August Jauch

deutscher Gutsherr und Politiker, MdHB
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. April 2008 um 01:25 Uhr durch Fifat (Diskussion | Beiträge) (erg.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Johannes Carl August Jauch (* 2. März 1861 in Pöhls bei Oldesloe; † 21. November 1930 in Hamburg) war ein holsteinischer Gutsherr und hamburger Politiker.

August Jauch

Jauch entstammt dem hanseatischen Großbürgergeschlecht Jauch. Er wurde als zweites Kind des Herrn auf Fernsicht Hermann Jauch (1817-1859) und seiner Frau Sophia geb. Wüstney geboren. Jauch war in erster Ehe mit seiner Cousine Anna Lührsen (1854-1890) und in zweiter Ehe mit der Kaufmannstochter Catharina Margaretha Matthiessen († 1930) verheiratet. Jauch hatte zwei Kinder aus jeder Ehe, darunter der Plantagen- und Fabrikbesitzer zu Guatemala Otto Jauch (1874-1949) und der Erste Staatsanwalt zu Hamburg Heinrich Jauch (1894-1945). Sein Schwager war der personaladelige - er führte das Prädikat gemäß hamburger Übung nicht - Kaiserlich-Deutsche außerordentliche Gesandte und Minister Johannes Lührsen (1838–1903).

Jauch verlebte seine Jugend auf dem väterlichen Gut Fernsicht an der Stör, das er nach Erreichen der Volljährigkeit übernahm. Er kämpfte als Kavallerieoffizier im Krieg von 1870/71 und im Ersten Weltkrieg und führte noch 1916 als Rittmeister 56jährig eine Schwadron der Landwehr in Galizien. Auf Erwerb nicht angewiesen siedelte er 1890 von seinem Gut nach Hamburg über, um sich seitdem dem öffentlichen Wohl zu widmen.

Jauch war 1893-1895 und 1898-1915 Notabelnabgeordneter der Hamburgischen Bürgerschaft. Selbst Mitglied einer alten Kaufmannsfamilie trat er in die Fraktion der Rechten ein, welche die Interessen der Großbürger vertrat. Die Fraktion der Linken bildeten vorwiegend Handwerker, die Fraktion des Linken Zentrums vorwiegend Industrielle. Die Richtungsbezeichnungen der drei Fraktionen in der Bürgerschaft hatte zu jener Zeit aber mehr mit der sozialen Herkunft als mit einer politischen Überzeugung zu tun. 1902-1904 gehörte Jauch dem Bürgerausschuss an.

Jauch setzte sich - dem Vorbild seiner Tante, der Philanthropin Auguste Jauch (1822-1902), folgend und gleich seinem Neffen Robert Jauch (1856-1909)[1] - in besonderer Weise für die Belange der Armen und Waisen in Hamburg ein. Er war neben seiner Tätigkeit als Notabelnabgeordneter Mitglied der Behörden für Wohnungspflege und für die Zwangserziehung, Mitglied der Aufsichtsbehörde für die milden Stiftungen, Mitglied des Waisenhauskollegiums, für dieses Kreisvorsteher für Hohenfelde und Borgfelde, Mitglied des Armenkollegiums, für dieses Vorsteher des Kreises I für die Armenpflege und Mitglied der Sektion für das Werk- und Armenhaus, Mitglied der Vormundschaftsbehörde, Vormundschaftsrichter, Vorsitzender und Ehrenvorsitzender der Taubstummenanstalt, Vorstand der Jauchschen Stiftung „Heim für alte Männer“, der Nordheim-Stiftung in Sahlenburg, der Wilhelm-Jantzen-Stiftung sowie weiterer Stiftungen.

In seiner Kirche war Jauch Gemeindeältester der Kirchengemeinde Hamburg-Borgfelde, Mitglied des Verwaltungsausschusses der Gemeinde und Mitglied der Synode.

Literatur

Quellen und Erläuterungen

  1. Robert Jauch, Herr auf Krummbek, seit 1895 Bürger und Notabler zu Hamburg, Mitglied der Behörde für die Zwangserziehung, der Behörde für Wohnungspflege, der Aufsichtsbehörde für die milden Stiftungen und des Armenkollegiums, für dieses Mitglied der Kommission für den Spezialfonds und Vorsteher des Kreises VIII, seit 1902 Vorstand der Auguste-Jauch-Stiftung