Nidda (Fluss)

rechter Nebenfluss des Mains
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Nidda
Verlauf

Verlauf

Daten
Lage Deutschland, Hessen
Flusssystem Rhein
Quelle Taufstein (Vogelsberg)
Quellhöhe 720 m ü. NN
Mündung Main bei Frankfurt-Höchst
Mündungshöhe 95 m ü. NN
Höhenunterschied 625 m

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Länge Längenangabe ist keine Zahl
Einzugsgebiet Einzugsgebiet ist keine Zahl
Durchflossene Stauseen Nidda-Stausee
Großstädte Frankfurt am Main
Mittelstädte Bad Vilbel, Karben
Kleinstädte Nidda, Schotten
Die Nidda bei Wöllstadt

Die Nidda bei Wöllstadt

Regulierendes Niddawehr in Rödelheim

Regulierendes Niddawehr in Rödelheim

Renaturierter Abschnitt bei Bad Vilbel

Renaturierter Abschnitt bei Bad Vilbel

Die Nidda ist ein Fluss in Hessen. Sie entspringt im Vogelsberg und mündet in Frankfurt in den Main. Dem Flussverlauf von der Quelle bis zur Mündung folgt der Niddaradweg.

Name

Der Name gehört zu den ältesten Gewässernamen Europas. Die im 1. Jahrhundert n. Chr. an der Nidda errichtete Römerstadt Nida deutet darauf hin, dass die Römer den Flußnamen bereits vorfanden. Die älteste mittelalterliche Erwähnung findet sich in einer Urkunde des Codex Laureshamensis aus dem Jahr 782. Da der Gewässername Nida in ganz Europa verbreitet ist, z.B. in Polen, im Baltikum, in Skandinavien, auf den britischen Inseln und in Westeuropa, führen Sprachwissenschaftler den Namen auf einen indogermanischen Ursprung zurück. [1]

Flusslauf

Die Quelle der Nidda im Vogelsberg liegt am Taufstein in einem Hochmoor. Der Oberlauf der Nidda ist durch bewaldete Berghöhen und Talauen mit Äckern, Wiesen und Weiden gekennzeichnet. Örtlich befinden sich in Flussnähe auch Naturschutzgebiete (meist Feuchtniederungen). Nach der Stadt Schotten erreicht die Nidda den Niddastausee. Bis etwa Nidda-Unterschmitten hat die Nidda noch eine ziemlich starke Strömung. Diese nimmt aber kurz vor dem Erreichen der Stadt Nidda merklich ab. In der Wetterau durchfließt die Nidda nun die Gemeinden Ranstadt, Florstadt und Niddatal, wo sie von der Wetter gespeist wird. Flussabwärts folgen Karben und Bad Vilbel, wo die nur etwas kleinere Nidder mündet. Hinter Bad Vilbel stellt der Erlenbach einen weiteren Zufluss dar. Bei Harheim erreicht sie das Frankfurter Stadtgebiet. Nach 18,6 Kilometern im Frankfurter Stadtgebiet mündet sie in Höchst an der Wörthspitze in den Main. Die Gesamtlänge des Flußlaufes beträgt 89,7 Kilometer.

Für den Verlauf der Nidda in Frankfurt am Main siehe Flüsse in Frankfurt am Main.

Überschwemmungsgebiete (Retentionsräume)

Am Oberlauf der Nidda gibt es verschiedene Überschwemmungsgebiete. So ist z.B. der Bereich zwischen Nieder-Florstadt und Florstadt-Staden nicht überall durch Deiche hinreichend gegen die Überschwemmungsgefahr geschützt. Größere Retentionsräume befinden sich auch im Gebiet zwischen Ranstadt-Dauerheim und Florstadt-Staden und in Dauerheim selbst kann es zu Überschwemmungen kommen. Nähere Einzelheiten über die Überschwemmungsgebiete der Nidda sind dem Auszug aus dem Retentionskataster des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie zu entnehmen[2].

Lebewesen

Fauna

Fische

Am Oberlauf der Nidda (im Bereich der Stadt Nidda) kommen folgende Fischarten vor[3]:

Bachforelle, Äsche, Regenbogenforelle und Bachsaibling

Barbe, Döbel, Hasel, Karpfen, Schleie, Karausche, Aland, Nase, Brasse, Rotauge und Rotfeder

Flussbarsch, Kaulbarsch und Zander

  • sonstige Großfische

Hecht, Aal und Aalquappe

 
Blaukehlchen
  • Kleinfischarten

Bachneunauge, Mühlkoppe, Bachschmerle, Gründling, Elritze und Stichling

Vögel

In den Röhrichten am Oberlauf der Nidda (im Bereich der Stadt Nidda) kommen folgende Vogelarten vor:[4]

Blaukehlchen, Wasserralle, Rohrweihe, Teichrohrsänger und Rohrammer

In den naturnahen Bereichen der Nidda kommen vor:

Eisvogel, Wasseramsel und Gebirgsstelze

Insekten

In den naturnahen Abschnitten am Oberlauf der Nidda (im Bereich der Stadt Nidda) kommen u.a. folgende Insektenarten vor:[5]

Gebänderte- und Blauflügel-Prachtlibelle, Quelljungfern und Keiljungfern (Familie der Flussjungfern)

 
Pracht-Nelke

Flora

Am Unterlauf der Nidda (im Bereich der Stadt Frankfurt) kommen vor:[6]
Gelbe Schwertlilie, Gelbe Teichrose, Pracht-Nelke

Zuflüsse

Zu den Zuflüssen der Nidda gehören (flussabwärts betrachtet)[7]:

Name GKZ km R/L MQ l/s Ort Bemerkung
Graswiesenbach 24811200 4,0 rechts 83,7 Schotten-Rudingshain
Hohlbach 24811320 3,4 rechts 81,5 Schotten-Götzen
Michelbach 24811400 5,3 links 78,1 Schotten
Läunsbach 24811520 5,4 links 76,5 Schotten-Rainrod im Bereich der Talsperre
Gierbach 24811800 10,4 rechts 74,6 Schotten-Rainrod
Eichelbach 24812000 18,2 links 71,5 Nidda-Eichelsdorf
Ulfa 24814000 11,5 rechts 67,9 232,5 Nidda-Unterschmitten
Hohensteinerbach 24815182 6,4 links 64,8 Nidda mündet in den Flutgraben einem Nebenarm der Nidda
Salzbach 24816000 3,6 rechts 60,6 Nidda
Hollergraben 24817920 1,6 rechts 57,4 Ranstadt-Dauernheim
Laisbach 24818000 17,9 links 56,3 220,8 Ranstadt-Dauernheim
Wehrbach 24819200 4,0 links 51,9 Florstadt-Staden
Pohlheimer Bach 24819940 2,5 links 50,2 Florstadt-Oberflorstadt
Horloff 24820000 44,5 rechts 48,2 1004,3 Florstadt-Oberflorstadt
Rossriedgraben 24831200 1,2 rechts 47,2 Florstadt-Oberflorstadt
Teufelsgraben 24833400 2,4 rechts 45,0 Florstadt-Niederflorstadt
Sternbach 24839200 2,3 links 44,0 Niddatal-Wickstadt
Mühlbach 24839600 2,4 links 43,2 Niddatal-Bönstadt
Wetter 24840000 68,8 rechts 40,9 2993,9 Niddatal-Assenheim
Notbach 24851120 2,3 links 39,0 Niddatal-Ilbenstadt
Rosbach 24852000 9,0 rechts 37,6 128,3 Wöllstadt-Niederwöllstadt heißt im mittleren Teil Gansbach und mündet als Aubach
Ilbenstädter Lohgraben 24854000 2,2 links 36,7 Wöllstadt-Niederwöllstadt
Weinbach 24855122 4,0 rechts 36,1 Wöllstadt-Niederwöllstadt entsteht aus Beunbach + Harbach, teilt sich auf in Breitwiesengraben + Bürgelgraben
Scheidgraben 24855140 1,0 links 36,0 Karben-Burg-Gräfenrode
Rollgraben 24855180 1,1 links 35,4 Karben-Burg-Gräfenrode
Mittelgraben 24855940 1,8 rechts 33,5 Karben-Okarben
Heitzhoferbach 24856000 3,8 rechts 32,5 126,8 Karben-Okarben auf Karten wird hier oft der Lohgraben genannt
Wiesenbachgraben 24857200 2,5 links 31,9 Karben-Großkarben
Geringsgraben 24859200 3,3 rechts 31,3 Karben-Kloppenheim
Selzenbach 24859400 2,0 links 31,0 Karben
Weilachgraben 24859800 5,0 rechts 28,4 Bad Vilbel-Dortelweil
Nidder 24860000 68,6 links 26,7 3875,1 Bad Vilbel-Gronau
Edelbach 24873400 2,3 links 21,4 Bad Vilbel
Landgraben 24879200 1,9 links 20,4 Bad Vilbel
Erlenbach 24880000 30,0 rechts 19,6 582,1 Bad Vilbel-Masssenheim
Eschbach 24892000 17,9 rechts 17,8 428,9 Frankfurt-Harheim
Kalbach 24893200 5,3 rechts 14,3 Frankfurt-Bonames
Lachegraben 24893920 3,0 links 13,5 Frankfurt-Eschersheim auch Oberwiesengraben und Flutgraben genannt
Urselbach 24894000 16,0 rechts 12,1 295,8 Frankfurt-Heddernheim
Ochsengraben 24895120 1,9 links 10,1 Frankfurt-Heddernheim
Steinbach 24895400 4,6 rechts 9,3 62,7 Frankfurt-Praunheim
Westerbach 24896000 12,4 rechts 4,6 260,9 Frankfurt-Rödelheim
Laufgraben 24897200 2,4 rechts 2,6 Frankfurt-Sossenheim auch Dottenfeldgraben genannt
Sulzbach 24898000 12,0 rechts 2,0 243,3 Frankfurt-Sossenheim

Legende:

  • Name Gewässername
  • GKZ Gewässerkennzahl
  • km Länge des Fließgewässers in km
  • R/L Zuflussrichtung
  • MQ Einmündung bei km (Kilometerangaben erfolgen von Mündung zur Quelle)
  • l/s mittlere Abflussmenge (MQ) in Liter pro Sekunde
  • Ort Ortschaft, in welcher der Zufluss erfolgt
Zuläufe und Bauwerke
Nidda
Legende
  Schotten Schotten  
Graswiesenbach
Hohlbach
Michelbach
Niddastausee Läunsbach
Gierbach
Eichelbach
Ulfa
Hohensteinerbach
  B 457
Salzbach
Hollergraben
Laisbach
Wehrbach
  E 41
Pohlheimer Bach
Horloff
Rossriedgraben
Teufelsgraben
Sternbach
Mühlbach
Wetter
Notbach
Rosbach
Ilbenstädter Lohgraben
Weinbach
Scheidgraben
Rollgraben
Mittelgraben
Heitzhoferbach
Wiesenbachgraben
Geringsgraben
Selzenbach
Weilachgraben
Nidder
Edelbach
  RE 30
Landgraben
Erlenbach
Eschbach
Kalbach
Lachegraben
Urselbach
Ochsengraben
Steinbach
Westerbach
Laufgraben
Sulzbach
  Frankfurt-Höchst Frankfurt-Höchst  
Main

Allgemein

In den zwanziger und sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde der Lauf der Nidda reguliert, um die Hochwassergefahr zu verringern. Aus den vorher zahlreichen Mäandern entstanden Altarme, während das Flussbett begradigt und tiefer gelegt wurde. Dadurch wurde der Fluss auf fast die Hälfte seiner eigentlichen Länge verkürzt. Seit 1993 wird die Nidda in bestimmten Bereichen renaturiert. Verantwortlich für den Hochwasserschutz, die Unterhaltung und die Renaturierungsmaßnahmen an der Nidda ist der Wasserverband NIDDA mit Sitz in Friedberg. Der Wasserverband betreut die Nidda von Schotten-Breungeshain bis zum Eschersheimer Wehr in Frankfurt am Main.

Bei der Regulierung der Nidda im Frankfurter Bereich stieß man nahe der Mündung des Westerbaches auf einen römischen Pfahldamm, der eine Römerstraße von Nida trocken über das ständig feuchte Auen-Delta zur Mainbrücke bei Frankfurt-Schwanheim führte.

Einzelnachweise

  1. Für die Erklärung des Gewässernamens siehe den Artikel von Marieluise Petran-Belschner: Die Gewässernamen des Main-Taunus-Gebietes
  2. siehe dazu den Auszug aus dem "Retentionskataster Flußgebiet Nidda" des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie (HULG): Retentionskataster Flußgebiet Nidda
  3. siehe dazu den Artikel vom Angelsportverein Nidda und Umgebung e.V.: "Die Fischarten in der Nidda"
  4. siehe dazu den Umweltbericht des Flächennutzungsplans der Stadt Nidda "Umweltbericht Juli 2007:"
  5. siehe dazu den Umweltbericht des Flächennutzungsplans der Stadt Nidda "Umweltbericht Juli 2007:"
  6. Frankfurt.de: "Geschützte und seltene Pflanzen und Tiere"
  7. Kartenservice zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in Hessen (WRRL in Hessen)

Die Nidda bei par.frankfurt.de, der früheren Website der Stadt Frankfurt am Main

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