Siedepunkt
Als Siedepunkt, auch Siedetemperatur oder Kochpunkt, bezeichnet man die Temperatur, bei der ein Stoff siedet, d. h. sein Sättigungsdampfdruck gleich dem äußeren Druck ist (bei Normalbedingungen der Atmosphärendruck). Der Übergang vom flüssigen in den gasförmigen Aggregatzustand erfolgt hier am schnellsten, so hat z. B. Wasser bei Normdruck einen Siedepunkt von 100 °C bzw. 373,16 K. Der Siedepunkt ist stoffspezifisch und vom Druck abhängig. Er wird auch als Kondensationspunkt bezeichnet. An der Siedekurve im Phasendiagramm sind sowohl der flüssige, als auch der gasförmige Zustand stabil und liegen nebeneinander vor (Koexistenz im thermodynamischen Gleichgewicht). Tabellierte Werte für Siedepunkte werden konventionsgemäß bei einem Sättigungsdampfdruck von 101,3 kPa bestimmt. Für Wasser ist eine ausführliche Tabelle der Siedepunkte auch bei verschiedenen Drücken im Artikel Sättigungsdampfdruck aufgelistet.
Reinstoffe haben einen Siedepunkt, bei homogenen Gemengen spricht man dagegen vom Siedebereich. Durch die Zugabe von Salzen (z.B. Kochsalz - Natriumchlorid) erhöht sich die Siedetemperatur des Wassers aufgrund einer Absenkung seines chemischen Potentials. Gleichzeitig verringert sich die Schmelztemperatur einer solchen Lösungen. Man bezeichet diese Effekte als Siedepunkterhöhung bzw. Schmelzpunkterniedrigung.
Siedetemperaturen ausgewählter Stoffe
Stoff | Siedetemperatur in °C |
---|---|
Aluminium | 2.450,0 |
Blei | 1.740,0 |
Eisen | 3.000,0 |
Gold | 2.970,0 |
Graphit | 4.830,0 |
Kupfer | 2.600,0 |
Silber | 2.210,0 |
Wolfram | 5.500,0 |
Zinn | 2.270,0 |
Aceton | 56,0 |
Benzol | 80,0 |
Ethanol | 78,0 |
Quecksilber | 356,6 |
Wasser | 100,0 |
Ammoniak | -33,0 |
Kohlenstoffdioxid | -78,0 |
Sauerstoff | -183,0 |
Stickstoff | -195,8 |
Wasserstoff | -252,5 |