Morbus Mohl

Umgangssprachlich für Hypochondrie
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Ist lediglich ein Jargon-Begriff. Inhaltlich handelt es sich wohl um einen Anklang des "Morbus Molière", wie [1] auch deutlich ausführt. Entstanden ist der, auch als Jargon- Begriff benutze "Morbus Molière" aus dem Werk von Molière, Der eingebildete Kranke. Google findet satte 106 Treffen für "Morbus Mohl" [2]. Die Internetquellen weisen gerne auch diesen historischen Bezug aus [3], und letztlich hat Herr Mohl nie einen Anspruch auf diesen Namen erhoben (keine entsprechenden Quellen gefunden) für eine "unsichbare s.g. Krankheit". Letztlich sicherlich ein harmloser Löschkandidat, aber dennoch --Redlinux 02:06, 11. Apr. 2008 (CEST)

Der Morbus Mohl (lat. morbus = „Krankheit“) ist eine nach dem Medizinjournalisten und Fernsehmoderator Hans Mohl (1928–1998) benannte medien-induzierte Krankheit. Damit wird eine Art von eingebildeter Krankheit beschrieben, deren Symptome durch unbewusste Autosuggestion und Nocebo-Effekt entstehen. Beim Morbus Mohl handelt es sich um die konkrete Ausprägung eine übergeordneten Art massenpsychologischer Erscheinung, eine leichte Hysterie, die die geistig-seelische Befindlichkeit ganzer Bevölkerungsgruppen betrifft.

Hans Mohl war der Moderator der Fernsehsendung „Gesundheitsmagazin Praxis“. Die Sendung wurde von 1964–2004 monatlich im ZDF ausgestrahlt. In den Sendungen lag der Schwerpunkt oft auf Krankheitsvorsorge und Früherkennung von Krankheiten, insbesondere Krebs-Vorsogeuntersuchungen. Jeweils am Tag nach der Sendung beobachteten viele Ärzte ein erhöhtes Patientenaufkommen in ihrer Praxis, die bei sich die in der jeweiligen Sendung geschilderten Symptome entdeckt hatten und schilderten. Viele Symptome sind für den ungeübten Laien nicht deutlich vom Normalzustand zu unterscheiden.

Den gleichen Effekt haben auch andere Medizin-Sendungen im Fernsehen („Morbus Kühnemann“; Moderatorin: Antje-Katrin Kühnemann, ab 1989 in der ARD: „Gesundheit! Medizin im Ersten“); neben Fernsehsendungen können auch Bücher, Zeitschriftenartikel, Internetseiten etc. derartige Einflüsse haben.

Die Vorinformation des Patienten hat mit einen großen Einfluss auf seine Wahrnehmung und Befindlichkeit. Viele Menschen fühlen sich nach der Rezeption von Gesundheitsberichterstattung krank. Die Publizistik kann den Boden für das Ausleben von Hypochondrie und Psychosen bereiten. Die Massenmedien haben einen starken Einfluss auf die Gesundheitserziehung der Bevölkerung, beispielsweise bei der Hygiene, der Seuchenbekämpfung oder dem Impfschutz.

Ein ähnliches Phänomen – der Morbus clinicus – tritt bei Medizinstudenten auf, die gehäuft an den gerade erlernten Krankheiten zu leiden glauben.

Auch Fehldiagnosen, die von anderen Ärzten oder von Heilpraktikern gestellt wurden, können eine solche starke suggestive Wirkung auf den Patienten haben, dass sie zu Syptomen führen können.

Literatur