Häutungstiere

ein Überstamm der Urmünder
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Häutungstiere
Hummel

Hummel

Systematik
Reich: Tiere (Animalia)
Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
Unterabteilung: Bilateria
Stammgruppe: Urmünder (Protostomia)
Überstamm: Häutungstiere (Ecdysozoa)
Stämme

Die Häutungstiere (Ecdysozoa) sind ein Superphylum der Urmünder, von A. M. Aguinaldo et al. 1997 primär aufgrund der Sequenzanalyse von 18S-rRNA vorgeschlagen. Der Name ist aus den griechischen Wörtern ecdysis (Häutung) und zoon (Tier) zusammengesetzt.

Zu den Häutungstieren zählen folgende Tierstämme:


Das Ecdysozoa-Konzept steht in Widerspruch zum älteren Articulaten-Konzept.

Im Articulaten-Konzept werden die Pararthropoda mit den Anneliden zusammengefasst, während nach neuer Systematik die Anneliden nicht zu den Häutungstieren, sondern zu den Lophotrochozoen (Lophotrochozoa) gezählt werden.

Neben den Sequenzierungsdaten zur rRNA (und anderen Nucleinsäuren) sprechen auch einige gemeinsame morphologische Merkmale für eine Verwandtschaftsgruppe Häutungstiere.

Weitere Merkmale, die bei vielen Ecdysozoa auftreten:

  • innere Befruchtung bei vielen Arten
  • Fehlen von Cilien, die zur Bewegung dienen
  • getrennte Geschlechter (Weibchen und Männchen), wenngleich einige Gruppen parthenogenetisch sind und die Männchen im Verlauf der Evolution eingebüßt haben können.

Das Ecdysozoa-Konzept löst einige morphologische Probleme, so das Vorkommen eines dreiseitig symmetrischen muskulären Saug-Pharynx bei Bärtierchen (deren Bauplan sehr weitgehend mit dem der Arthropoden übereinstimmt) und Fadenwürmern.

Die Gastrotrichen werden als nahe Schwesterguppe der Ecdysozoa angesehen.

Literatur

  • Aguinaldo, A. M. A., J. M. Turbeville, L. S. Linford, M. C. Rivera, J. R. Garey, R. A. Raff, & J. A. Lake, 1997. Evidence for a clade of nematodes, arthropods and other moulting animals. Nature 387: 489-493.