

Experimentelle Studien zur Wirkungsweise und Wirksamkeit der Radionik sind gegenwärtig nur schwer durchzuführen, weil es im Fall der Radionik und ähnlicher ganzheitlicher Analyse- und Therapieverfahren, deren Wirkungsweise systembedingt auf der Verbindung zwischen allen messbaren Variablen des zu untersuchenden Feldes beruht und dabei immer auch Umweltfaktoren miteinbezieht, unmöglich ist, die Anzahl dieser Variablen und Einflussfaktoren wie üblicherweise gefordert zu reduzieren und den Einfluss des Versuchsleiters auf das Ergebnis auszuschließen. Deshalb ist für ein umfassendes Verständnis des Phänomens und eine vollständige, aussagekräftige experimentelle Beweisführung ein Wechsel des wissenschaftlichen Paradigmas, der die systemische Einheit von Beobachter, Beobachtungsobjekt und Beobachtungsvorgang berücksichtigt, unumgänglich. Bis dahin können reproduzierbare Nachweise, wenn überhaupt, nur indirekt und für Teilabläufe erbracht werden, wie beispielsweise die .

So konnte Masaru Emoto mithilfe der von ihm entwickelten Methode der Wasserkristallfotografie optisch belegen, dass Wassermoleküle, die chemischen Hauptbestandteile aller biologischen Zellen, auf Informationen, die ihnen von außen zugeführt werden, mit einer Veränderung ihrer physischen Struktur reagieren[5]. Bernd Kröplin, der am Institut für Statik und Dynamik der Luft- und Raumfahrtkonstruktionen (ISD) der Universität Stuttgart raumfahrtmedizinische Forschungen leitet und dabei die Informationsübertragung auf Wasser untersucht, konnte ebenfalls experimentell nachweisen, dass sich schwache Feldwirkungen, die mit üblichen Messmethoden nicht feststellbar sind, wie z. B. die elektromagnetische Strahlung von Mobiltelefonen, bereits in der Tropfenstruktur von flüssigem Wasser abbilden und unter dem Mikroskop betrachtet und dokumentiert werden können[6].

Der Radionikgerätehersteller M-TEC belegt die Wirksamkeit seiner Therapiesysteme mit Untersuchungen, welche die Universität Princeton seit 1998 unter dem Namen Global Consciousness Project (GCP) durchführt[7].

Anwendung

Die Radionik ist vor allem wegen der hohen Anschaffungskosten für Diagnose- und Therapie-Systeme in Deutschland bislang noch wenig verbreitet. Anwendung findet sie vor allem in Naturheilpraxen, in der Psychotherapie und in der ganzheitlichen Lebensberatung. Geräte und Fernheilungen werden hauptsächlich im Internet angeboten. Sie können bei jeder beliebigen Erkrankung oder Störung eingesetzt werden und werden besonders bei Krebs, Rheuma und Herzerkrankungen empfohlen.

Auch für den Einsatz der Radionik in Unternehmensberatung, Sport, Pädagogik, Landwirtschaft und Fischzucht gibt es bereits Anbieter, die zum Teil für diese Anwendungen Patente eingereicht oder erteilt bekommen haben.

Seit den 1930er Jahren benutzen einige Anwender, insbesondere die Anhänger Ruth Drowns, Radionik auch zum Zwecke der Fernheilung.

Literatur

  • Marcus Schmieke: "Das Lebensfeld. Naturwissenschaftliche Grundlagen einer spirituellen Auffassung vom Leben." Tattva Viveka Magazin, 1997, ISBN 978-3-9804144-1-8
  • Die vorletzten Geheimnisse - Radionik-Wo Wissenschaft und Weisheitslehren zusammenfinden", Don Paris/Peter Köhne, Euro Verlag Nieby, ISBN 3-925774-14-9
  • Hans Otfried Dittmer, "Radionik und Bioresonanz für Praktiker", 2004 ISBN 3833414790
  • Walter Häge, "Radionik. Kommunikation mit dem Steuerungssystem des Lebendigen." Geobionic, Waldbrunn, 2001 ISBN 3928426044
  • David V. Tansley, "Radionik", Synthesis Verlag, 1989 ISBN 3922026443
  • David V. Tansley, "Radionik - Schnittstelle zu den Ätherfeldern", Radionik Verlag Claudio Romanazzi, ISBN 3-934441-02-5
  • Edward W. Russell, "Der Radionik Report : Wissenschaft der Zukunft", Radionik Verlag Claudio Romanazzi, ISBN 3-934441-16-5
  • R. Murray Denning, "Memorandum fundamentaler radionischer Prinzipien nach Dr. Ruth B. Drown, Radionik Verlag Claudio Romanazzi, ISBN 3-934441-14-9
  • Robert G. Jahn und Brenda J. Dunne, Universität Princeton USA, "An den Rändern des Realen - Über die Rolle des Bewusstseins in der physikalischen Welt" M-TEC Verlag, ISBN 978-3938681-26-8
  • Peter von Buengner, "Physik und Traumzeit - Erstaunliche Gemeinsamkeiten von moderner Phyik und Naturheilverfahren", M-TEC Verlag ISBN 978-3-938681-09-1

Quellen

  1. Vgl. hierzu die Beschreibung von Martin Brofman: Das Körper-Spiegel-System - Wie alles funktioniert
  2. Skeptical Inquirer, J.D. Haines: The king of quacks: Albert Abrams M.D.
  3. Institut für Informationsmedizin, Dr. Petry: Informationsfelder steuern und koordinieren die Struktur und Funktion unseres Organismus
  4. Dr. Gunter Petry: Informationsmedizin - Neue Heilungschancen für akut und chronisch Kranke
  5. https://www.hado.net/watercrystals/photographs.php
  6. Welt im Tropfen - Wasser als Gedächtnis und Spiegel
  7. M-TEC AG, Peter von Buengner: Bewusstseins-Felder sind jetzt wissenschaftlich nachweisbar!