Cold Reading

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Das cold reading („kaltes Lesen“) ist eine von Wahrsagern, Mentalisten, in Vernehmungen oder bei Verkaufsgesprächen angewandte Methode, ohne wirkliches Wissen über den Gesprächspartner bei ihm das Gefühl eines vorhandenen Wissens zu erwecken. Vor allem englischsprachige Kritiker und Skeptiker von übernatürlichen Phänomenen benutzen diesen Begriff.

Zur Erreichung dieses Effekts gibt es mehrere Ansätze, die in der Kombination erstaunlich gute Ergebnisse erzielen:

  • Analyse des Erscheinungsbilds des Gesprächspartners

Durch offene Merkmale wie Kleidung, Frisur, Geschlecht und Sprechweise gibt der Gesprächspartner bereits viele Informationen über sich preis, welche die nachfolgenden Schritte erleichtern.

  • Verwendung von Allgemeinplätzen

Durch die Verwendung von allgemeinen Floskeln, die viele für sich als wahr empfinden, steigt das Vertrauen und der Eindruck. Siehe Barnum-Effekt.

  • Angebot einer großen Zahl an Optionen

Werden ausreichend allgemeine Optionen angeboten und der betroffene Kreis nicht eingeschränkt, ist statistisch das Zutreffen sehr wahrscheinlich.

Durch Beobachtung des Gesprächspartners sowie seiner Antworten und entsprechende Anpassung des weiteren Gesprächsverlaufs lassen sich auf diese Weise viele Informationen erhalten, was einen entsprechenden Eindruck auf das Objekt der Betrachtung macht.

„Während eines erfolgreichen Lesens [cold reading] ist es der Wahrsager, der die meisten Worte liefert; aber es ist der Kunde, der das Meiste an Bedeutung und alles an Wichtigkeit liefert.“ Ian Rowland [1]

Literatur

  • Ray Hyman (2007): Cold Reading. In: Skeptiker - Zeitschrift für Wissenschaft und kritisches Denken, Seite 4 - 12 [2]
  • Günter Molz (2007): Die psychologische Analyse des „Cold Reading“ durch Ray Hyman – 30 Jahre danach, In: Skeptiker - Zeitschrift für Wissenschaft und kritisches Denken, Seite 13 - 15.