Zensur (Informationskontrolle)

mit Machtmitteln versehene Kontrolle menschlicher Äußerungen
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Zensur (censura) ist ein Verfahren eines Staates, einer einflussreichen Organisation oder eines Systemträgers, um durch Medien vermittelte Inhalte zu kontrollieren, unerwünschte beziehungsweise Gesetzen zuwiderlaufende Inhalte zu unterdrücken und somit dafür zu sorgen, dass nur erwünschte Inhalte öffentlich werden.

Ein von den iranischen Behörden im Februar 2006 zensiertes Exemplar des Magazins National Geographic. Das vom weißen Aufkleber verdeckte Titelfoto zeigt ein sich umarmendes Paar.

Vor allem Nachrichten, künstlerische Äußerungen und Meinungsäußerungen sind Gegenstände der Zensur. Sie dient dem Ziel, das Geistesleben in politischer, sittlicher oder religiöser Hinsicht zu kontrollieren oder zum Beispiel auch dazu, Jugendliche und Kinder vor Inhalten und Darstellungen zu schützen, die deren seelische Entwicklung gefährden (zum Beispiel Gewaltdarstellungen oder menschenverachtende Formen der Sexualität), siehe hierzu auch Jugendschutz.

Man unterscheidet Vorzensur und Nachzensur[1]:

Bei der Vorzensur, wie sie in vielen weniger demokratischen Staaten erforderlich ist, müssen Medien (Filme, Bücher, Zeitschriften usw.) vor Veröffentlichung entsprechenden Institutionen zur Prüfung vorgelegt werden, die dann gegebenenfalls Abänderungen fordern oder das Werk indizieren.

Die Nachzensur, wie sie in demokratischen Staaten üblich ist, baut auf eine Selbstkontrolle des Veröffentlichenden und birgt das Risiko des nachträglichen Verbotes (zum Beispiel pornografischer Inhalte für Konsumenten mit einem Alter von unter 18 Jahren) in Form einer Indizierung.

Geschichte der Zensur

Siehe Hauptartikel Geschichte der Zensur.

Zitate

  • „Die Zensur ist das lebendige Geständnis der Großen, daß sie nur verdummte Sklaven treten, aber keine freien Völker regieren können.“ (Johann Nestroy)
  • „Die Zensur ist die jüngere von zwei schändlichen Schwestern, die ältere heißt Inquisition.“ (Johann Nestroy)
  • „Freie Presse: jeder darf lesen, was gedruckt wird.“ (Karlheinz Deschner in Nur Lebendiges schwimmt gegen den Strom)
  • „Die deutschen Censoren — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — Dummköpfe — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — —.“ (Heinrich Heine in Ideen. Das Buch Le Grand. Kapitel XII)
  • „Man kann alles zensieren. Nur nicht die Zensur selbst. Sie bleibt Zensur.“ (Edgar van Weeze (niederländischer Lyriker))
  • „Die Praxis sämtlicher Zensoren aller Zeiten ist die Auslöschung.“ (Marquis de Sade)
  • „Ein Land, das Medien hat, braucht keine Zensur.“ (Peter Hacks)
  • „Zensur ist Mord an der bürgerlichen Meinungs- und Informationsfreiheit.“ (Ludwig Feuerbach)

Einzelnachweise

  1. http://members.aon.at/zeitlupe/zensur1.html Was ist Zensur?

Siehe auch