Garbsen

Stadt in der Region Hannover (Niedersachsen)
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Garbsen ist eine Stadt der Region Hannover in Niedersachsen, nordwestlich von Hannover.

Basisdaten

Deutschlandkarte, Position von Garbsen hervorgehoben
Deutschlandkarte, Position von Garbsen hervorgehoben

Bundesland
Niedersachsen
EhemaligerRegierungsbezirk
Hannover
Kreis
Region Hannover
Fläche
79,31 km²
Einwohner
63.278 (31. Dezember 2002)
Bevölkerungsdichte
798 Einwohner/km²
Höhe
50 m ü. NN
Postleitzahlen
30823, 30826, 30827
Vorwahl
05131 oder 05137
Geografische Lage
52° 25' n. Br.
9° 36' ö. L.
Kfz-Kennzeichen
H
Amtliche Gemeindekennzahl
03 2 41 005
Gliederung des Stadtgebiets
12 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung
Rathausplatz 1
30823 Garbsen
Website
www.garbsen.de
E-Mail-Adresse
stadt@garbsen.de

Politik

Bürgermeister
Wolfgang Galler (SPD)

Geografie

Garbsen gehört zum Naturraum Weser-Aller-Flachland und liegt zwischen der Niederung der Leine und dem Otternhagener Moor.

Die Höhenunterschiede betragen wenige Meter.

Garbsen grenzt an Langenhagen, Hannover, Seelze, Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und die Wedemark (im Uhrzeigersinn, beginnend im Osten).

Garbsen ist an das Stadtbahnnetz Hannover durch die Linie 4 (Garbsen) angeschlossen. Das Stadtgebiet wird von der Bundesautobahn A2 (gebaut 1936 - 1938), der Bundesstrasse 6 ("Bremer Heerweg", angelegt im 18. Jh.) und dem Mittellandkanal (gebaut Anfang 20. Jh.) durchschnitten.

Zwischen den zentralen und peripheren Ortsteilen liegen landwirtschaftlich genutzte Flächen.

Die Böden im Stadtgebiet sind überwiegend sandig beziehungsweise moorig (Moorgeest), ausgenommen sind die lehmig, tonigen Böden im Bereich der Leine-Aue. Der Sand wurde in (Alt)Garbsen in der Zeit beginnend vor dem 1. Weltkrieg bis 1970 an mehreren Stellen abgebaut und in den Garbsener Hartsteinwerken (Kiebitzmoor, "Garbsen", "Niedersachsen", "Hansa" und "Hannover") zu Kalksandsteinen gebrannt. So verschwanden Garbsens Anhöhen und heute erinnern nur noch Straßennahmen daran (Osterberg, Mühlenberg, Steitberg, Pottberg ...) Sand und Kies für Bauzwecke wurden in der Grube des heutigen Blauen Sees gewonnen. Oberflächennahe Tone und Tonsteine der Unterkreide finden sich im Bereich des Stadtteils Berenbostel. Die Tone wurden seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ebenfalls abgebaut und zur Ziegelherstellung genutzt (Hannoversche Ziegelei am Kastendamm: heute Schwarzer See und Berenbosteler See, Flemmingsche Ziegelei auf der Flur "Im Kolke", heute verfüllt (Altlast) und überbaut als Gewerbegebiet Garbsen-Ost).

Auf dem Garbsener Stadtgebiet fanden sich folgende Ziegelei-Betriebe (Quelle: Heimatmuseum Garbsen)

1870 - 1914 Ziegelei Rosemeier, Havelse

1870 - 1914 Ziegelei Plass, Garbsen

1870 - 1914 Ziegelei Stille, Garbsen

1895 - 1919 Ziegelei Schünhoff, Kastendamm

1891 - 1914 Ziegelei Windmeier, Kastendamm

1885 - 1966 Hannoversche Ziegelei, Kastendamm

1885 - 1966 Flemmingsche Ziegelei, Berenbostel

1908 - 1914 Hartsteinwerk Kiebitzmoor

1929 - 1945 Hartsteinwerk Hansa

1930 - ???? Hartsteinwerk Windmeier

1933 - 1970 Hartsteinwerk Niedersachsen

1932 - 1970 Hartsteinwerk Hannover

Im alten Wappen von Garbsen erinnert der Ziegelschornstein an diese Zeiten.

Geschichte

Frühe urkundliche Erwähnungen mit Bezug zum Gebiet des heutigen Garbsen sind verbunden mit dem räumlich benachbarten, 1196 gegründeten Kloster Marienwerder sowie der Grafschaft Lauenrode (13. Jh.) mit dem Bereich Schloss Ricklingen.

Die Stadt Garbsen entstand 1968 aus dem Zusammenschluss der Ortschaften Garbsen und Havelse und dem damals neu errichteten Stadtteil Auf der Horst. Die Ortschaften gehörten zum Landkreis Neustadt am Rübenberge, der später im Landkreis Hannover aufging. Die damalige Einwohnerzahl der jungen Stadt betrug etwa 23.577. Im Rahmen der kommunalen Neugliederung (Gebietsreform) 1974 kamen die Gemeinden Schloss Ricklingen, Horst, Meyenfeld, Frielingen, Osterwald Oberende und Unterende, Stelingen, Berenbostel und Heitlingen dazu. Am Beginn der 80er Jahre entstandt der neue Stadtteil Garbsen-Mitte, der bis heute durch starken baulichen Zuwachs gekennzeichnet ist. In Garbsen-Mitte befinden sich das Rathaus (seit 1997), zwei Einkaufszentren, ein Kino, Restaurants und Cafes. Das Stadtgebiet ist 79 km² groß.

Heute (2003) zählt Garbsen als so genanntes Mittelzentrum mit Wohn- und Arbeitsstätten etwa 63.000 Einwohner. Der Bereich des ehemaligen Garbsens ist heute der Stadtteil Altgarbsen.


Städtepartnerschaften

Garbsen pflegt Partnerschaften mit Hérouville-St.-Clair in Frankreich, Rødding in Dänemark, Bassetlaw in England, Farmers Branch in Texas, USA, Schönebeck bei Magdeburg und Wrzesnia (Wreschen) in Polen.

Stadtgliederung

Die Stadt besteht aus den zwölf Stadtteilen

  • Altgarbsen
  • Auf der Horst
  • Berenbostel
  • Frielingen
  • Garbsen-Mitte
  • Havelse
  • Heitlingen
  • Horst
  • Meyenfeld
  • Osterwald
  • Schloß Ricklingen
  • Stelingen


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Waldgebiet der Garbsener Schweiz, Blauer See, Berenbosteler See, Schwarzer See, etwa 7 ha großer Stadtpark (begonnen 1984) mit Baumlehrpfad, Leine-Aue, Mittellandkanal mit Leinestrombrücke (Kanalbrücke Nr. 253) und Leineflutbrücke (Kanalbrücke Nr. 252), gebaut 1911 - 1913, welche dem Kanal, der hier als Dammstrecke ausgeführt ist, die Querung des Leinetals erlauben (1995 - 1998 durch neue Brücken ergänzt), Osterwalder- / Otternhagener Moor, Barockkirche Schloss Ricklingen, Kloster Marienwerder und Hinüberscher Garten (Landschaftsgarten im englischen Stil), Mahnmal Konzentrationslager KZ Stöcken.

Garbsen-Mitte, 7. Dezember 2003 (von links: IGS, Kino, Autohaus, Rathaus, Einkaufszentrum, Wohngebiet)

Persönlichkeiten

  • Ekkehard Wagler (Bürgermeister 1968-1969), SPD-Politiker, Bürgermeister der Gemeinde Havelse, Begründer der beiden Garbsener Städtepartnerschaften mit Herouville St. Clair und Rödding, geb. 1925, verstorben 12. Juli 2004
  • Karl-Heinz Strehlke (Bürgermeister 1969-1981), SPD-Politiker