Der Botzer ist ein 3250 Meter hoher Berg in Südtirol. Er gehört als höchster Berg der Botzergruppe zu den südlichen Stubaier Alpen. Nach Norden, Südosten und Westen sendet er ausgeprägte Grate. Zuerst bestiegen wurde er im Rahmen der großen wissenschaftlichen Ostalpenerschließung, die mit dem Versuch der Erstbesteigung des Montblanc 1786 begann und etwa bis 1880 dauerte.
Botzer | ||
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Hochgewänd (links) und Botzer, von der Müllerhütte aus gesehen | ||
Höhe | 3250 m s.l.m. | |
Lage | Südtirol | |
Gebirge | Stubaier Alpen, Botzergruppe | |
Koordinaten | 46° 55′ 51″ N, 11° 11′ 53″ O | |
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Gestein | Gneis | |
Erstbesteigung | 16. Juli 1874 durch Theodor Petersen, geführt von Alois Ennemoser |
Lage
Der Botzer liegt etwa sechs Kilometer Luftlinie westlich von Maiern im Südtiroler Ridnauntal und etwa 9 km östlich vom Timmelsjoch. Im Nordwesten und Osten ist der Berg von Gletschern umgeben. Nordwestlich liegt das südliche Firnfeld des Botzerferners, das sich bis zu einer Höhe von 3200 Metern erstreckt, im Osten erreicht der Hangende Ferner fast das Gipfelkreuz des Berges. Benachbarte Gipfel sind im Verlauf des teilweise firnbedeckten Ostgrats das 3192 Meter hohe Hochgwänd, im Süden, knapp zwei Kilometer entfernt auf dem verlängerten Südostgrat die Schwarzseespitze (2988 m). Westnordwestlich vom Botzer befindet sich, von der Botzerscharte (2974 m) getrennt, die 3128 Meter hohe Königshofspitze.
Stützpunkte und Routen
Der Normalweg auf den Botzer, gleichzeitig auch der Weg der Erstbesteiger, führt als Gletschertour (nur mit entsprechender Ausrüstung und Erfahrung zu begehen) von Nordosten aus über den Botzerferner und den Nordostgrat in, laut Literatur, leichter Kletterei im UIAA-Schwierigkeitsgrad I über brüchiges Gestein, und in warmen Sommern weichem Boden, zum Gipfel. Als Stützpunkte dienen das Becherhaus auf 3190 Metern Höhe (Gehzeit 2 Stunden) oder die Teplitzer Hütte (2586 m, Gehzeit 4 Stunden). Eine weitere Route führt in 4½ Stunden von der südlich gelegenen Schneeberghütte (2355 m) bei bei der ehemaligen Bergbausiedlung St. Martin am Schneeberg, über die Botzerscharte (in der Schwierigkeit UIAA I).
Literatur und Karte
- Walter Klier, Alpenvereinsführer Stubaier Alpen, München 2006, ISBN 3-7633-1271-4
- Eduard Richter, Die Erschließung der Ostalpen, II. Band, Berlin, Verlag des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, 1894
- Casa Editrice Tabacco, carta topografica 1:25.000, Blatt 038, Vipiteno, Alpi Breonie / Sterzing,StubaierAlpen
- Alpenvereinskarte 1:25.000, Blatt 31/1 Stubaier Alpen, Hochstubai