Algin (oder Alginsäure, E400) wird von Braunalgen in den Zellwänden gebildet und stellt in der Alge das strukturgebende Element dar. Die interzelluläre Gelmatrix verleiht der Alge sowohl Flexibilität, als auch Festigkeit. Algin ist u.a. ein Nebenprodukt bei der Gewinnung von Jod aus Meeresalgen im Naßverfahren. Es wird allerdings auch direkt für die Verwendung in der Lebensmittel-, sowie der Pharma-, und Kosmetikindustrie aus den Braunalgen extrahiert. Die Salze der Alginatsäure werden allgemein als Alginate bezeichet. Alginat findet vor allem als Verdickungs- oder Geliermittel Verwendung.
Gewinnung und Herstellung
Die Gewinnung der Braunalgen erfolgt z.T. durch spezieller Trawler, die den Meeresboden "abernten". Es ist allerdings auch immer noch gebräuchlich, dass die Algen nach Stürmen am Strand gesammelt werden. Als Algenarten für die kommerzielle Herstellung von Alginat dienen unter anderem Laminaria, Ecklonia, Macrocystis, Lessonia, Ascophylum und Durvillea. Die gesammelten Algen werden grob von Schmutz und Verunreinungen befreit und getrocknet. Nach dem Trockenen werden sie an den Alginatproduzenten geliefert. In einem ersten Prozessschritt werden die Algen vermahlen und gewaschen. Dann wird das Alginat extrahiert und mittels Filter- und Ausfällungschritten aufgereinigt. Neben dem in der Lebensmittelindustrie am häufigsten verwendeten Natriumalginat (E401) finden sich ferner folgende Salze der Alginsäure: Kaliumalginat (E402), Ammoniumalginat (E403, Calciumalginat (E404) und Propylengycolalginat (PGA, E405).
Struktur
Alginat ist ein Polysaccharid das aus 1,4 verknüpfter α-L-Guluronsäure (G) und ß-D Mannuronsäure (M) besteht. Es bildet homopolymere Bereiche, in denen Mannuronsäure oder Guluronsäure als Block vorliegt. Dieses Blöcke werden als GG- oder MM-Blöcke bezeichnet. Im Bereich der GG- und MM-Blöcke kommt es zu einer Art Faltstruktur, die bei der Gelierung eine wesentliche Rolle spielt.
Algin ist in Wasser unlöslich, in Alkalien jedoch löslich ist. Algin kann als Appreturmittel für Textilien und Gewebe sowie zur Herstellung photographischer Papiere angewandt werden. Als Lebensmittelzusatzstoff trägt es die Bezeichnung E 400.