Ernst Christian Trapp

deutscher Pädagoge
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Ernst Christian Trapp (* 8. November 1745 auf Gut Friedrichsruhe bei Drage, † 18. April 1818 in Salzdahlum) war der erste deutsche Inhaber eines Lehrstuhls für Pädagogik.

Ab 1768 war Trapp Rektor der Schule in Bad Segeberg und ab 1772 Rektor der Schule in Itzehoe sowie von 1776 bis 1777 Subrektor am Gymnasium in Altona. 1777 wurde er ebenfalls von Johann Bernhard Basedow an das Philanthropinum in Dessau berufen. 1779 erhielt Trapp einen Ruf an die Universität Halle, wo er als 1. deutscher Professor für Pädagogik (und Philosophie) unterrichtete. 1783 gab er nach einem Streit mit dem Theologen Semler seine Professur auf und begann mit einer ausgedehnten literarischen Tätigkeit. 1786 wurde er in das Schuldirektorium des Herzogtums Braunschweig berufen. 1787 wurde er in den Ruhestand versetzt. Trapp verlegte seinen Wohnsitz nach Salzdahlum bei Wolfenbüttel, wo er die Leitung eines Lehrinstituts für Mädchen übernahm.

Trapp gehörte zu den Vertretern des Philanthropismus und vertrat konsequent aufklärerische Gedanken. Er setzte sich für eine akademische Ausbildung der Lehrer ein, wandte sich gegen einen zu großen Einfluss der Theologen auf das Schulwesen und empfahl, neben den alten Sprachen auch moderne Fremdsprachen zu unterrichten. Mit seiner Forderung, die Trennung zwischen "künftigen Gelehrten" und "Nicht-Studierenden" aufzuheben, kann er als frühester Befürworter der Gesamtschule angesehen werden.

Werke

  • Versuch einer Pädagogik. - Paderborn : Schöningh, 1977 <Repr. d. Ausg. Berlin 1780>
  • Zahlreiche Beiträge zu pädagogischen Fragen, veröffentlicht u.a. in Joachim Heinrich Campes Revisionswerk, im "Braunschweigischen Journal" und in der "Allgemeinene Deutschen Bibliothek"

Literatur

  • Fritzsch, Theodor: Ernst Christian Trapp. - Dresden : Bleyl & Kaemmerer, 1900
  • Fuchs, Max: Das Scheitern des Philanthropen Ernst Christian Trapp. - Weinheim : Beltz, 1985
  • Götz, Hermann: Der erste und letzte ordentliche Professor der Pädagogik in Preussen. - Langensalza : Beltz, 1913