Heike Hennig

deutsche Choreografin und Regisseurin
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Heike Hennig (* 8. November 1966 in Leipzig) ist eine deutsche Choreografin, Tänzerin und Leiterin eines Tanzensembles.

Vita

Heike Hennig erhielt mit fünf Jahren ihren ersten Tanzunterricht in Leipzig. Sie studierte Tanz/Choreographie und Body-Mind-Centering in Köln und am Moving On Center - School for Participatory Arts and Research [1], in Oakland, Kalifornien, USA, als Auslandsstipendiatin der Carl Duisberg Gesellschaft. Daran schlossen sich mehrmonatige Arbeitsaufenthalte in Brasilien und Portugal mit Weiterbildungen und Engagements in verschiedenen Instituten und Projekten an.

1995 kehrte Heike Hennig nach Leipzig zurück, wo sie seit 1998 als freischaffende Choreographin und Tänzerin tätig ist. Hier arbeitete Sie mit dem Komponisten Bernd Franke im Ensemble Solo Xfach und unterrichtete an der Palucca Schule Dresden, der Universität Leipzig und der Hochschule für Grafik und Buchkunst in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Professoren der Tanz- und Sonderschulpädagogik, sowie der Malerei wo sie bewegungs- und körperbezogene Lehrinhalte vermittelte.

Gemeinsam mit Friedrich U. Minkus begründete Heike Hennig 2000 das Forum für Zeitgenössischen Tanz und Musik [2] in Leipzig als deren künstlerische Leiterin und entwickelte so mehr als 15 Bühnenstücke und 30 interdisziplinäre Kunstprojekte an verschiedenen Bühnen und Institutionen. Zu ihrem Stab gehören über 50 Künstler verschiedener Genres vom Architekten bis zum Videokünstler.

In Zusammenarbeit mit dem LOFFT und der Internationalen Tanzwoche Dresden [3] entstanden 2001-2 die Trilogie „Fremde“. 2003 entstand im Auftrag der euro-scene Leipzig das Tanzstück „Soshamma“ an der Schaubühne Lindenfels und im LOFFT das Tanzstück „Still“ in Zusammenarbeit mit dem Installations- und Videokünstler Till Exit. 2004 erarbeitete Hennig das Tanzstück „Estha“ welches erstmals auf internationalen Festivals außerhalb Sachsens zu sehen war. 2004 entstand im Auftrag der Jüdischen Kulturtage Berlin das Tanzstück „Mendel“ und 2005 die Tanzperformance „Harzer Roller“ im Rahmen von Heimat Moderne. 2006 erarbeitete Heike Hennig das Tanzstück „Begegnungen mit Bach“ für die Thüringer Bachwochen am Deutsches Nationaltheater Weimar in Zusammenarbeit mit dem Komponisten Steffen Schleiermacher.

Seit 2005 entstand an der Oper Leipzig das Tanzstück „ Zeit – tanzen seit 1927“, welches 2007 von dem neuseeländischen Regisseur Trevor Peters in dem Dokumentarfilm Tanz mit der Zeit durch majade in Koproduktion mit ZDF in Zusammenarbeit mit ARTE verfilmt wurde und 2008 durch die Ventura-Film in die deutschen Kinos gebracht wurde [4]. Heike Hennig lässt die ehemaligen Mitglieder der Oper Leipzig Ursula Cain, Christa Franze, Siegfried Prölß und Horst Dittmann, welche damals auf die 80 Jahre zugingen ihre Tanz- und Lebensgeschichte von Mary Wigman, Dore Hoyer, Tatjana Gsovsky bis Gret Palucca erzählen. Während der Dreharbeiten entstand das Tanzstück „Zeitsprünge“, in dem die Protagonisten auf ihre jungen Kollegen und DJ cfm treffen [5].

Im Frühjahr 2008 erschien im Plöttner Verlag Leipzig das gleichnamige Buch zum Film „Tanz mit der Zeit“ von der Autorin Marion Appelt und einem Vorwort von Renate Schmidt. Die Protagonisten erzählen aus ihrem Leben und den gemeinsamen Weg mit Heike Hennig. Es enthält zahlreichen und Proben- und Szenenfotos von Friedrich U. Minkus sowie Archivbilder des Protagonisten und Tanzfotografen Siegfried Prölß [6].

Für die Spielzeit 2007/8 entwickelte und kuratierte Heike Hennig die genreübergreifende Reihe „Oper unplugged“ mit Musik Tanz Theater Neue Medien im Kellertheater der Oper Leipzig. In den ersten vier Ausgaben des Zyklus „Subkultur trifft Hochkultur“ trafen Künstler wie der Countertenor und Stimmkünstler Alex Nowitz auf den Percussionisten Baby Sommer und die Tänzerin Friederike Plafki.

Am neuen theater Halle entwickelte Heike Hennig mit dem niederländischen Theaterregisseur Paul Binnerts die Bewegungsspur in dem Theaterstück „Der Mann, der…“ für das Repertoire.

Neben ihrer Bühnen- und Lehrtätigkeit hat Heike Hennig 2006 unter Schirmherrschaft von Ursula Cain „Tanz in Schulen“ als Ganztagsangebot in Leipzig ins Leben gerufen und engagiert sich in soziokulturellen Projekten [7].

Mit dem Programm-Handbuch der Tanzplattform Deutschland 2008 wurde Heike Hennig in die 50 Porträts der deutschen Tanzlandschaft aufgenommen. Sie ist durch ihre innovative Arbeit und ausgeprägte künstlerische Positionen hervorgetreten und wird über die Landesgrenzen hinaus als "herausragende Vertreterin des zeitgenössischen Tanzes" wahrgenommen [8].

Werke

  • 2002: Uraufführung „Fremde“ im LOFFT, Leipzig. (Dritter Teil der Trilogie)
  • 2002: Uraufführung „Soshamma“ zur euro-scene Leipzig in der Schaubühne Lindenfels Leipzig
  • 2003: Uraufführung „Sosha“ zu Westend unfinished im LOFFT, Leipzig
  • 2003: Uraufführung „still.“ im LOFFT, Leipzig
  • 2004: Uraufführung „Estha“ zur Internationale Tanzwoche, Dresden
  • 2004: Uraufführung „Mendel“ zu den Jüdischen Kulturtagen Berlin
  • 2005: Uraufführung „Harzer Roller“ im Rahmen von Heimat Moderne, in der Villa Sieskind, Leipzig
  • 2006: Uraufführung „Zeit – tanzen seit 1927“ Oper Leipzig verfilmt von Trevor Peters als Tanz mit der Zeit durch ma.ja.de Filmproduktion in Koproduktion mit ZDF und ARTE
  • 2006: Uraufführung „Begegnungen mit Bach“ zu den Thüringer Bachwochen, im Deutsches Nationaltheater Weimar
  • 2006: Uraufführung „ZwieLicht“ zum Tanzherbst in der Kleinen Szene Dresden
  • 2007: Uraufführung „ZeitSprünge“ Oper Leipzig
  • 2007: Uraufführung „Oper unplugged“ No 1-4 des Zyklus „Subkultur trifft Hochkultur“, Oper Leipzig
  • 2007: Deutschsprachige Erstaufführung „Der Mann, der…“ Kulturinsel – neues theater Halle

Quellen

  1. Moving On Center
  2. Forum für Zeitgenössischen Tanz und Musik
  3. Internationale Tanzwoche Dresden
  4. Kinoliste der Ventura Film
  5. Tanz mit der Zeit in den Tagesthemen
  6. Akademie der Künste
  7. Tanz in Schulen mit der tanz-scene Leipzig
  8. Tanzplattform Deutschland 2008

Literatur