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Stromzähler

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Der Stromzähler ist ein Gerät zur Erfassung der verbrauchten elektrischen Energie. Die im Haushalt verbreiteten Zähler können den im Stromnetz z. B. bei 230 V (400 V) bereitgestellten Wechselstrom bzw. Drehstrom erfassen und den Verbrauch in Kilowattstunden angeben. Ebenso gibt es Stromzähler für die Industrie, die sich meist durch die Auslegung für höhere Ströme, höhere Genauigkeitsklassen und vorverarbeitete Messwerte (Leistung, Lastgang, Impulsausgänge) auszeichnen.

Zähler werden für die Messung im Bereich von 100 V bis 400 V bzw. 1 A bis 200 A hergestellt. Falls höhere Ströme bzw. Spannungen zu messen sind, werden Wandler vorgeschaltet.

Drehstromzähler nach dem Ferraris-Prinzip für Haushalte

Weit verbreitet sind die mechanischen Zähler nach dem Induktionsprinzip. Diese Ferraris-Zähler sind nach dem Italiener Galileo Ferraris benannt. Hierbei wird durch den Ein- oder Mehrphasenstrom z. B. bei 50 Hz ein elektromagnetisches Feld induziert, welches in einer rotierenden Aluminiumscheibe durch Wirbelströme eine Drehbewegung auslöst. Diese so genannte Ferrarisscheibe, welche durch ein Fenster von außen sichtbar ist, hat eine Drehgeschwindigkeit, welche der abgenommenen elektrischen Leistung proportional ist. Mit der Aluminumscheibe ist häufig ein Rollenzählwerk verbunden, so dass der Energieverbrauch als Zahlenwert in kWh abgelesen werden kann.

Weiterhin gibt es Tarifstromzähler mit zwei Zählwerken, welche z. B. durch zentrale Rundsteueranlagen der EVUs entsprechend geschaltet werden.

Die seit einigen Jahren neu entwickelten elektronischen Energiezähler benötigen keinerlei mechanischen Elemente mehr. Der Strom wird durch andere Prinzipien wie z. B. den Stromwandler mit einem weichmagnetischen Ringkern bzw. Strommesssystemen mit Rogowski-Spulen, Messshunts oder Hallelement erfasst. Die Berechnung der Energie erfolgt mit einer elektronischen Schaltung und wird einer Anzeige (meist LCD) zugeführt. Diese Zähler können meist per Fernabfrage vom Energieversorgungsunternehmen ausgelesen werden. Nachdem die neue Zählergeneration schon länger für Industrieanwendungen verwendet wird, finden sie seit einigen Jahren auch Einzug in den Bereich der Haushaltszähler. Die Verbreitung dort ist länderspezifisch sehr unterschiedlich. Beispielsweise ist die Verbreitung in Deutschland < 10 % während in Schweden > 90 % der Haushalte umgestellt sind.

Die in Europa gültigen Normen für elektronische Energiezähler sind: IEC 62053-21 .. bis -23.

Aus speziellen Legierungen aufgebaute Ringbandkerne ermöglichen seit kurzem "hochpräzise" elektronische Energiezähler in gleichstromtoleranter Ausführung.

In einigen Ländern gibt es auch Kassierzähler, welche durch den Einwurf von Geld, Jetons oder neuerdings durch Chipkarten den definierten Abruf einer Menge elektrischer Energie ermöglichen.

Bevölkerungsreiche Länder wie China und Indien sind seit Jahren sehr engagiert dabei, die Haushaltsstromzähler flächendeckend einzuführen. Hierbei wird zunehmend der Einbau elektronische Zähler favorisiert.

In vielen Ländern (USA, Skandinavien, China) sind Haushaltsstromzähler häufig außerhalb des Hauses angebracht. In Deutschland sind die Systeme meist im Haus bzw. im Keller installiert.

Die Gleichstromzähler haben auf Grund der flächendeckenden Versorgung aller Länder mit Wechselstromnetzen keine größere Bedeutung. Einsatzgebiete sind beispielsweise in der Straßenbahn.

Stromzähler werden üblicherweise im geschäftlichen Verkehr eingesetzt und unterliegen der Eichpflicht. Nach Ablauf der Eichgültigkeitsdauer (16 Jahre beziehungsweise 8 Jahre bei elektronischen Zählern) muss das Messgerät ausgetauscht oder die Eichgültigkeit verlängert werden. Ausnahmen sind möglich.

Hersteller von in Deutschland installierten Stromzählern sind unter anderen:

  • Siemens
  • ELSTER Messtechnik (früher: ABB)
  • Landis+Gyr
  • General Electric
  • Actaris (früher: Schlumberger, AEG, Heliowatt)
  • Enermet
  • Iskra
  • EMH Elektrizitätszähler
  • DZG (Deutsche Zähler Gesellschaft)

Siehe auch: Elektrische Energie