Pol Pot

Generalsekretär der kommunistischen Partei Kambodschas, Diktator
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. November 2002 um 19:11 Uhr durch Parbit (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Pol Pot (Ursprünglicher Name: Saloth Sar) (* 19. Mai 1925, Kambodscha, † 15. April 1998) war von 1975 - 1979 kommunistisches Staatsoberhaupt in Kambodscha.

Leben

Als Sohn eines Bauern verbrachte Pol Pot 6 Jahre seiner Kindheit in einem buddhistischen Kloster, davon 2 Jahre als Mönch. In Phnom Penh, der Hauptstadt von Kambodscha erlernte er das Zimmerhandwerk. Bereits 1946 war er Mitglied der kommunistischen Partei Kambodschas, dessen Parteisekretär er von 1963 bis 1975 war. Von 1949 bis 1953 studierte Pol Pot Radioelektronik in Paris. Dort entwickelte er auch seine kommunistischen Ideen weiter und schloss sich der dortigen kommunistischen Partei an. Zurück in Kambodscha lehrte er bis 1963 in einer Privatschule in Phnom Penh und versuchte dort auch seine Schüler von der kommunistischen Idee zu überzeugen. Als die Regierung unter Prinz Sihanouk gegen die Kommunisten im Land vorging musste Pol Pot in den Dschungel nahe der vietnamesischen Grenze fliehen. Dort baute er eine Guerillaorganisation auf, die unter den dortigen Bauern, die mit dem autokratischen Regime des Prinzen nicht zufrieden waren, regen Zulauf fand. Im Jahre 1975 unternahm er einen erfolgreichen Angriff gegen die Regierung Lon Nol (die sich bereits 1970 an die Macht geputscht hatte) und am 17. April 1975 wurde die Hauptstadt Phnom Penh von den "Khmer Rouge" (frz.: Rote Khmer) unter Pol Pot eingenommen. Damit begann eines der blutigsten Kapitel in der Geschichte der Menschheit. Pol Pot, der seine Idee vom kommunistischen Bauernstaat radikal durchsetzen wollte, zwang die Bevölkerung unter Androhung der Todesstrafe die Hauptstadt binnen 48 Stunden zu verlassen, um auf dem Land den Bauernstaat zu verwirklichen. In den folgenden 4 Jahren kamen vermutlich 1,5 bis 2 Millionen Kambodschaner, vor allem Intellektuelle und Regimekritiker durch die Roten Khmer ums Leben. Wegen Grenzstreitigkeiten mit dem Vietnam fielen schließlich 1979 die Vietnamesen ein und installierten eine vietnamfreundliche Regierung. Die alte Regierung floh, Pol Pot setzte sich in den thailändischen Dschungel ab. Sein letzter öffentlicher Auftitt war ein Interview im Jahre 1979.

Werke

Literatur